Die Schlacht um Tai’erzhuang (chinesisch 臺兒莊會戰 / 台儿庄会战, Pinyin Tái’érzhūang huìzhàn) fand vom 24. März bis zum 7. April 1938 statt und war eine Schlacht des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs zwischen Armeen der chinesischen Kuomintang und Japan. Einige Historiker betrachten die Schlacht als Teil der Schlacht um Xuzhou. Trotz der Siegesfeiern in Hankou und anderen chinesischen Städten bestritten die Japaner tagelang die Niederlage. Entsprechende weltweit erscheinende Zeitungsberichte wurden zunächst heruntergespielt, lösten schließlich aber Mitte April in Tokio eine Kabinettskrise aus.

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  • Die Schlacht um Tai’erzhuang (chinesisch 臺兒莊會戰 / 台儿庄会战, Pinyin Tái’érzhūang huìzhàn) fand vom 24. März bis zum 7. April 1938 statt und war eine Schlacht des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs zwischen Armeen der chinesischen Kuomintang und Japan. Einige Historiker betrachten die Schlacht als Teil der Schlacht um Xuzhou. Tai’erzhuang liegt am Ostufer des Kaiserkanals und war zur damaligen Zeit eine frontnahe Garnisonsstadt nordöstlich von Xuzhou. Der Name stand auch für eine lokale Bahnverbindung von Lincheng. Xuzhou selbst war ein Knotenpunkt der Jinpu- und Longhai-Bahn. Zudem befand sich dort das Hauptquartier der 5. Kriegszone der KMT. Die Schlacht war Teil des japanischen Plans zur Einnahme von Xuzhou. Den Chinesen unter Führung der Generale Li Zongren und Bai Chongxi gelang es jedoch, die Japaner überraschend bei Tai’erzhuang einzukesseln. Auch hatten die Japaner vermutlich die große Zahl der vermeintlichen Bauern, die in die Tausende ging, unterschätzt, die Kommunikations- und Nachschubwege behinderten und sabotierten. Künstliche Überschwemmungen und Anschläge auf Eisenbahnstrecken gehörten ebenfalls zu den Sabotageakten. Der Nachschub für die eingeschlossenen japanischen Truppen, der ab Ende März aus der Luft erfolgen musste, reichte bald bei weitem nicht mehr aus, um einer dauerhaften Isolierung standzuhalten. Am 28. März untertunnelte eine kleine Gruppe japanischer Soldaten die Stadtmauern von Tai’erzhuang und versuchte die Stadt von innen heraus zu erobern. Sie wurden jedoch von den chinesischen Verteidigern entdeckt und getötet. In der nächsten Woche beanspruchten beide Seiten Teile der Stadt und des Umlandes für sich. Viele Soldaten fielen bei kleineren Schießereien und Handgranatenscharmützeln. Schließlich starteten die Japaner ungeachtet der deutlich größeren Zahl an chinesischen Verteidigern einen Frontalangriff auf die Stadt. Als die Chinesen am 6. April aber noch weitere Verstärkung erhielten, gelang diesen die Loslösung aus der japanischen Umzingelung und die Belagerer zogen sich zurück. Wohl auch um die eigenen Kräfte zu schonen, setzten die Chinesen den Japanern nicht nach, was rückblickend als strategischer Fehler ausgelegt wird. Trotz der Siegesfeiern in Hankou und anderen chinesischen Städten bestritten die Japaner tagelang die Niederlage. Entsprechende weltweit erscheinende Zeitungsberichte wurden zunächst heruntergespielt, lösten schließlich aber Mitte April in Tokio eine Kabinettskrise aus. Der Erfolg in Tai’erzhuang war der erste große Sieg der nationalchinesischen Koalition und gleichzeitig das Ende vom Mythos der japanischen Unbesiegbarkeit, was auf die Kampfmoral beider Seiten großen Einfluss gehabt haben dürfte. 1986 verfilmten die beiden chinesischen Regisseure Yang Guangyuan und Zhai Junjie die Schlacht in dem gleichnamigen Dokumentarepos. Seit 2006 steht die Ehemalige Stätte der Schlacht um Tai’erzhuang (chinesisch 臺兒莊大戰舊址 / 台儿庄大战旧址, Pinyin Tái’érzhūang dàzhàn jiùzhǐ) in der Stadt Zaozhuang auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (6–981). (de)
  • Die Schlacht um Tai’erzhuang (chinesisch 臺兒莊會戰 / 台儿庄会战, Pinyin Tái’érzhūang huìzhàn) fand vom 24. März bis zum 7. April 1938 statt und war eine Schlacht des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs zwischen Armeen der chinesischen Kuomintang und Japan. Einige Historiker betrachten die Schlacht als Teil der Schlacht um Xuzhou. Tai’erzhuang liegt am Ostufer des Kaiserkanals und war zur damaligen Zeit eine frontnahe Garnisonsstadt nordöstlich von Xuzhou. Der Name stand auch für eine lokale Bahnverbindung von Lincheng. Xuzhou selbst war ein Knotenpunkt der Jinpu- und Longhai-Bahn. Zudem befand sich dort das Hauptquartier der 5. Kriegszone der KMT. Die Schlacht war Teil des japanischen Plans zur Einnahme von Xuzhou. Den Chinesen unter Führung der Generale Li Zongren und Bai Chongxi gelang es jedoch, die Japaner überraschend bei Tai’erzhuang einzukesseln. Auch hatten die Japaner vermutlich die große Zahl der vermeintlichen Bauern, die in die Tausende ging, unterschätzt, die Kommunikations- und Nachschubwege behinderten und sabotierten. Künstliche Überschwemmungen und Anschläge auf Eisenbahnstrecken gehörten ebenfalls zu den Sabotageakten. Der Nachschub für die eingeschlossenen japanischen Truppen, der ab Ende März aus der Luft erfolgen musste, reichte bald bei weitem nicht mehr aus, um einer dauerhaften Isolierung standzuhalten. Am 28. März untertunnelte eine kleine Gruppe japanischer Soldaten die Stadtmauern von Tai’erzhuang und versuchte die Stadt von innen heraus zu erobern. Sie wurden jedoch von den chinesischen Verteidigern entdeckt und getötet. In der nächsten Woche beanspruchten beide Seiten Teile der Stadt und des Umlandes für sich. Viele Soldaten fielen bei kleineren Schießereien und Handgranatenscharmützeln. Schließlich starteten die Japaner ungeachtet der deutlich größeren Zahl an chinesischen Verteidigern einen Frontalangriff auf die Stadt. Als die Chinesen am 6. April aber noch weitere Verstärkung erhielten, gelang diesen die Loslösung aus der japanischen Umzingelung und die Belagerer zogen sich zurück. Wohl auch um die eigenen Kräfte zu schonen, setzten die Chinesen den Japanern nicht nach, was rückblickend als strategischer Fehler ausgelegt wird. Trotz der Siegesfeiern in Hankou und anderen chinesischen Städten bestritten die Japaner tagelang die Niederlage. Entsprechende weltweit erscheinende Zeitungsberichte wurden zunächst heruntergespielt, lösten schließlich aber Mitte April in Tokio eine Kabinettskrise aus. Der Erfolg in Tai’erzhuang war der erste große Sieg der nationalchinesischen Koalition und gleichzeitig das Ende vom Mythos der japanischen Unbesiegbarkeit, was auf die Kampfmoral beider Seiten großen Einfluss gehabt haben dürfte. 1986 verfilmten die beiden chinesischen Regisseure Yang Guangyuan und Zhai Junjie die Schlacht in dem gleichnamigen Dokumentarepos. Seit 2006 steht die Ehemalige Stätte der Schlacht um Tai’erzhuang (chinesisch 臺兒莊大戰舊址 / 台儿庄大战旧址, Pinyin Tái’érzhūang dàzhàn jiùzhǐ) in der Stadt Zaozhuang auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China (6–981). (de)
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  • Die Schlacht um Tai’erzhuang (chinesisch 臺兒莊會戰 / 台儿庄会战, Pinyin Tái’érzhūang huìzhàn) fand vom 24. März bis zum 7. April 1938 statt und war eine Schlacht des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs zwischen Armeen der chinesischen Kuomintang und Japan. Einige Historiker betrachten die Schlacht als Teil der Schlacht um Xuzhou. Trotz der Siegesfeiern in Hankou und anderen chinesischen Städten bestritten die Japaner tagelang die Niederlage. Entsprechende weltweit erscheinende Zeitungsberichte wurden zunächst heruntergespielt, lösten schließlich aber Mitte April in Tokio eine Kabinettskrise aus. (de)
  • Die Schlacht um Tai’erzhuang (chinesisch 臺兒莊會戰 / 台儿庄会战, Pinyin Tái’érzhūang huìzhàn) fand vom 24. März bis zum 7. April 1938 statt und war eine Schlacht des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs zwischen Armeen der chinesischen Kuomintang und Japan. Einige Historiker betrachten die Schlacht als Teil der Schlacht um Xuzhou. Trotz der Siegesfeiern in Hankou und anderen chinesischen Städten bestritten die Japaner tagelang die Niederlage. Entsprechende weltweit erscheinende Zeitungsberichte wurden zunächst heruntergespielt, lösten schließlich aber Mitte April in Tokio eine Kabinettskrise aus. (de)
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