Rastislav oder Rastiz (* unbekannt; † nach 870 in Bayern) aus der mährischen Herrscherdynastie der Mojmiriden, war von 846 bis 870 der Fürst (dux) von Mähren. In zeitgenössischen Quellen wird auch als Kleinkönig (regulus) und unikat als König (rex) tituliert.

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  • Rastislav oder Rastiz (* unbekannt; † nach 870 in Bayern) aus der mährischen Herrscherdynastie der Mojmiriden, war von 846 bis 870 der Fürst (dux) von Mähren. In zeitgenössischen Quellen wird auch als Kleinkönig (regulus) und unikat als König (rex) tituliert. Ursprünglich vom ostfränkischen König Ludwig dem Deutschen als mährischer Vasallenfürst eingesetzt, begann Rastislav seit den 850er Jahren unter Nutzung der innerfränkischen Konflikte mit einer konsequenten Unabhängigkeitspolitik gegenüber dem Ostfrankenreich. In der Folge stieg er zu einem weitgehend selbstständigen Herrscher von europäischer Bedeutung auf. Zur Stärkung der mährischen Unabhängigkeit strebte er auch die Schaffung eines eigenen, vom bayerischen Klerus unabhängigen mährischen Erzbistums an. Im Jahr 863 kamen auf Rastislavs Initiative die byzantinischen Gelehrten Konstantin und Method nach Mähren, die eine mährische Kirchenorganisation mit slawischer Kirchensprache aufbauten. Im Jahr 870 folgte schließlich die Gründung eines mährisch-pannonischen Erzbistums durch Papst Hadrian II., der Method als dessen Erzbischof ernannte. Nachdem Rastislav im selben Jahr von seinem Neffen und Mitregenten Svatopluk I. gestürzt und an die Ostfranken ausgeliefert wurde, ließ Ludwig der Deutsche ihn nach einem Prozess blenden und in ein bayerisches Kloster sperren, in dem Rastislav zu einem unbekannten Zeitpunkt starb. Im Jahr 1994 wurde Rastislav von der Tschechisch-Slowakisch-Orthodoxen Kirche heiliggesprochen, daher wird er in der Slowakei und Tschechien auch Heiliger Rastislav (slowakisch: Svätý Rastislav, tschechisch: Svatý Rostislav) genannt. (de)
  • Rastislav oder Rastiz (* unbekannt; † nach 870 in Bayern) aus der mährischen Herrscherdynastie der Mojmiriden, war von 846 bis 870 der Fürst (dux) von Mähren. In zeitgenössischen Quellen wird auch als Kleinkönig (regulus) und unikat als König (rex) tituliert. Ursprünglich vom ostfränkischen König Ludwig dem Deutschen als mährischer Vasallenfürst eingesetzt, begann Rastislav seit den 850er Jahren unter Nutzung der innerfränkischen Konflikte mit einer konsequenten Unabhängigkeitspolitik gegenüber dem Ostfrankenreich. In der Folge stieg er zu einem weitgehend selbstständigen Herrscher von europäischer Bedeutung auf. Zur Stärkung der mährischen Unabhängigkeit strebte er auch die Schaffung eines eigenen, vom bayerischen Klerus unabhängigen mährischen Erzbistums an. Im Jahr 863 kamen auf Rastislavs Initiative die byzantinischen Gelehrten Konstantin und Method nach Mähren, die eine mährische Kirchenorganisation mit slawischer Kirchensprache aufbauten. Im Jahr 870 folgte schließlich die Gründung eines mährisch-pannonischen Erzbistums durch Papst Hadrian II., der Method als dessen Erzbischof ernannte. Nachdem Rastislav im selben Jahr von seinem Neffen und Mitregenten Svatopluk I. gestürzt und an die Ostfranken ausgeliefert wurde, ließ Ludwig der Deutsche ihn nach einem Prozess blenden und in ein bayerisches Kloster sperren, in dem Rastislav zu einem unbekannten Zeitpunkt starb. Im Jahr 1994 wurde Rastislav von der Tschechisch-Slowakisch-Orthodoxen Kirche heiliggesprochen, daher wird er in der Slowakei und Tschechien auch Heiliger Rastislav (slowakisch: Svätý Rastislav, tschechisch: Svatý Rostislav) genannt. (de)
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  • Rastislav oder Rastiz (* unbekannt; † nach 870 in Bayern) aus der mährischen Herrscherdynastie der Mojmiriden, war von 846 bis 870 der Fürst (dux) von Mähren. In zeitgenössischen Quellen wird auch als Kleinkönig (regulus) und unikat als König (rex) tituliert. (de)
  • Rastislav oder Rastiz (* unbekannt; † nach 870 in Bayern) aus der mährischen Herrscherdynastie der Mojmiriden, war von 846 bis 870 der Fürst (dux) von Mähren. In zeitgenössischen Quellen wird auch als Kleinkönig (regulus) und unikat als König (rex) tituliert. (de)
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