Richard Dinkelmann (* 4. November 1868 in Heilbronn; † 5. März 1942 in Überlingen) war ein deutscher Offizier und Militärberater in China.

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  • Richard Dinkelmann (* 4. November 1868 in Heilbronn; † 5. März 1942 in Überlingen) war ein deutscher Offizier und Militärberater in China. (de)
  • Richard Dinkelmann (* 4. November 1868 in Heilbronn; † 5. März 1942 in Überlingen) war ein deutscher Offizier und Militärberater in China. (de)
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  • Rabe von Pappenheim, 12. Juni 1913
  • Helmuth Johannes Ludwig von Moltke am Rand des Schreibens
prop-de:kurzbeschreibung
  • deutscher Offizier, Militärberater
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  • Dem Königlichen Kriegsministerium melde ich gehorsamst, daß der, vor kurzem zum militärischen Berater des Präsidenten in der Republik China ernannte Major z. D. Dinkelmann, bisher Instrukteur in der chinesischen Armee, mir mitgeteilt hat, daß der chinesische Kriegsminister sich bei ihm privatim und inoffiziell erkundigt hat, ob es sich ermöglichen ließe, chinesischen Offizieren, wie bereits früher geschehen, die deutschen Militär-Bildungsanstalten auch weiterhin zugänglich zu machen. Major z. D. Dinkelmann hat mich gebeten, ihn über die Stellungnahme der heimischen maßgebenden Behörden zu dieser Frage zu unterrichten, bevor er dem hiesigen Kriegsministerium eine endgültige Antwort erteilt. Sollten sich bei den deutschen Behörden Bedenken gegen eine Zulassung von chinesischen Offizieren an unseren Militär-Bildungsanstalten nicht erheben, so will er die chinesischen Behörden zur Einleitung der notwendigen offiziellen Schritte veranlassen. Major Dinkelmann befürwortet den Wunsch des chinesischen Kriegsministers auf’s Wärmste und begründet seine Bitte um ein wohlwollendes Entgegenkommen der deutschen Behörden in dieser Frage mit Folgendem: Träger und Förderer des ausländischen Einflusses, besonders auf militärischem Gebiet, sind weniger die im chinesischen Dienst angestellten Europäer, als die in ausländischem Sinn erzogenen oder im Ausland ausgebildeten Chinesen. Das meist recht große Entgegenkommen, das sie dort fanden, hinterließ bei ihnen die Sympathie für das betreffende Land, sie haben dessen Wesen und Sitten mehr oder weniger angenommen, sprechen dessen Sprache und treten – im eigenen persönlichen Interesse – für weitere Verbreitung derselben ein. Die Achtung, die ihnen westländische Bildung, Heerwesen und technische Errungenschaften abnötigten, gilt in erster Linie dem, was sie selbst gesehen haben, den Einrichtungen und Erzeugnissen ihrer Lehrmeister. Der starke japanische Einfluß in der Armee basiert durchaus nicht auf den paar japanischen Instrukteuren, die noch in chinesischen Diensten stehen, sondern auf der großen Anzahl der Offiziere, die in Japan ihre Ausbildung genossen haben, und die eine fest geschlossenen Clique bilden. Jede Empfehlung einer Maßregel, einer Anstellung, eines Ankaufs ist auf diese Weise, durch Chinesen mittelbar viel wirksamer, als wenn versucht wird, etwas indirekt durch den Europäer zu erreichen, dessen Vorschläge den Chinesen erst mundgerecht gemacht werden müssen, und dem sie lange mit einigem Mißtrauen begegnen. Eine hiesige Firma hat z. B. vor einiger Zeit eine Bestellung auf französische Maschinengewehre erhalten. Dieselbe ging von der 4. Abteilung des Kriegsministeriums aus , in welcher ein Sektionschef in Frankreich seine militäarische Ausbildung erhalten hat. Es liegt sehr im Interesse unserer Industrie, daß diesen Verhältnissen Rechnung getragen und den chinesischen Wünschen jedes mögliche Entgegenkommen gewährt wird. Dabei würde es sich zunächst darum handeln, daß die Kommandierung chinesischer Offiziere zu den Königlichen Kriegsschulen, zur Schießschule und zur militärischen Akademie, wie sie schon früher erfolgte, wieder aufgenommen wird. Erhöhte Bedeutung kommt der Zulassung von chinesischen Offizieren zur Kriegsakademie zu.
  • Ich kann mich nicht für die Zulassung von Chinesen zur Kriegsakademie aussprechen
  • Dabei spricht die nationale Eitelkeit mit. Nach dem Offiziere anderer Staaten: Rumänien, Griechenland, Schweden, zur Kriegsakademie zugelassen waren, ist gleiche Behandlung der sehnliche Wunsch der Chinesen. Eine Belastung der Kriegsakademie ist nicht zu befürchten, das sich die Zulassung naturgemäß auf eine Zahl von Offizieren beschränken wird. Die Auswahl, wozu ich jede gewünschte Information gerne geben werde und geben kann, da mir alle in Betracht kommenden Offiziere persönlich bekannt sind, wird naturgemäß sehr vorsichtig getroffen werden müssen. Jedoch gibt es eine ganze Zahl chinesischer Offiziere, die – teilweise auf deutschen Kriegsschulen und in deutschen Regimentern – eine genügende militärische und gesellschaftliche Ausbildung erhalten haben, deren Formen und Benehmen als durchaus ein wandfrei bezeichnet werden können und die die deutsche Sprache genügend beherrschen um dem Unterricht folgen zu können, so dass Ruf und Ansehen der höchsten deutschen Militär-Bildungsanstalt durch die Zulassung dieser Offiziere gewiss nicht leiden wird. Ich kann mich der Begründung des Major Dinkelmann in jeder Beziehung anschließen. Auch nach meiner Erfahrung beruht der Einfluss fremder Armeen auf die chinesische Heeresverwaltung in erster Linie auf dem Streben der in ausländischen Armeeen militärisch ausgebildeten Offiziere, den militärischen Anschauungen, der Ausbildungsart, den Waffen und technischen Errungenschaften der Armee, in der sie ihre Ausbildung genossen haben, Eingang in die eigene Armee zu verschaffen.
  • Der große Wert, den man in der chinesischen Armee der militärischen Ausbildung chinesischer Offiziere gerade in Deutschland beimisst, tritt in der militärischen Laufbahn der bisher in Deutschland ausgebildenten Offiziere deutlich in die Erscheinung; von den 53, in den Jahren 1905 bis 1911 nach Deutschland kommandiert gewesenen Offiziere, haben augenblicklich 15 wichtige Stellungen im Kriegsministerium und Generalstab inne, 9 stehen an leitender Stelle bei den Provinzial-Militärverwaltungen, 11 sind höhere Truppenkommandeure in der Front. Alle diese Offiziere bringen dem Bestreben, den deutschen Einfluss auf die chinesische Armee zu stärken, größtes Interesse entgegen; die Anstellung des Majors Dinkelmann als Berater, sowie die kürzlich erfolgte Erneuerung des Kontraktes des Hauptmanns a. D. Bleyhoeffer sind zum großen Teil ihrem Einfluß zu danken. Die vorherrschend Stellung der deutschen Waffenindustrie im internationalen Konkurrenzkampfe um Aufträge für die Bewaffnung des chinesischen Heeres ist zum großen Teil ebenfalls eine Folge der Fürsprache der Offiziere, die Gelegenheit hatten, auf den deutschen Schießschulen und bei deutschen Regimentern die Vorzüge unserer Waffen genauer kennen zu lernen. Die Vorliebe des jetzigen Kriegsministers für Krupp’sche Waffen hat, wie er mir gegenüber wiederholt versichert hat, ihren Hauptgrund darin, dass er bei seinem Kommando zu Krupp selbst eingehend hat prüfen und schätzen lernen können. Wie Major Dinkelmann bereits andeutet, wünscht das hiesige Kriegsministerium zunächst die Erneuerung der Erlaubnis zum Besuche folgender Schulen durch chinesische Offiziere: Kriegsschulen, Infanterie- und Feldartillerie-, Schießschule, Militärtechnische Akademie, Artilleriewerkstätte, Veterinärakademie, Reitschule. Zu allen diesen Schulen sind bereits Chinesen zugelassen gewesen. Besonderen Wert legt der Kriegsminister auf die Ermöglichung der Zulassung chinesischer Offiziere auf der Königlich Preussischen Kriegsakademie. Sollte sich die Erfüllung dieses Hauptwunsches, der auch mir gegenüber einmal angedeutungsweise geäußert wurde, in irgendeiner Form ermöglichen lassen, so bin ich überzeugt, dass sich die chinesische Heeresverwaltung dadurch zu besonderer Dankbarkeit verpflichtet fühlen würde. Sie würde diese Dankbarkeit wohl zweifellos im weitesten Entgegenkommen deutschen Wünschen gegenüber – so z. B. in der Frage der Anstellung weiterer deutscher Offiziere für die Reorganisation der Armee, für Waffenlieferungen usw. – zum Ausdruck bringen. Ich erlaube mir daher, auch meinerseits auf die Bedeutung der Berücksichtigung gerade dieses Wunsches gehorsamst hinzuweisen. Sollten der Zulassung zur Kriegsakademie grundsätzlich Bedenken gegenüberstehen so würde wohl schon die Erlaubnis für einige Offiziere zum Besuche einzelner Fächer oder auch nur einzelner Vorträge der verschiedenen Jahrgänge der Akademie hier mit großer Dankbarkeit und Befriedung aufgenommen werden. Wie mir Dinkelmann mitteilt, würde das hiesige Kriegsministerium, falls sich gewünschte Kommandierung der chinesischen Offiziere ganz oder teilweise ermöglichen lässt, bitten, sie bereits zum Herbst oder Winter dieses Jahres herbeiführen zu können. Das Königliche Kriegsministerium bitte ich ganz gehorsamst um Auskunft über die Stellungnahme der maßgebenden Behörden zu diesen Fragen, damit ich dem Major Dinkelmann den entsprechenden Bescheid geben kann. Gez. Rabe von Pappenheim Hauptmann im Generalstabe d. A. und Militärattaché
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  • deutscher Offizier, Militärberater
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