Die politischen Parteien in den Niederlanden haben in dieser parlamentarischen Demokratie eine tragende Rolle. Da es bei den Wahlen keine künstliche Sperrklausel gibt, kommen relativ viele Parteien in die Zweite Kammer (das eigentliche Parlament). Im langjährigen Durchschnitt sind es etwa zehn. Theoretisch reichen 0,67 Prozent der Stimmen für einen Sitz aus. 2010 erlangten selbst die (beiden) größten Parteien kaum mehr als jeweils ein Fünftel der Stimmen, 2012 waren es immerhin je ein Viertel. Mehrere Male in der nationalen Regierung waren vertreten:

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  • Die politischen Parteien in den Niederlanden haben in dieser parlamentarischen Demokratie eine tragende Rolle. Da es bei den Wahlen keine künstliche Sperrklausel gibt, kommen relativ viele Parteien in die Zweite Kammer (das eigentliche Parlament). Im langjährigen Durchschnitt sind es etwa zehn. Theoretisch reichen 0,67 Prozent der Stimmen für einen Sitz aus. 2010 erlangten selbst die (beiden) größten Parteien kaum mehr als jeweils ein Fünftel der Stimmen, 2012 waren es immerhin je ein Viertel. Mehrere Male in der nationalen Regierung waren vertreten: * Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD, 1948), die (rechten) Liberalen. Den „typischen Rechten“ vermutet man in den Niederlanden vor allem in dieser konservativ-liberalen bzw. wirtschaftsliberalen und immigrationsskeptischen Partei. Ihr politischer Führer Mark Rutte ist seit 2010 im Amt als erster liberaler Ministerpräsident seit 1918. * Partij van de Arbeid (PvdA, 1946), die Sozialdemokraten. Die PvdA war traditionell der stärkste Widerpart der konfessionellen Parteien. 2002 wurde ihre Fraktion erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr die größte oder zweitgrößte. Bei den Wahlen 2010 und 2012 lagen die Sozialdemokraten knapp hinter den Rechtsliberalen. PvdA-Ministerpräsident der jüngeren Geschichte war Wim Kok 1994–2002. Von 2007-2010 war Wouter Bos Juniorpartner unter Balkenende, seit 2012 ist es Diederik Samsom unter Rutte. * Christen Democratisch Appèl (CDA, gegründet 1980, Wahlliste bereits 1977), die Christdemokraten der rechten Mitte. Der CDA hat die Ministerpräsidenten von 1977-1994 und 2002–2010 gestellt (zuletzt Jan Peter Balkenende). Lange Zeit hatte der CDA die meisten Stimmen erworben, fiel aber 2010 drastisch vom ersten auf den vierten Platz. 2012 verlor die Partei erneut und teilt sich mit SP, PVV und D66 das Niveau einer mittelgroßen Partei. * Democraten 66 (D66, 1966), die Sozialliberalen, die Partei der politischen Mitte. Sie liegen hinsichtlich der Wählerstimmen deutlich hinter den klassischen großen Drei zurück, gelangten aber 1973–1977, 1981/1982, 1994–2002 und 2003–2006 in die Regierung. Regierungserfahrung hatten ferner rechtssozialdemokratische DS'70 (1971/1972), linksalternative PPR (1973–1977), rechtspopulistische LPF (2002–2003) und links-fundamentalchristliche ChristenUnie (2007–2010). Die rechtspopulistische PVV tolerierte von 2010 bis 2012 das Kabinett von Mark Rutte. Seit 2002 konnten rechtspopulistische Parteien wie die PVV ihren Wähleranhang erheblich steigern. Bereits seit 1918 existiert die ultracalvinistische Staatkundig Gereformeerde Partij, die allerdings noch nie in die Regierung gelangt ist. Auf der Linken ist außer den Sozialdemokraten die Socialistische Partij stark. Niederländische Parteien sind rechtlich wie Vereine organisiert. Sie müssen keinen besonderen Anforderungen genügen, auch nicht etwa demokratisch organisiert sein. Allerdings versucht der Staat über die Parteienfinanzierung die Herkunft der Mittel ansatzweise durchsichtig zu machen. Der Vorsitzende einer niederländischen Partei ist in der Regel nicht der politische Führer, dieser wird gesondert gewählt. Als Listenerster bei Wahlen heißt der politische Führer auch lijsttrekker, wörtlich Listenzieher. (de)
  • Die politischen Parteien in den Niederlanden haben in dieser parlamentarischen Demokratie eine tragende Rolle. Da es bei den Wahlen keine künstliche Sperrklausel gibt, kommen relativ viele Parteien in die Zweite Kammer (das eigentliche Parlament). Im langjährigen Durchschnitt sind es etwa zehn. Theoretisch reichen 0,67 Prozent der Stimmen für einen Sitz aus. 2010 erlangten selbst die (beiden) größten Parteien kaum mehr als jeweils ein Fünftel der Stimmen, 2012 waren es immerhin je ein Viertel. Mehrere Male in der nationalen Regierung waren vertreten: * Volkspartij voor Vrijheid en Democratie (VVD, 1948), die (rechten) Liberalen. Den „typischen Rechten“ vermutet man in den Niederlanden vor allem in dieser konservativ-liberalen bzw. wirtschaftsliberalen und immigrationsskeptischen Partei. Ihr politischer Führer Mark Rutte ist seit 2010 im Amt als erster liberaler Ministerpräsident seit 1918. * Partij van de Arbeid (PvdA, 1946), die Sozialdemokraten. Die PvdA war traditionell der stärkste Widerpart der konfessionellen Parteien. 2002 wurde ihre Fraktion erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr die größte oder zweitgrößte. Bei den Wahlen 2010 und 2012 lagen die Sozialdemokraten knapp hinter den Rechtsliberalen. PvdA-Ministerpräsident der jüngeren Geschichte war Wim Kok 1994–2002. Von 2007-2010 war Wouter Bos Juniorpartner unter Balkenende, seit 2012 ist es Diederik Samsom unter Rutte. * Christen Democratisch Appèl (CDA, gegründet 1980, Wahlliste bereits 1977), die Christdemokraten der rechten Mitte. Der CDA hat die Ministerpräsidenten von 1977-1994 und 2002–2010 gestellt (zuletzt Jan Peter Balkenende). Lange Zeit hatte der CDA die meisten Stimmen erworben, fiel aber 2010 drastisch vom ersten auf den vierten Platz. 2012 verlor die Partei erneut und teilt sich mit SP, PVV und D66 das Niveau einer mittelgroßen Partei. * Democraten 66 (D66, 1966), die Sozialliberalen, die Partei der politischen Mitte. Sie liegen hinsichtlich der Wählerstimmen deutlich hinter den klassischen großen Drei zurück, gelangten aber 1973–1977, 1981/1982, 1994–2002 und 2003–2006 in die Regierung. Regierungserfahrung hatten ferner rechtssozialdemokratische DS'70 (1971/1972), linksalternative PPR (1973–1977), rechtspopulistische LPF (2002–2003) und links-fundamentalchristliche ChristenUnie (2007–2010). Die rechtspopulistische PVV tolerierte von 2010 bis 2012 das Kabinett von Mark Rutte. Seit 2002 konnten rechtspopulistische Parteien wie die PVV ihren Wähleranhang erheblich steigern. Bereits seit 1918 existiert die ultracalvinistische Staatkundig Gereformeerde Partij, die allerdings noch nie in die Regierung gelangt ist. Auf der Linken ist außer den Sozialdemokraten die Socialistische Partij stark. Niederländische Parteien sind rechtlich wie Vereine organisiert. Sie müssen keinen besonderen Anforderungen genügen, auch nicht etwa demokratisch organisiert sein. Allerdings versucht der Staat über die Parteienfinanzierung die Herkunft der Mittel ansatzweise durchsichtig zu machen. Der Vorsitzende einer niederländischen Partei ist in der Regel nicht der politische Führer, dieser wird gesondert gewählt. Als Listenerster bei Wahlen heißt der politische Führer auch lijsttrekker, wörtlich Listenzieher. (de)
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  • Die politischen Parteien in den Niederlanden haben in dieser parlamentarischen Demokratie eine tragende Rolle. Da es bei den Wahlen keine künstliche Sperrklausel gibt, kommen relativ viele Parteien in die Zweite Kammer (das eigentliche Parlament). Im langjährigen Durchschnitt sind es etwa zehn. Theoretisch reichen 0,67 Prozent der Stimmen für einen Sitz aus. 2010 erlangten selbst die (beiden) größten Parteien kaum mehr als jeweils ein Fünftel der Stimmen, 2012 waren es immerhin je ein Viertel. Mehrere Male in der nationalen Regierung waren vertreten: (de)
  • Die politischen Parteien in den Niederlanden haben in dieser parlamentarischen Demokratie eine tragende Rolle. Da es bei den Wahlen keine künstliche Sperrklausel gibt, kommen relativ viele Parteien in die Zweite Kammer (das eigentliche Parlament). Im langjährigen Durchschnitt sind es etwa zehn. Theoretisch reichen 0,67 Prozent der Stimmen für einen Sitz aus. 2010 erlangten selbst die (beiden) größten Parteien kaum mehr als jeweils ein Fünftel der Stimmen, 2012 waren es immerhin je ein Viertel. Mehrere Male in der nationalen Regierung waren vertreten: (de)
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