Rhenus ist als Flussgott die Personifikation des gleichnamigen Flusses, des heutigen Rheins (lateinisch Rhenus, keltisch Rênos, zu ie. H1reiH-, „rinnen, fließen“). In Inschriften wird er auch Rhenus Pater („Vater Rhein“) genannt und mit dem römischen Wassergott Neptunus in Verbindung gebracht. Neben der ebenfalls behornten Gottheit der Donau (Danuvius) wird Rhenus als stiergestaltiger (?) „Vater aller Nymphen und Flüsse“ (Nympharum pater amniumque, Martial) beschrieben. Wegen seiner Hörner wurde er von den Römern „zwiegehörnter Rhenus“ (Rhenus bicornis, Vergil) oder – als Allegorie auf die römische Unterwerfung der „Barbarenvölker“ am Rhein – „Rhenus mit den gebrochenen Hörnern“ (Rhenus cornibus fractis, Ovid) genannt.

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  • Rhenus ist als Flussgott die Personifikation des gleichnamigen Flusses, des heutigen Rheins (lateinisch Rhenus, keltisch Rênos, zu ie. H1reiH-, „rinnen, fließen“). In Inschriften wird er auch Rhenus Pater („Vater Rhein“) genannt und mit dem römischen Wassergott Neptunus in Verbindung gebracht. Neben der ebenfalls behornten Gottheit der Donau (Danuvius) wird Rhenus als stiergestaltiger (?) „Vater aller Nymphen und Flüsse“ (Nympharum pater amniumque, Martial) beschrieben. Wegen seiner Hörner wurde er von den Römern „zwiegehörnter Rhenus“ (Rhenus bicornis, Vergil) oder – als Allegorie auf die römische Unterwerfung der „Barbarenvölker“ am Rhein – „Rhenus mit den gebrochenen Hörnern“ (Rhenus cornibus fractis, Ovid) genannt. Frühe Darstellungen der griechischen Kunst zeigen den Flussgott meist als Mischwesen, als Stier mit menschlichem Oberkörper, das Gesicht von wallendem Haupthaar und Bart gerahmt. Seit dem 5. Jahrhundert vor Christus verdrängte in den Darstellungen die Menschengestalt den Tierkörper, nur noch die Hörner an der Stirn erinnerten an die ursprüngliche Stiergestalt. Bicornis, zweihörnig, wurde der Fluss genannt, und bicornis hieß auch ein Fluss, dessen Mündung ins Meer sich gabelte, also wie der Rhein ein Ästuar oder Flussdelta bildet. Die hellenistische Kunst zeigte den Flussgott in menschlicher Gestalt mit Stierprotomen, auf dem Grund des Flusses liegend, von Wellen umgeben. Oft lehnte er sich auf eine Urne, der Wasser entquillt. Andere Attribute waren Schilfrohr, Ähren oder Füllhorn, eine Anspielung auf seine Funktion als Fruchtbarkeitsgottheit. Mehrmals berichten auch spätantike und byzantinische Autoren, dass die Kelten und Germanen Neugeborene ins kalte Wasser des Rheins tauchten, um zu schauen, ob sie ehelich sind, oder auch nur, um sie abzuhärten. Berichtet wird ferner, dass Römer, Kelten und Germanen ihren Flussgöttern opferten. (de)
  • Rhenus ist als Flussgott die Personifikation des gleichnamigen Flusses, des heutigen Rheins (lateinisch Rhenus, keltisch Rênos, zu ie. H1reiH-, „rinnen, fließen“). In Inschriften wird er auch Rhenus Pater („Vater Rhein“) genannt und mit dem römischen Wassergott Neptunus in Verbindung gebracht. Neben der ebenfalls behornten Gottheit der Donau (Danuvius) wird Rhenus als stiergestaltiger (?) „Vater aller Nymphen und Flüsse“ (Nympharum pater amniumque, Martial) beschrieben. Wegen seiner Hörner wurde er von den Römern „zwiegehörnter Rhenus“ (Rhenus bicornis, Vergil) oder – als Allegorie auf die römische Unterwerfung der „Barbarenvölker“ am Rhein – „Rhenus mit den gebrochenen Hörnern“ (Rhenus cornibus fractis, Ovid) genannt. Frühe Darstellungen der griechischen Kunst zeigen den Flussgott meist als Mischwesen, als Stier mit menschlichem Oberkörper, das Gesicht von wallendem Haupthaar und Bart gerahmt. Seit dem 5. Jahrhundert vor Christus verdrängte in den Darstellungen die Menschengestalt den Tierkörper, nur noch die Hörner an der Stirn erinnerten an die ursprüngliche Stiergestalt. Bicornis, zweihörnig, wurde der Fluss genannt, und bicornis hieß auch ein Fluss, dessen Mündung ins Meer sich gabelte, also wie der Rhein ein Ästuar oder Flussdelta bildet. Die hellenistische Kunst zeigte den Flussgott in menschlicher Gestalt mit Stierprotomen, auf dem Grund des Flusses liegend, von Wellen umgeben. Oft lehnte er sich auf eine Urne, der Wasser entquillt. Andere Attribute waren Schilfrohr, Ähren oder Füllhorn, eine Anspielung auf seine Funktion als Fruchtbarkeitsgottheit. Mehrmals berichten auch spätantike und byzantinische Autoren, dass die Kelten und Germanen Neugeborene ins kalte Wasser des Rheins tauchten, um zu schauen, ob sie ehelich sind, oder auch nur, um sie abzuhärten. Berichtet wird ferner, dass Römer, Kelten und Germanen ihren Flussgöttern opferten. (de)
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  • Rhenus ist als Flussgott die Personifikation des gleichnamigen Flusses, des heutigen Rheins (lateinisch Rhenus, keltisch Rênos, zu ie. H1reiH-, „rinnen, fließen“). In Inschriften wird er auch Rhenus Pater („Vater Rhein“) genannt und mit dem römischen Wassergott Neptunus in Verbindung gebracht. Neben der ebenfalls behornten Gottheit der Donau (Danuvius) wird Rhenus als stiergestaltiger (?) „Vater aller Nymphen und Flüsse“ (Nympharum pater amniumque, Martial) beschrieben. Wegen seiner Hörner wurde er von den Römern „zwiegehörnter Rhenus“ (Rhenus bicornis, Vergil) oder – als Allegorie auf die römische Unterwerfung der „Barbarenvölker“ am Rhein – „Rhenus mit den gebrochenen Hörnern“ (Rhenus cornibus fractis, Ovid) genannt. (de)
  • Rhenus ist als Flussgott die Personifikation des gleichnamigen Flusses, des heutigen Rheins (lateinisch Rhenus, keltisch Rênos, zu ie. H1reiH-, „rinnen, fließen“). In Inschriften wird er auch Rhenus Pater („Vater Rhein“) genannt und mit dem römischen Wassergott Neptunus in Verbindung gebracht. Neben der ebenfalls behornten Gottheit der Donau (Danuvius) wird Rhenus als stiergestaltiger (?) „Vater aller Nymphen und Flüsse“ (Nympharum pater amniumque, Martial) beschrieben. Wegen seiner Hörner wurde er von den Römern „zwiegehörnter Rhenus“ (Rhenus bicornis, Vergil) oder – als Allegorie auf die römische Unterwerfung der „Barbarenvölker“ am Rhein – „Rhenus mit den gebrochenen Hörnern“ (Rhenus cornibus fractis, Ovid) genannt. (de)
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  • Rhenus (Personifikation) (de)
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