Mit dem Ausdruck Proposition bezeichnet man in der Linguistik, genauer gesagt in der linguistischen Semantik, den Inhalt, der mit einem Satz (in einem Kontext) ausgesagt wird. Propositionen haben als wichtigste Eigenschaft, dass sie einen Wahrheitswert annehmen, d. h. wahr oder falsch sein können (im Unterschied zu Fakten oder zu Ereignissen).

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  • Mit dem Ausdruck Proposition bezeichnet man in der Linguistik, genauer gesagt in der linguistischen Semantik, den Inhalt, der mit einem Satz (in einem Kontext) ausgesagt wird. Propositionen haben als wichtigste Eigenschaft, dass sie einen Wahrheitswert annehmen, d. h. wahr oder falsch sein können (im Unterschied zu Fakten oder zu Ereignissen). Unter den Satzarten, die in der Grammatik beschrieben werden, gibt es viele, die nicht direkt eine Proposition ausdrücken, beispielsweise Fragesätze oder Relativsätze — diese haben dementsprechend nicht die Eigenschaft, wahr oder falsch zu sein. Sie können jedoch so analysiert werden, dass sie ein Propositionsschema enthalten, das durch die Frage- bzw. Relativsatzbildung zu einem anderen Bedeutungstyp weiterverarbeitet wird. Satzarten, die Propositionen direkt ausdrücken, sind z. B. Aussagesätze (Deklarativsätze) oder Konditionalsätze. Propositionen können ebenso gut von wirklichen wie von möglichen und gedachten Sachverhalten handeln, Aussagen über Möglichkeiten ergeben sogenannte modale Aussagen, sie nehmen aber ebenfalls Wahrheitswerte an. Zum propositionalen Gehalt eines Satzes zählen die Aspekte einer Aussage, die bestätigt oder bestritten werden können. Weitere Bedeutungsgehalte, die in einer Aussage mitschwingen können, aber nicht bestritten werden könnten, stehen außerhalb des propositionalen Gehalts; in der Theorie von Grice sind diese als konventionelle Implikaturen bezeichnet worden. Ein mit der Proposition verwandter und oft deckungsgleicher Begriff ist der der logischen Aussage. In der Sprachphilosophie Gottlob Freges entspricht sie auch dem Gedanken. Im Unterschied zu Propositionen gibt es nach Frege allerdings Gedanken, die weder wahr noch falsch sind, so etwa der durch den Satz „Odysseus ist König von Ithaka“ ausgedrückte Gedanke. Die Definition der Proposition als Satzinhalt hat keine ontologischen Konsequenzen für Sprache und Logik, und auch nicht für Propositionen selbst: Es ist nicht festgelegt, ob Propositionen Dinge sind, noch ist bestimmt, welche Dinge als Referenten von Äußerungen in Frage kommen. Hierin unterscheidet sich die linguistische Proposition beispielsweise vom Sachverhalt, aber auch vom Gebrauch des Ausdrucks Proposition bei Bertrand Russell. Er ist somit ontologisch offen. (de)
  • Mit dem Ausdruck Proposition bezeichnet man in der Linguistik, genauer gesagt in der linguistischen Semantik, den Inhalt, der mit einem Satz (in einem Kontext) ausgesagt wird. Propositionen haben als wichtigste Eigenschaft, dass sie einen Wahrheitswert annehmen, d. h. wahr oder falsch sein können (im Unterschied zu Fakten oder zu Ereignissen). Unter den Satzarten, die in der Grammatik beschrieben werden, gibt es viele, die nicht direkt eine Proposition ausdrücken, beispielsweise Fragesätze oder Relativsätze — diese haben dementsprechend nicht die Eigenschaft, wahr oder falsch zu sein. Sie können jedoch so analysiert werden, dass sie ein Propositionsschema enthalten, das durch die Frage- bzw. Relativsatzbildung zu einem anderen Bedeutungstyp weiterverarbeitet wird. Satzarten, die Propositionen direkt ausdrücken, sind z. B. Aussagesätze (Deklarativsätze) oder Konditionalsätze. Propositionen können ebenso gut von wirklichen wie von möglichen und gedachten Sachverhalten handeln, Aussagen über Möglichkeiten ergeben sogenannte modale Aussagen, sie nehmen aber ebenfalls Wahrheitswerte an. Zum propositionalen Gehalt eines Satzes zählen die Aspekte einer Aussage, die bestätigt oder bestritten werden können. Weitere Bedeutungsgehalte, die in einer Aussage mitschwingen können, aber nicht bestritten werden könnten, stehen außerhalb des propositionalen Gehalts; in der Theorie von Grice sind diese als konventionelle Implikaturen bezeichnet worden. Ein mit der Proposition verwandter und oft deckungsgleicher Begriff ist der der logischen Aussage. In der Sprachphilosophie Gottlob Freges entspricht sie auch dem Gedanken. Im Unterschied zu Propositionen gibt es nach Frege allerdings Gedanken, die weder wahr noch falsch sind, so etwa der durch den Satz „Odysseus ist König von Ithaka“ ausgedrückte Gedanke. Die Definition der Proposition als Satzinhalt hat keine ontologischen Konsequenzen für Sprache und Logik, und auch nicht für Propositionen selbst: Es ist nicht festgelegt, ob Propositionen Dinge sind, noch ist bestimmt, welche Dinge als Referenten von Äußerungen in Frage kommen. Hierin unterscheidet sich die linguistische Proposition beispielsweise vom Sachverhalt, aber auch vom Gebrauch des Ausdrucks Proposition bei Bertrand Russell. Er ist somit ontologisch offen. (de)
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  • Mit dem Ausdruck Proposition bezeichnet man in der Linguistik, genauer gesagt in der linguistischen Semantik, den Inhalt, der mit einem Satz (in einem Kontext) ausgesagt wird. Propositionen haben als wichtigste Eigenschaft, dass sie einen Wahrheitswert annehmen, d. h. wahr oder falsch sein können (im Unterschied zu Fakten oder zu Ereignissen). (de)
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  • Proposition (Linguistik) (de)
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