Ein Praetorium (griechisch πραιτώριον praitōrion, eingedeutscht Prätorium) war in der Römischen Republik ursprünglich das Zelt des Befehlshabers in einem Legionslager. Man kann hierbei erkennen, dass ursprünglich der Prätor den Oberbefehl innehatte. Wurde ein Marschlager errichtet, wurde als erstes ein Platz für das Praetorium gesucht (Polybios 6,27), das die zentrale Stelle eines Lagers einnahm. Flankiert wurde das Zelt von einem offenen Markt und dem Zelt des Quästors. Straße und Tor, die dem Zelt am nächsten waren, nannte man via praetoria und porta praetoria.

Property Value
dbo:abstract
  • Ein Praetorium (griechisch πραιτώριον praitōrion, eingedeutscht Prätorium) war in der Römischen Republik ursprünglich das Zelt des Befehlshabers in einem Legionslager. Man kann hierbei erkennen, dass ursprünglich der Prätor den Oberbefehl innehatte. Wurde ein Marschlager errichtet, wurde als erstes ein Platz für das Praetorium gesucht (Polybios 6,27), das die zentrale Stelle eines Lagers einnahm. Flankiert wurde das Zelt von einem offenen Markt und dem Zelt des Quästors. Straße und Tor, die dem Zelt am nächsten waren, nannte man via praetoria und porta praetoria. Das Wort Praetorium bezeichnete auch die Beratung der Offiziere im Praetorium. Später wurde die Bezeichnung generell auf den Sitz eines Oberbefehlshabers oder des Statthalters einer Provinz übertragen (von dort auch auf Gerichtsgebäude). In den festen Legionslagern der Kaiserzeit war das Praetorium der Wohnbau des Legionskommandanten, während der Stab in den daneben liegenden Principia untergebracht war. Die Principia waren jetzt der Mittelpunkt des Lagers. Ein Praetorium als Sitz des Statthalters ist zum Beispiel in Köln erhalten. Als Praetorium wurden auch die Quartiere an den Fernstraßen bezeichnet, die den in offizieller Mission reisenden Beamten vorbehalten waren (CIL III, 6123). Verallgemeinernd konnte vor allem bei Dichtern, aber auch den antiken Historikern (Sueton) jedes große, palastartige Gebäude (z. B. auf einem Landgut) als Praetorium bezeichnet werden, auch wenn man den Begriff meist nur auf die Gebäude beschränkte, in denen wirklich ein Kaiser oder König lebte. Auch die kaiserliche Leibgarde, die Prätorianer, wurde in Anlehnung an das Praetorium des Princeps in Rom Praetorium genannt. Historisch bedeutsam wurde das Praitorion in Konstantinopel. Es war der Amtssitz des Stadteparchen und zugleich Staatsgefängnis für Oppositionelle, wie z.B. Bilderstürmer (Stephanos der Jüngere) und Thronkandidaten, von denen einige bei Revolten befreit, andere geblendet und getötet wurden, oder arabische Kriegsgefangene. Im 8. Jahrhundert soll im oder zumindest in der Nähe des Praitorions für die arabischen Kriegsgefangenen die erste Moschee Konstantinopels errichtet worden sein. (de)
  • Ein Praetorium (griechisch πραιτώριον praitōrion, eingedeutscht Prätorium) war in der Römischen Republik ursprünglich das Zelt des Befehlshabers in einem Legionslager. Man kann hierbei erkennen, dass ursprünglich der Prätor den Oberbefehl innehatte. Wurde ein Marschlager errichtet, wurde als erstes ein Platz für das Praetorium gesucht (Polybios 6,27), das die zentrale Stelle eines Lagers einnahm. Flankiert wurde das Zelt von einem offenen Markt und dem Zelt des Quästors. Straße und Tor, die dem Zelt am nächsten waren, nannte man via praetoria und porta praetoria. Das Wort Praetorium bezeichnete auch die Beratung der Offiziere im Praetorium. Später wurde die Bezeichnung generell auf den Sitz eines Oberbefehlshabers oder des Statthalters einer Provinz übertragen (von dort auch auf Gerichtsgebäude). In den festen Legionslagern der Kaiserzeit war das Praetorium der Wohnbau des Legionskommandanten, während der Stab in den daneben liegenden Principia untergebracht war. Die Principia waren jetzt der Mittelpunkt des Lagers. Ein Praetorium als Sitz des Statthalters ist zum Beispiel in Köln erhalten. Als Praetorium wurden auch die Quartiere an den Fernstraßen bezeichnet, die den in offizieller Mission reisenden Beamten vorbehalten waren (CIL III, 6123). Verallgemeinernd konnte vor allem bei Dichtern, aber auch den antiken Historikern (Sueton) jedes große, palastartige Gebäude (z. B. auf einem Landgut) als Praetorium bezeichnet werden, auch wenn man den Begriff meist nur auf die Gebäude beschränkte, in denen wirklich ein Kaiser oder König lebte. Auch die kaiserliche Leibgarde, die Prätorianer, wurde in Anlehnung an das Praetorium des Princeps in Rom Praetorium genannt. Historisch bedeutsam wurde das Praitorion in Konstantinopel. Es war der Amtssitz des Stadteparchen und zugleich Staatsgefängnis für Oppositionelle, wie z.B. Bilderstürmer (Stephanos der Jüngere) und Thronkandidaten, von denen einige bei Revolten befreit, andere geblendet und getötet wurden, oder arabische Kriegsgefangene. Im 8. Jahrhundert soll im oder zumindest in der Nähe des Praitorions für die arabischen Kriegsgefangenen die erste Moschee Konstantinopels errichtet worden sein. (de)
dbo:individualisedGnd
  • 4175557-1
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 1031525 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 154819806 (xsd:integer)
prop-de:typ
  • s
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Ein Praetorium (griechisch πραιτώριον praitōrion, eingedeutscht Prätorium) war in der Römischen Republik ursprünglich das Zelt des Befehlshabers in einem Legionslager. Man kann hierbei erkennen, dass ursprünglich der Prätor den Oberbefehl innehatte. Wurde ein Marschlager errichtet, wurde als erstes ein Platz für das Praetorium gesucht (Polybios 6,27), das die zentrale Stelle eines Lagers einnahm. Flankiert wurde das Zelt von einem offenen Markt und dem Zelt des Quästors. Straße und Tor, die dem Zelt am nächsten waren, nannte man via praetoria und porta praetoria. (de)
  • Ein Praetorium (griechisch πραιτώριον praitōrion, eingedeutscht Prätorium) war in der Römischen Republik ursprünglich das Zelt des Befehlshabers in einem Legionslager. Man kann hierbei erkennen, dass ursprünglich der Prätor den Oberbefehl innehatte. Wurde ein Marschlager errichtet, wurde als erstes ein Platz für das Praetorium gesucht (Polybios 6,27), das die zentrale Stelle eines Lagers einnahm. Flankiert wurde das Zelt von einem offenen Markt und dem Zelt des Quästors. Straße und Tor, die dem Zelt am nächsten waren, nannte man via praetoria und porta praetoria. (de)
rdfs:label
  • Prätorium (de)
  • Prätorium (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of