Sankt Nimmerlein ist ein erfundener Heiligenname, der umgangssprachlich verwendet wird, um nach ihm einen Termin zu benennen, der niemals eintreten wird, den „Sankt-Nimmerleins-Tag“. Ihren Ursprung hat diese Redensart in der im deutschsprachigen Raum seit dem frühen Mittelalter bestehenden Gewohnheit, Termine in Urkunden nicht mit ihrem kalendarischen Datum, sondern mit dem Namen des nach katholischem Heiligenkalender dem jeweiligen Tage zugeordneten Heiligen zu bezeichnen (siehe: Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit). Für den Rechtsalltag ländlicher Regionen waren für jeweilige Aufgaben bestimmte Los- oder Stichtage festgelegt, die sich an den Heiligenfesten orientierten, so etwa für die Einstellung (Darstellung des Herrn) oder Entlassung von Gesinde und die Fälligkeit von Ver

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  • Sankt Nimmerlein ist ein erfundener Heiligenname, der umgangssprachlich verwendet wird, um nach ihm einen Termin zu benennen, der niemals eintreten wird, den „Sankt-Nimmerleins-Tag“. Ihren Ursprung hat diese Redensart in der im deutschsprachigen Raum seit dem frühen Mittelalter bestehenden Gewohnheit, Termine in Urkunden nicht mit ihrem kalendarischen Datum, sondern mit dem Namen des nach katholischem Heiligenkalender dem jeweiligen Tage zugeordneten Heiligen zu bezeichnen (siehe: Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit). Für den Rechtsalltag ländlicher Regionen waren für jeweilige Aufgaben bestimmte Los- oder Stichtage festgelegt, die sich an den Heiligenfesten orientierten, so etwa für die Einstellung (Darstellung des Herrn) oder Entlassung von Gesinde und die Fälligkeit von Verträgen oder Arbeiten zum allgemeinen Erntebeginn am Johannistag oder Peter und Paul, dem Beginn des Getreideschnitts, Jakobstag oder der Herbstaussaat am Matthäitag. Gleichbedeutende Ausdrücke sind * St. Nimmers, Nimmermehrstag * „an den griechischen Kalenden“ abgeleitet aus lateinisch ad Kalendas Graecas * Pflaumenpfingsten, denn die Pflaumenernte fällt nie auf Pfingsten (de)
  • Sankt Nimmerlein ist ein erfundener Heiligenname, der umgangssprachlich verwendet wird, um nach ihm einen Termin zu benennen, der niemals eintreten wird, den „Sankt-Nimmerleins-Tag“. Ihren Ursprung hat diese Redensart in der im deutschsprachigen Raum seit dem frühen Mittelalter bestehenden Gewohnheit, Termine in Urkunden nicht mit ihrem kalendarischen Datum, sondern mit dem Namen des nach katholischem Heiligenkalender dem jeweiligen Tage zugeordneten Heiligen zu bezeichnen (siehe: Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit). Für den Rechtsalltag ländlicher Regionen waren für jeweilige Aufgaben bestimmte Los- oder Stichtage festgelegt, die sich an den Heiligenfesten orientierten, so etwa für die Einstellung (Darstellung des Herrn) oder Entlassung von Gesinde und die Fälligkeit von Verträgen oder Arbeiten zum allgemeinen Erntebeginn am Johannistag oder Peter und Paul, dem Beginn des Getreideschnitts, Jakobstag oder der Herbstaussaat am Matthäitag. Gleichbedeutende Ausdrücke sind * St. Nimmers, Nimmermehrstag * „an den griechischen Kalenden“ abgeleitet aus lateinisch ad Kalendas Graecas * Pflaumenpfingsten, denn die Pflaumenernte fällt nie auf Pfingsten (de)
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  • Sankt Nimmerlein ist ein erfundener Heiligenname, der umgangssprachlich verwendet wird, um nach ihm einen Termin zu benennen, der niemals eintreten wird, den „Sankt-Nimmerleins-Tag“. Ihren Ursprung hat diese Redensart in der im deutschsprachigen Raum seit dem frühen Mittelalter bestehenden Gewohnheit, Termine in Urkunden nicht mit ihrem kalendarischen Datum, sondern mit dem Namen des nach katholischem Heiligenkalender dem jeweiligen Tage zugeordneten Heiligen zu bezeichnen (siehe: Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit). Für den Rechtsalltag ländlicher Regionen waren für jeweilige Aufgaben bestimmte Los- oder Stichtage festgelegt, die sich an den Heiligenfesten orientierten, so etwa für die Einstellung (Darstellung des Herrn) oder Entlassung von Gesinde und die Fälligkeit von Ver (de)
  • Sankt Nimmerlein ist ein erfundener Heiligenname, der umgangssprachlich verwendet wird, um nach ihm einen Termin zu benennen, der niemals eintreten wird, den „Sankt-Nimmerleins-Tag“. Ihren Ursprung hat diese Redensart in der im deutschsprachigen Raum seit dem frühen Mittelalter bestehenden Gewohnheit, Termine in Urkunden nicht mit ihrem kalendarischen Datum, sondern mit dem Namen des nach katholischem Heiligenkalender dem jeweiligen Tage zugeordneten Heiligen zu bezeichnen (siehe: Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit). Für den Rechtsalltag ländlicher Regionen waren für jeweilige Aufgaben bestimmte Los- oder Stichtage festgelegt, die sich an den Heiligenfesten orientierten, so etwa für die Einstellung (Darstellung des Herrn) oder Entlassung von Gesinde und die Fälligkeit von Ver (de)
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  • Sankt Nimmerlein (de)
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