Püsteriche oder Peuster, Dampfbläser und Feueranbläser (Aeolipilae) sind hohle, meist dickbäuchige Männer- oder Knabenfiguren aus Ton oder Bronze. Bereits aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts sind antike Püsteriche überliefert; möglicherweise reicht ihre Benutzung bis vor Christi Geburt zurück. Im 13. Jahrhundert beschreibt der deutsche Universalgelehrte Albertus Magnus einen Püsterich in seiner Schrift De Meteoris: Mit der 1405 von Keyser in dessen Bilderhandschrift „Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous“ vorgestellten Metallfigur des Philoneus wird ein Feuerbläser beschrieben:

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  • Püsteriche oder Peuster, Dampfbläser und Feueranbläser (Aeolipilae) sind hohle, meist dickbäuchige Männer- oder Knabenfiguren aus Ton oder Bronze. Bereits aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts sind antike Püsteriche überliefert; möglicherweise reicht ihre Benutzung bis vor Christi Geburt zurück. Im 13. Jahrhundert beschreibt der deutsche Universalgelehrte Albertus Magnus einen Püsterich in seiner Schrift De Meteoris: „Man nimmt ein starkes Gefäß aus Erz, das innen möglichst gewölbt sei und oben eine kleine Öffnung und eine andere wenig größere am Bauch hat, und das Gefäß habe seine Füße so, daß sein Bauch die Erde nicht berührt. Es werde mit Wasser gefüllt und nachher durch Holz kräftig verschlossen an jeder der beiden Öffnungen. Man setzt es auf ein sehr starkes Feuer, dann entsteht Dampf im Gefäß, dessen Kraft durch eine der beiden verschlossenen Öffnungen wieder hervorbricht. Bricht sie oben hervor, so wirft sie das Wasser weit zerstreut über die umliegenden Stellen des Feuers. Bricht sie unten hervor, dann spritzt sie das Wasser in das Feuer und schleudert durch den Ungestüm des Dampfes Brände und Kohlen und heiße Asche weit vom Feuer über die Umgebung. Man nennt deshalb ein solches Gefäß gewöhnlich auch ‚sufflator‘ und pflegt es nach der Gestalt eines blasenden Mannes zu formen.“ Mit der 1405 von Keyser in dessen Bilderhandschrift „Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous“ vorgestellten Metallfigur des Philoneus wird ein Feuerbläser beschrieben: „Ich bin der Philoneus und brenne nicht, wenn ich leer bin. Doch halte mich mit Terpentin oder feurigem Weingeist gefüllt ans Feuer, so sprühe ich, feurige Funken, mit denen du jede Kerze anzünden kannst.“ Aus den Skizzenbüchern des Leonardo da Vinci ist die Zeichnung eines Dampfbläsers als Kopffigur bekannt, die den Erfinder um das Jahr 1500 beschäftigt hat. Die bekannteste Figur stellt der 57 cm hohe, bronzene „Püstrich von Sondershausen“ dar, der vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt und seit 1591 in zahlreichen Beschreibungen erwähnt wurde. Einen weiteren Püstrich beschreibt François Arago. Nach seinen Angaben wurde dieser Püstrich an der Weser gefunden. Er stelle nach alten Geschichtsbüchern das Abbild einer Teutonischen Gottheit dar. Sie habe ihr Missfallen durch eine Art Donnerschlag und eine Wolke gezeigt, die den heiligen Hain vernebelte. (de)
  • Püsteriche oder Peuster, Dampfbläser und Feueranbläser (Aeolipilae) sind hohle, meist dickbäuchige Männer- oder Knabenfiguren aus Ton oder Bronze. Bereits aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts sind antike Püsteriche überliefert; möglicherweise reicht ihre Benutzung bis vor Christi Geburt zurück. Im 13. Jahrhundert beschreibt der deutsche Universalgelehrte Albertus Magnus einen Püsterich in seiner Schrift De Meteoris: „Man nimmt ein starkes Gefäß aus Erz, das innen möglichst gewölbt sei und oben eine kleine Öffnung und eine andere wenig größere am Bauch hat, und das Gefäß habe seine Füße so, daß sein Bauch die Erde nicht berührt. Es werde mit Wasser gefüllt und nachher durch Holz kräftig verschlossen an jeder der beiden Öffnungen. Man setzt es auf ein sehr starkes Feuer, dann entsteht Dampf im Gefäß, dessen Kraft durch eine der beiden verschlossenen Öffnungen wieder hervorbricht. Bricht sie oben hervor, so wirft sie das Wasser weit zerstreut über die umliegenden Stellen des Feuers. Bricht sie unten hervor, dann spritzt sie das Wasser in das Feuer und schleudert durch den Ungestüm des Dampfes Brände und Kohlen und heiße Asche weit vom Feuer über die Umgebung. Man nennt deshalb ein solches Gefäß gewöhnlich auch ‚sufflator‘ und pflegt es nach der Gestalt eines blasenden Mannes zu formen.“ Mit der 1405 von Keyser in dessen Bilderhandschrift „Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous“ vorgestellten Metallfigur des Philoneus wird ein Feuerbläser beschrieben: „Ich bin der Philoneus und brenne nicht, wenn ich leer bin. Doch halte mich mit Terpentin oder feurigem Weingeist gefüllt ans Feuer, so sprühe ich, feurige Funken, mit denen du jede Kerze anzünden kannst.“ Aus den Skizzenbüchern des Leonardo da Vinci ist die Zeichnung eines Dampfbläsers als Kopffigur bekannt, die den Erfinder um das Jahr 1500 beschäftigt hat. Die bekannteste Figur stellt der 57 cm hohe, bronzene „Püstrich von Sondershausen“ dar, der vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammt und seit 1591 in zahlreichen Beschreibungen erwähnt wurde. Einen weiteren Püstrich beschreibt François Arago. Nach seinen Angaben wurde dieser Püstrich an der Weser gefunden. Er stelle nach alten Geschichtsbüchern das Abbild einer Teutonischen Gottheit dar. Sie habe ihr Missfallen durch eine Art Donnerschlag und eine Wolke gezeigt, die den heiligen Hain vernebelte. (de)
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  • Püsteriche oder Peuster, Dampfbläser und Feueranbläser (Aeolipilae) sind hohle, meist dickbäuchige Männer- oder Knabenfiguren aus Ton oder Bronze. Bereits aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts sind antike Püsteriche überliefert; möglicherweise reicht ihre Benutzung bis vor Christi Geburt zurück. Im 13. Jahrhundert beschreibt der deutsche Universalgelehrte Albertus Magnus einen Püsterich in seiner Schrift De Meteoris: Mit der 1405 von Keyser in dessen Bilderhandschrift „Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous“ vorgestellten Metallfigur des Philoneus wird ein Feuerbläser beschrieben: (de)
  • Püsteriche oder Peuster, Dampfbläser und Feueranbläser (Aeolipilae) sind hohle, meist dickbäuchige Männer- oder Knabenfiguren aus Ton oder Bronze. Bereits aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts sind antike Püsteriche überliefert; möglicherweise reicht ihre Benutzung bis vor Christi Geburt zurück. Im 13. Jahrhundert beschreibt der deutsche Universalgelehrte Albertus Magnus einen Püsterich in seiner Schrift De Meteoris: Mit der 1405 von Keyser in dessen Bilderhandschrift „Drei Dialoge zwischen Hylas und Philonous“ vorgestellten Metallfigur des Philoneus wird ein Feuerbläser beschrieben: (de)
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