Das Prana-Haus (von Prana, der Lebensenergie in der indischen Philosophie) war ein 1914 von Anhängern der Neugeist-Bewegung in Pfullingen gegründetes Lebensreform-Versandhaus. Zum ursprünglichen Sortiment gehörten gesundheitsfördernde Öle, Pflanzensäfte und Kräutertinkturen, indisches Räucherwerk, aber auch ausgefallenere Artikel wie ein „Konzentrator“ genanntes Stirnband, das zu besserer Entspannung und Konzentration bei Autosuggestionsübungen verhelfen sollte. An diesem waren mit einem „elektrolytischen Stoff“ imprägnierte „Empfangsplatten“ befestigt, „die den Zweck haben, bestimmte Gehirnpartien sowie das Sonnengeflecht (Plexus Solaris) in einen passiv-harmonischen Gleichgewichtszustand zu versetzen“ und „spirituelle Energien“ anzuziehen.

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  • Das Prana-Haus (von Prana, der Lebensenergie in der indischen Philosophie) war ein 1914 von Anhängern der Neugeist-Bewegung in Pfullingen gegründetes Lebensreform-Versandhaus. Zum ursprünglichen Sortiment gehörten gesundheitsfördernde Öle, Pflanzensäfte und Kräutertinkturen, indisches Räucherwerk, aber auch ausgefallenere Artikel wie ein „Konzentrator“ genanntes Stirnband, das zu besserer Entspannung und Konzentration bei Autosuggestionsübungen verhelfen sollte. An diesem waren mit einem „elektrolytischen Stoff“ imprägnierte „Empfangsplatten“ befestigt, „die den Zweck haben, bestimmte Gehirnpartien sowie das Sonnengeflecht (Plexus Solaris) in einen passiv-harmonischen Gleichgewichtszustand zu versetzen“ und „spirituelle Energien“ anzuziehen. Außerdem verlegte das Unternehmen ab Beginn der 1920er Jahre diverse einschlägige Schriften. Das reichte von relativ Praktischem (Trinke und genese durch Pflanzen-Rohsäfte) über Spiritismus (Botschaften aus dem Geisterreich) bis zu esoterischer Belletristik. Von 1927 bis 1933 erschien die Reihe der Prana-Bücher. 1920 wurde das Prana-Haus von Victor Schweizer mit dessen Johannes Baum Verlag vereinigt, dessen Sitz Schweizer von Berlin ebenfalls nach Pfullingen verlegte. Hier erschien nun auch Die weiße Fahne, die wichtigste Zeitschrift der Neugeist-Bewegung, mit einer Auflage von bis zu 450.000 Exemplaren. Fortan firmierte das Unternehmen auch als Verlag gegen Materialismus, Rohheit und Ungeist, für innere Einkehr, Vergeistigung und Vertiefung.Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam das Unternehmen jedoch in Bedrängnis. Victor Schweizer wurde 1935 verhaftet und starb kurz darauf in Gestapo-Haft. Otto Orlowsky und der Schriftsteller Karl Otto Schmidt übernahmen die Geschäfte, 1941 wurde der Verlag und Versand aufgelöst und die Lagerbestände vernichtet. Nach Kriegsende bauten Hans von Kothen, der Nachfolger des 1948 verstorbenen Orlowsky, zusammen mit Karl Otto Schmidt die Firmen erneut auf, die 1970 vom Hermann Bauer Verlag in Freiburg im Breisgau übernommen wurden. Die weiße Fahne ging in der Zeitschrift Die Andere Welt auf, die ab 1971 als Esotera fortgeführt wurde. 2002 ging der Hermann Bauer Verlag in Insolvenz, der Versandhandel wurde jedoch von dem Unternehmer Ernst Schütz übernommen und seitdem als Online-Fachversand für Lebensreform und Spiritualitätsbedarf unter dem Namen PranaHaus im Verbund mit den Öko-Versendern Waschbär Umweltversand und Vivanda weitergeführt. (de)
  • Das Prana-Haus (von Prana, der Lebensenergie in der indischen Philosophie) war ein 1914 von Anhängern der Neugeist-Bewegung in Pfullingen gegründetes Lebensreform-Versandhaus. Zum ursprünglichen Sortiment gehörten gesundheitsfördernde Öle, Pflanzensäfte und Kräutertinkturen, indisches Räucherwerk, aber auch ausgefallenere Artikel wie ein „Konzentrator“ genanntes Stirnband, das zu besserer Entspannung und Konzentration bei Autosuggestionsübungen verhelfen sollte. An diesem waren mit einem „elektrolytischen Stoff“ imprägnierte „Empfangsplatten“ befestigt, „die den Zweck haben, bestimmte Gehirnpartien sowie das Sonnengeflecht (Plexus Solaris) in einen passiv-harmonischen Gleichgewichtszustand zu versetzen“ und „spirituelle Energien“ anzuziehen. Außerdem verlegte das Unternehmen ab Beginn der 1920er Jahre diverse einschlägige Schriften. Das reichte von relativ Praktischem (Trinke und genese durch Pflanzen-Rohsäfte) über Spiritismus (Botschaften aus dem Geisterreich) bis zu esoterischer Belletristik. Von 1927 bis 1933 erschien die Reihe der Prana-Bücher. 1920 wurde das Prana-Haus von Victor Schweizer mit dessen Johannes Baum Verlag vereinigt, dessen Sitz Schweizer von Berlin ebenfalls nach Pfullingen verlegte. Hier erschien nun auch Die weiße Fahne, die wichtigste Zeitschrift der Neugeist-Bewegung, mit einer Auflage von bis zu 450.000 Exemplaren. Fortan firmierte das Unternehmen auch als Verlag gegen Materialismus, Rohheit und Ungeist, für innere Einkehr, Vergeistigung und Vertiefung.Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kam das Unternehmen jedoch in Bedrängnis. Victor Schweizer wurde 1935 verhaftet und starb kurz darauf in Gestapo-Haft. Otto Orlowsky und der Schriftsteller Karl Otto Schmidt übernahmen die Geschäfte, 1941 wurde der Verlag und Versand aufgelöst und die Lagerbestände vernichtet. Nach Kriegsende bauten Hans von Kothen, der Nachfolger des 1948 verstorbenen Orlowsky, zusammen mit Karl Otto Schmidt die Firmen erneut auf, die 1970 vom Hermann Bauer Verlag in Freiburg im Breisgau übernommen wurden. Die weiße Fahne ging in der Zeitschrift Die Andere Welt auf, die ab 1971 als Esotera fortgeführt wurde. 2002 ging der Hermann Bauer Verlag in Insolvenz, der Versandhandel wurde jedoch von dem Unternehmer Ernst Schütz übernommen und seitdem als Online-Fachversand für Lebensreform und Spiritualitätsbedarf unter dem Namen PranaHaus im Verbund mit den Öko-Versendern Waschbär Umweltversand und Vivanda weitergeführt. (de)
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  • Das Prana-Haus (von Prana, der Lebensenergie in der indischen Philosophie) war ein 1914 von Anhängern der Neugeist-Bewegung in Pfullingen gegründetes Lebensreform-Versandhaus. Zum ursprünglichen Sortiment gehörten gesundheitsfördernde Öle, Pflanzensäfte und Kräutertinkturen, indisches Räucherwerk, aber auch ausgefallenere Artikel wie ein „Konzentrator“ genanntes Stirnband, das zu besserer Entspannung und Konzentration bei Autosuggestionsübungen verhelfen sollte. An diesem waren mit einem „elektrolytischen Stoff“ imprägnierte „Empfangsplatten“ befestigt, „die den Zweck haben, bestimmte Gehirnpartien sowie das Sonnengeflecht (Plexus Solaris) in einen passiv-harmonischen Gleichgewichtszustand zu versetzen“ und „spirituelle Energien“ anzuziehen. (de)
  • Das Prana-Haus (von Prana, der Lebensenergie in der indischen Philosophie) war ein 1914 von Anhängern der Neugeist-Bewegung in Pfullingen gegründetes Lebensreform-Versandhaus. Zum ursprünglichen Sortiment gehörten gesundheitsfördernde Öle, Pflanzensäfte und Kräutertinkturen, indisches Räucherwerk, aber auch ausgefallenere Artikel wie ein „Konzentrator“ genanntes Stirnband, das zu besserer Entspannung und Konzentration bei Autosuggestionsübungen verhelfen sollte. An diesem waren mit einem „elektrolytischen Stoff“ imprägnierte „Empfangsplatten“ befestigt, „die den Zweck haben, bestimmte Gehirnpartien sowie das Sonnengeflecht (Plexus Solaris) in einen passiv-harmonischen Gleichgewichtszustand zu versetzen“ und „spirituelle Energien“ anzuziehen. (de)
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  • Prana-Haus (de)
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