Mit Quatember (von lat. ieiunia quattuor temporum „Fasten der vier [Jahres]zeiten“) bezeichnet man viermal im Jahr stattfindende, ursprünglich durch Fasten, Abstinenz, Gebet und Almosengeben ausgezeichnete Bußtage im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche. Ihre Terminierung fällt ungefähr mit dem Beginn der vier Jahreszeiten zusammen. Sinn der Quatember ist es, Gott für die Gaben der Schöpfung zu danken, die Menschen daran zu erinnern, sie maßvoll zu gebrauchen und sich auch der Bedürftigen anzunehmen.

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  • Mit Quatember (von lat. ieiunia quattuor temporum „Fasten der vier [Jahres]zeiten“) bezeichnet man viermal im Jahr stattfindende, ursprünglich durch Fasten, Abstinenz, Gebet und Almosengeben ausgezeichnete Bußtage im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche. Ihre Terminierung fällt ungefähr mit dem Beginn der vier Jahreszeiten zusammen. Sinn der Quatember ist es, Gott für die Gaben der Schöpfung zu danken, die Menschen daran zu erinnern, sie maßvoll zu gebrauchen und sich auch der Bedürftigen anzunehmen. Papst Gregor VII. (1073–1085) führte die Quatembertage in den Kalender der Weltkirche ein und legte sie auf den Mittwoch, Freitag und Samstag nach dem Fest der hl. Luzia am 13. Dezember, nach Aschermittwoch, nach Pfingsten und nach dem Fest der Kreuzerhöhung am 14. September fest. Aufgrund dieser zeitlichen Festlegung entstand der Merkvers: „Nach Asche, Pfingsten, Kreuz, Luzei, gedenke, dass Quatember sei.“ Ursprungsort der Quatembertage ist Rom, wo sie vermutlich Calixtus I. († 222) einführte und wo seit dem Pontifikat Gelasius’ I. am Ende der Quatemberwochen das Weihesakrament gespendet wird (vgl. CIC c. 1006 § 2 von 1917). Bereits zur Amtszeit Leos I. waren die Quatember in Rom fest etabliert; von ihm sind etliche Quatemberpredigten überliefert. Die liturgische Feier der Quatember endete in der Regel mit der Feier einer Vigil (Quatembervigil), am Quatembersamstag mit mehreren längeren Schriftlesungen. Seit der Synode von Seligenstadt im Jahre 1028 waren die Quatembertage Fast- und Abstinenztage. Die Liturgiereform in der Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils behielt die Quatember bei und überließ ihre nähere Terminierung und Ausgestaltung den einzelnen Bischofskonferenzen. Die Deutsche Bischofskonferenz beschloss 1972, die Quatember im deutschen Regionalkalender künftig auf die folgenden Termine zu legen: in der ersten Fastenwoche (Frühlingsquatember), in der Woche vor Pfingsten (Sommerquatember), in der ersten Oktoberwoche (Herbstquatember) und in der ersten Adventswoche (Winterquatember). Die Quatembertage Mittwoch, Freitag und Samstag haben eigene Messformulare; sie weisen eine Reihe von Besonderheiten auf, z. B. in Bezug auf die Auswahl und die Anzahl der Perikopen. Mittlerweile gelten die Quatember nicht mehr als gebotene Fasttage, sondern sollen der geistlichen Erneuerung der Gemeinden dienen. Dabei soll in den Gemeinden vor allem um geistliche Berufe gebetet und auch die entsprechenden geistlichen Anliegen der katholischen Hilfswerke in die Fürbitten einbezogen werden. (de)
  • Mit Quatember (von lat. ieiunia quattuor temporum „Fasten der vier [Jahres]zeiten“) bezeichnet man viermal im Jahr stattfindende, ursprünglich durch Fasten, Abstinenz, Gebet und Almosengeben ausgezeichnete Bußtage im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche. Ihre Terminierung fällt ungefähr mit dem Beginn der vier Jahreszeiten zusammen. Sinn der Quatember ist es, Gott für die Gaben der Schöpfung zu danken, die Menschen daran zu erinnern, sie maßvoll zu gebrauchen und sich auch der Bedürftigen anzunehmen. Papst Gregor VII. (1073–1085) führte die Quatembertage in den Kalender der Weltkirche ein und legte sie auf den Mittwoch, Freitag und Samstag nach dem Fest der hl. Luzia am 13. Dezember, nach Aschermittwoch, nach Pfingsten und nach dem Fest der Kreuzerhöhung am 14. September fest. Aufgrund dieser zeitlichen Festlegung entstand der Merkvers: „Nach Asche, Pfingsten, Kreuz, Luzei, gedenke, dass Quatember sei.“ Ursprungsort der Quatembertage ist Rom, wo sie vermutlich Calixtus I. († 222) einführte und wo seit dem Pontifikat Gelasius’ I. am Ende der Quatemberwochen das Weihesakrament gespendet wird (vgl. CIC c. 1006 § 2 von 1917). Bereits zur Amtszeit Leos I. waren die Quatember in Rom fest etabliert; von ihm sind etliche Quatemberpredigten überliefert. Die liturgische Feier der Quatember endete in der Regel mit der Feier einer Vigil (Quatembervigil), am Quatembersamstag mit mehreren längeren Schriftlesungen. Seit der Synode von Seligenstadt im Jahre 1028 waren die Quatembertage Fast- und Abstinenztage. Die Liturgiereform in der Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils behielt die Quatember bei und überließ ihre nähere Terminierung und Ausgestaltung den einzelnen Bischofskonferenzen. Die Deutsche Bischofskonferenz beschloss 1972, die Quatember im deutschen Regionalkalender künftig auf die folgenden Termine zu legen: in der ersten Fastenwoche (Frühlingsquatember), in der Woche vor Pfingsten (Sommerquatember), in der ersten Oktoberwoche (Herbstquatember) und in der ersten Adventswoche (Winterquatember). Die Quatembertage Mittwoch, Freitag und Samstag haben eigene Messformulare; sie weisen eine Reihe von Besonderheiten auf, z. B. in Bezug auf die Auswahl und die Anzahl der Perikopen. Mittlerweile gelten die Quatember nicht mehr als gebotene Fasttage, sondern sollen der geistlichen Erneuerung der Gemeinden dienen. Dabei soll in den Gemeinden vor allem um geistliche Berufe gebetet und auch die entsprechenden geistlichen Anliegen der katholischen Hilfswerke in die Fürbitten einbezogen werden. (de)
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  • Mit Quatember (von lat. ieiunia quattuor temporum „Fasten der vier [Jahres]zeiten“) bezeichnet man viermal im Jahr stattfindende, ursprünglich durch Fasten, Abstinenz, Gebet und Almosengeben ausgezeichnete Bußtage im Kirchenjahr der römisch-katholischen Kirche. Ihre Terminierung fällt ungefähr mit dem Beginn der vier Jahreszeiten zusammen. Sinn der Quatember ist es, Gott für die Gaben der Schöpfung zu danken, die Menschen daran zu erinnern, sie maßvoll zu gebrauchen und sich auch der Bedürftigen anzunehmen. (de)
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  • Quatember (de)
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