Prädikat (von lateinisch praedicare ‚zusprechen‘) nennt man in der modernen Logik den Teil einer atomaren Aussage, durch den eine Eigenschaft von einem Gegenstand ausgesagt wird. Der der Eigenschaft entsprechende Begriff wird dem Gegenstand zugesprochen, oder von ihm prädiziert. Das einfachste formallogische System, welches mit (bestimmten) Prädikaten operiert, ist die Prädikatenlogik erster Ordnung. Es gibt zwei Möglichkeiten, aus Prädikaten Aussagesätze zu gewinnen: zum einen dadurch, dass man das Prädikat auf bestimmte einzelne Gegenstände oder auf bestimmte n-Tupel von Gegenständen anwendet, oder dadurch, dass man die passenden Leerstellen des Prädikats durch Individuennamen ersetzt oder durch Quantifizierung bindet.

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  • Prädikat (von lateinisch praedicare ‚zusprechen‘) nennt man in der modernen Logik den Teil einer atomaren Aussage, durch den eine Eigenschaft von einem Gegenstand ausgesagt wird. Der der Eigenschaft entsprechende Begriff wird dem Gegenstand zugesprochen, oder von ihm prädiziert. Das einfachste formallogische System, welches mit (bestimmten) Prädikaten operiert, ist die Prädikatenlogik erster Ordnung. Es gibt zwei Möglichkeiten, aus Prädikaten Aussagesätze zu gewinnen: zum einen dadurch, dass man das Prädikat auf bestimmte einzelne Gegenstände oder auf bestimmte n-Tupel von Gegenständen anwendet, oder dadurch, dass man die passenden Leerstellen des Prädikats durch Individuennamen ersetzt oder durch Quantifizierung bindet. Dabei wird der Ausdruck „Prädikat“ oft sowohl für einen Ausdruck als auch für dessen Inhalt verwendet. Erst Gottlob Frege führte die Trennung zwischen „Begriffsausdruck“ und „Begriff“ konsequent durch. Dies verschärft die erkenntnistheoretische Frage, ob die „prädikative Struktur von Aussagen“ primär eine Eigenschaft des Denkens oder der Sprache ist. In der logischen Praxis wird diese Unterscheidung gelegentlich übergangen, da Logik auch als uninterpretierter formaler Kalkül über Ausdrücke betrieben werden kann. Das logische Prädikat wird in Rolle auch als Prädikator oder genereller Term bezeichnet, um es sowohl vom grammatischen Prädikat als auch von singulären Termen (Gegenstandsnamen) terminologisch abzugrenzen. Unter dem Einfluss der modernen Logik orientieren sich manche neuere grammatische Prädikatstheorien jedoch am logischen Prädikatsbegriff. Vom Verständnis der modernen Logik unterscheidet sich der Prädikatbegriff in der traditionellen Logik. Der traditionelle Prädikatsbegriff wurde von Aristoteles begründet und herrschte bis ins 19. Jahrhundert vor. Danach ist logisches Prädikat allgemein das, was von einem Subjekt ausgesagt wird. In der modernen Logik ist das logische Prädikat seit Frege das, was von einem oder mehreren Gegenständen ausgesagt wird, beziehungsweise ein Ausdruck, der eine Leerstelle enthält, „ungesättigter Ausdruck“, der durch andere Ausdrücke, zu einem Ausdruck für einen Satz vervollständigt wird. Bei Ausdrücken für Prädikate der ersten Stufe im Sinne Freges wird die Leerstelle mit Eigennamen oder mit gebundenen Variablen besetzt. (de)
  • Prädikat (von lateinisch praedicare ‚zusprechen‘) nennt man in der modernen Logik den Teil einer atomaren Aussage, durch den eine Eigenschaft von einem Gegenstand ausgesagt wird. Der der Eigenschaft entsprechende Begriff wird dem Gegenstand zugesprochen, oder von ihm prädiziert. Das einfachste formallogische System, welches mit (bestimmten) Prädikaten operiert, ist die Prädikatenlogik erster Ordnung. Es gibt zwei Möglichkeiten, aus Prädikaten Aussagesätze zu gewinnen: zum einen dadurch, dass man das Prädikat auf bestimmte einzelne Gegenstände oder auf bestimmte n-Tupel von Gegenständen anwendet, oder dadurch, dass man die passenden Leerstellen des Prädikats durch Individuennamen ersetzt oder durch Quantifizierung bindet. Dabei wird der Ausdruck „Prädikat“ oft sowohl für einen Ausdruck als auch für dessen Inhalt verwendet. Erst Gottlob Frege führte die Trennung zwischen „Begriffsausdruck“ und „Begriff“ konsequent durch. Dies verschärft die erkenntnistheoretische Frage, ob die „prädikative Struktur von Aussagen“ primär eine Eigenschaft des Denkens oder der Sprache ist. In der logischen Praxis wird diese Unterscheidung gelegentlich übergangen, da Logik auch als uninterpretierter formaler Kalkül über Ausdrücke betrieben werden kann. Das logische Prädikat wird in Rolle auch als Prädikator oder genereller Term bezeichnet, um es sowohl vom grammatischen Prädikat als auch von singulären Termen (Gegenstandsnamen) terminologisch abzugrenzen. Unter dem Einfluss der modernen Logik orientieren sich manche neuere grammatische Prädikatstheorien jedoch am logischen Prädikatsbegriff. Vom Verständnis der modernen Logik unterscheidet sich der Prädikatbegriff in der traditionellen Logik. Der traditionelle Prädikatsbegriff wurde von Aristoteles begründet und herrschte bis ins 19. Jahrhundert vor. Danach ist logisches Prädikat allgemein das, was von einem Subjekt ausgesagt wird. In der modernen Logik ist das logische Prädikat seit Frege das, was von einem oder mehreren Gegenständen ausgesagt wird, beziehungsweise ein Ausdruck, der eine Leerstelle enthält, „ungesättigter Ausdruck“, der durch andere Ausdrücke, zu einem Ausdruck für einen Satz vervollständigt wird. Bei Ausdrücken für Prädikate der ersten Stufe im Sinne Freges wird die Leerstelle mit Eigennamen oder mit gebundenen Variablen besetzt. (de)
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  • Prädikat (von lateinisch praedicare ‚zusprechen‘) nennt man in der modernen Logik den Teil einer atomaren Aussage, durch den eine Eigenschaft von einem Gegenstand ausgesagt wird. Der der Eigenschaft entsprechende Begriff wird dem Gegenstand zugesprochen, oder von ihm prädiziert. Das einfachste formallogische System, welches mit (bestimmten) Prädikaten operiert, ist die Prädikatenlogik erster Ordnung. Es gibt zwei Möglichkeiten, aus Prädikaten Aussagesätze zu gewinnen: zum einen dadurch, dass man das Prädikat auf bestimmte einzelne Gegenstände oder auf bestimmte n-Tupel von Gegenständen anwendet, oder dadurch, dass man die passenden Leerstellen des Prädikats durch Individuennamen ersetzt oder durch Quantifizierung bindet. (de)
  • Prädikat (von lateinisch praedicare ‚zusprechen‘) nennt man in der modernen Logik den Teil einer atomaren Aussage, durch den eine Eigenschaft von einem Gegenstand ausgesagt wird. Der der Eigenschaft entsprechende Begriff wird dem Gegenstand zugesprochen, oder von ihm prädiziert. Das einfachste formallogische System, welches mit (bestimmten) Prädikaten operiert, ist die Prädikatenlogik erster Ordnung. Es gibt zwei Möglichkeiten, aus Prädikaten Aussagesätze zu gewinnen: zum einen dadurch, dass man das Prädikat auf bestimmte einzelne Gegenstände oder auf bestimmte n-Tupel von Gegenständen anwendet, oder dadurch, dass man die passenden Leerstellen des Prädikats durch Individuennamen ersetzt oder durch Quantifizierung bindet. (de)
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  • Prädikat (Logik) (de)
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