Reinhard Elze (* 28. Juni 1922 in Rostock; † 8. November 2000 in München) war ein deutscher Historiker und Hochschullehrer. Reinhard Elze entstammte einer Gelehrtenfamilie. Er war der Sohn des Anatomieprofessors Curt Elze und älterer Bruder des Theologieprofessors Martin Elze. Ein entfernter Vetter war der Militärhistoriker Walter Elze. Nach dem Abitur 1940 studierte er Alte Sprachen und Geschichte in Freiburg und Göttingen. Er schloss sein Studium 1944 in Göttingen mit dem Staatsexamen in Geschichte, Latein und Griechisch ab. Seine Dissertation begann er bei Hans-Walter Klewitz, der jedoch 1943 starb. Elze wechselte daraufhin nach Göttingen. Dort wurde er 1944 bei Karl Brandi promoviert. Vom Wehrdienst war Elze angesichts der Bechterewschen Krankheit befreit. In Göttingen hinterließen Her

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  • Reinhard Elze (* 28. Juni 1922 in Rostock; † 8. November 2000 in München) war ein deutscher Historiker und Hochschullehrer. Reinhard Elze entstammte einer Gelehrtenfamilie. Er war der Sohn des Anatomieprofessors Curt Elze und älterer Bruder des Theologieprofessors Martin Elze. Ein entfernter Vetter war der Militärhistoriker Walter Elze. Nach dem Abitur 1940 studierte er Alte Sprachen und Geschichte in Freiburg und Göttingen. Er schloss sein Studium 1944 in Göttingen mit dem Staatsexamen in Geschichte, Latein und Griechisch ab. Seine Dissertation begann er bei Hans-Walter Klewitz, der jedoch 1943 starb. Elze wechselte daraufhin nach Göttingen. Dort wurde er 1944 bei Karl Brandi promoviert. Vom Wehrdienst war Elze angesichts der Bechterewschen Krankheit befreit. In Göttingen hinterließen Hermann Heimpel, Percy Ernst Schramm und Wilhelm Berges bleibenden Eindruck auf ihn. Von 1944 bis 1950 war er als wissenschaftliche Hilfskraft in Göttingen tätig. Von 1948 bis 1950 war er Mitarbeiter und seit 1968 Ordentliches Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica (MGH). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte ihm 1950 ein mehrjähriges Italienstipendium. Elze war Assistent von Walther Holtzmann und dann bei Helmut Beumann in Bonn. Dort erfolgte 1958 auch die Habilitation. In Bonn lernte Elze auch seine Frau kennen. Von 1961 bis 1972 lehrte er als Nachfolger von Walter Schlesinger als Professor an der Freien Universität Berlin. Im Jahr 1972 wurde er als Nachfolger von Gerd Tellenbach Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Rom, 1988 wurde er pensioniert. Ein Schwerpunkt seiner Forschungsinteressen galt der mittelalterlichen Verfassungsgeschichte, vor allem den liturgischen Formen des Herrschaftsantritts von König und Papst. Davon zeugen die Studien zu den Krönungsordines, zu den Herrscherlaudes oder zur Eisernen Krone von Monza. Für die Monumenta Germaniae Historica legte er 1960 die Edition Ordines für Weihe und Krönung des Kaisers und der Kaiserin vor. Aus der Zusammenarbeit mit dem Straßburger Theologieprofessor Cyrille Vogel ging das dreibändige Pontificale Romano-Germanicum hervor, einer um die Mitte des 10. Jahrhunderts im Kloster St. Alban angefertigten Sammlung von Riten- und Messetexte. Mit Konrad Repgen erstellte er ein Studienbuch Geschichte. Das Lehrbuch erschien 2001 in sechster Auflage. Elze starb im Alter von 78 Jahren im November 2000 in München. Ein Teil seiner Handbibliothek konnte von den MGH erworben werden. (de)
  • Reinhard Elze (* 28. Juni 1922 in Rostock; † 8. November 2000 in München) war ein deutscher Historiker und Hochschullehrer. Reinhard Elze entstammte einer Gelehrtenfamilie. Er war der Sohn des Anatomieprofessors Curt Elze und älterer Bruder des Theologieprofessors Martin Elze. Ein entfernter Vetter war der Militärhistoriker Walter Elze. Nach dem Abitur 1940 studierte er Alte Sprachen und Geschichte in Freiburg und Göttingen. Er schloss sein Studium 1944 in Göttingen mit dem Staatsexamen in Geschichte, Latein und Griechisch ab. Seine Dissertation begann er bei Hans-Walter Klewitz, der jedoch 1943 starb. Elze wechselte daraufhin nach Göttingen. Dort wurde er 1944 bei Karl Brandi promoviert. Vom Wehrdienst war Elze angesichts der Bechterewschen Krankheit befreit. In Göttingen hinterließen Hermann Heimpel, Percy Ernst Schramm und Wilhelm Berges bleibenden Eindruck auf ihn. Von 1944 bis 1950 war er als wissenschaftliche Hilfskraft in Göttingen tätig. Von 1948 bis 1950 war er Mitarbeiter und seit 1968 Ordentliches Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica (MGH). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte ihm 1950 ein mehrjähriges Italienstipendium. Elze war Assistent von Walther Holtzmann und dann bei Helmut Beumann in Bonn. Dort erfolgte 1958 auch die Habilitation. In Bonn lernte Elze auch seine Frau kennen. Von 1961 bis 1972 lehrte er als Nachfolger von Walter Schlesinger als Professor an der Freien Universität Berlin. Im Jahr 1972 wurde er als Nachfolger von Gerd Tellenbach Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Rom, 1988 wurde er pensioniert. Ein Schwerpunkt seiner Forschungsinteressen galt der mittelalterlichen Verfassungsgeschichte, vor allem den liturgischen Formen des Herrschaftsantritts von König und Papst. Davon zeugen die Studien zu den Krönungsordines, zu den Herrscherlaudes oder zur Eisernen Krone von Monza. Für die Monumenta Germaniae Historica legte er 1960 die Edition Ordines für Weihe und Krönung des Kaisers und der Kaiserin vor. Aus der Zusammenarbeit mit dem Straßburger Theologieprofessor Cyrille Vogel ging das dreibändige Pontificale Romano-Germanicum hervor, einer um die Mitte des 10. Jahrhunderts im Kloster St. Alban angefertigten Sammlung von Riten- und Messetexte. Mit Konrad Repgen erstellte er ein Studienbuch Geschichte. Das Lehrbuch erschien 2001 in sechster Auflage. Elze starb im Alter von 78 Jahren im November 2000 in München. Ein Teil seiner Handbibliothek konnte von den MGH erworben werden. (de)
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  • Reinhard Elze (* 28. Juni 1922 in Rostock; † 8. November 2000 in München) war ein deutscher Historiker und Hochschullehrer. Reinhard Elze entstammte einer Gelehrtenfamilie. Er war der Sohn des Anatomieprofessors Curt Elze und älterer Bruder des Theologieprofessors Martin Elze. Ein entfernter Vetter war der Militärhistoriker Walter Elze. Nach dem Abitur 1940 studierte er Alte Sprachen und Geschichte in Freiburg und Göttingen. Er schloss sein Studium 1944 in Göttingen mit dem Staatsexamen in Geschichte, Latein und Griechisch ab. Seine Dissertation begann er bei Hans-Walter Klewitz, der jedoch 1943 starb. Elze wechselte daraufhin nach Göttingen. Dort wurde er 1944 bei Karl Brandi promoviert. Vom Wehrdienst war Elze angesichts der Bechterewschen Krankheit befreit. In Göttingen hinterließen Her (de)
  • Reinhard Elze (* 28. Juni 1922 in Rostock; † 8. November 2000 in München) war ein deutscher Historiker und Hochschullehrer. Reinhard Elze entstammte einer Gelehrtenfamilie. Er war der Sohn des Anatomieprofessors Curt Elze und älterer Bruder des Theologieprofessors Martin Elze. Ein entfernter Vetter war der Militärhistoriker Walter Elze. Nach dem Abitur 1940 studierte er Alte Sprachen und Geschichte in Freiburg und Göttingen. Er schloss sein Studium 1944 in Göttingen mit dem Staatsexamen in Geschichte, Latein und Griechisch ab. Seine Dissertation begann er bei Hans-Walter Klewitz, der jedoch 1943 starb. Elze wechselte daraufhin nach Göttingen. Dort wurde er 1944 bei Karl Brandi promoviert. Vom Wehrdienst war Elze angesichts der Bechterewschen Krankheit befreit. In Göttingen hinterließen Her (de)
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