Ein Piropo [pi'ropo] (span. „Kompliment“, „Schmeichelei“, von griechisch πύρ pyr, „Feuer“ und ὤψ ops, „Blick“) ist im spanischsprachigen Raum ein anzügliches bis poetisches Kompliment an eine Frau. Das Wort bezeichnet Mitte des 15. Jahrhunderts zunächst einen Edelstein (u.a. den Rubin) und seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine typische, besonders andalusische Kleinform der volkstümlichen Oralliteratur. Synonyma sind die Ausdrücke requiebro (Kompliment, Schmeichelei) und das bildhafte flores (Blumen, Komplimente). Es ist die möglichst opportun und witzig angebrachte, öffentliche und galante Schmeichelei einer Frau gegenüber, also ein „Stegreifmadrigal“. Beinhauer (Umgangssprache, 1958, S. 105) gibt folgenden piropo eines andalusischen Arbeiters wieder: „Presiosa, tié uté unos piesesitos tan

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  • Ein Piropo [pi'ropo] (span. „Kompliment“, „Schmeichelei“, von griechisch πύρ pyr, „Feuer“ und ὤψ ops, „Blick“) ist im spanischsprachigen Raum ein anzügliches bis poetisches Kompliment an eine Frau. Das Wort bezeichnet Mitte des 15. Jahrhunderts zunächst einen Edelstein (u.a. den Rubin) und seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine typische, besonders andalusische Kleinform der volkstümlichen Oralliteratur. Synonyma sind die Ausdrücke requiebro (Kompliment, Schmeichelei) und das bildhafte flores (Blumen, Komplimente). Es ist die möglichst opportun und witzig angebrachte, öffentliche und galante Schmeichelei einer Frau gegenüber, also ein „Stegreifmadrigal“. Beinhauer (Umgangssprache, 1958, S. 105) gibt folgenden piropo eines andalusischen Arbeiters wieder: „Presiosa, tié uté unos piesesitos tan chiquititos que baila uté la seguidiya en la coroniya de un cura.“ (Süße, Sie haben solch zierliche Füßchen, dass Sie glatt die Seguidilla auf der Tonsur eines Pfarrers tanzen.) Piropos sind eine Ausdrucksform des Machismo und im spanischen und lateinamerikanischen Raum allgegenwärtig. Wo auch immer eine Frau dort alleine unterwegs ist, wird sie früher oder später Piropos von wildfremden Männern erhalten. Hinter diesen kleinen Schmeicheleien stecken in den seltensten Fällen ernste Absichten, sie sind oft kaum mehr als aufmunternde Floskeln. Einige Männer fassen sie jedoch als Kunstform auf und versuchen, ihre Piropos in geist- und witzreiche kleine Meisterwerke zu verwandeln. Spanische Gigolos verwenden Piropos gezielt, um reiche Urlauberinnen zu bezirzen. Während einheimische Frauen an Piropos gewöhnt sind und nur selten darauf reagieren, legen Fremde sie oft als alberne Anmachsprüche oder sogar sexuelle Belästigung aus. (de)
  • Ein Piropo [pi'ropo] (span. „Kompliment“, „Schmeichelei“, von griechisch πύρ pyr, „Feuer“ und ὤψ ops, „Blick“) ist im spanischsprachigen Raum ein anzügliches bis poetisches Kompliment an eine Frau. Das Wort bezeichnet Mitte des 15. Jahrhunderts zunächst einen Edelstein (u.a. den Rubin) und seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine typische, besonders andalusische Kleinform der volkstümlichen Oralliteratur. Synonyma sind die Ausdrücke requiebro (Kompliment, Schmeichelei) und das bildhafte flores (Blumen, Komplimente). Es ist die möglichst opportun und witzig angebrachte, öffentliche und galante Schmeichelei einer Frau gegenüber, also ein „Stegreifmadrigal“. Beinhauer (Umgangssprache, 1958, S. 105) gibt folgenden piropo eines andalusischen Arbeiters wieder: „Presiosa, tié uté unos piesesitos tan chiquititos que baila uté la seguidiya en la coroniya de un cura.“ (Süße, Sie haben solch zierliche Füßchen, dass Sie glatt die Seguidilla auf der Tonsur eines Pfarrers tanzen.) Piropos sind eine Ausdrucksform des Machismo und im spanischen und lateinamerikanischen Raum allgegenwärtig. Wo auch immer eine Frau dort alleine unterwegs ist, wird sie früher oder später Piropos von wildfremden Männern erhalten. Hinter diesen kleinen Schmeicheleien stecken in den seltensten Fällen ernste Absichten, sie sind oft kaum mehr als aufmunternde Floskeln. Einige Männer fassen sie jedoch als Kunstform auf und versuchen, ihre Piropos in geist- und witzreiche kleine Meisterwerke zu verwandeln. Spanische Gigolos verwenden Piropos gezielt, um reiche Urlauberinnen zu bezirzen. Während einheimische Frauen an Piropos gewöhnt sind und nur selten darauf reagieren, legen Fremde sie oft als alberne Anmachsprüche oder sogar sexuelle Belästigung aus. (de)
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  • Ein Piropo [pi'ropo] (span. „Kompliment“, „Schmeichelei“, von griechisch πύρ pyr, „Feuer“ und ὤψ ops, „Blick“) ist im spanischsprachigen Raum ein anzügliches bis poetisches Kompliment an eine Frau. Das Wort bezeichnet Mitte des 15. Jahrhunderts zunächst einen Edelstein (u.a. den Rubin) und seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine typische, besonders andalusische Kleinform der volkstümlichen Oralliteratur. Synonyma sind die Ausdrücke requiebro (Kompliment, Schmeichelei) und das bildhafte flores (Blumen, Komplimente). Es ist die möglichst opportun und witzig angebrachte, öffentliche und galante Schmeichelei einer Frau gegenüber, also ein „Stegreifmadrigal“. Beinhauer (Umgangssprache, 1958, S. 105) gibt folgenden piropo eines andalusischen Arbeiters wieder: „Presiosa, tié uté unos piesesitos tan (de)
  • Ein Piropo [pi'ropo] (span. „Kompliment“, „Schmeichelei“, von griechisch πύρ pyr, „Feuer“ und ὤψ ops, „Blick“) ist im spanischsprachigen Raum ein anzügliches bis poetisches Kompliment an eine Frau. Das Wort bezeichnet Mitte des 15. Jahrhunderts zunächst einen Edelstein (u.a. den Rubin) und seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine typische, besonders andalusische Kleinform der volkstümlichen Oralliteratur. Synonyma sind die Ausdrücke requiebro (Kompliment, Schmeichelei) und das bildhafte flores (Blumen, Komplimente). Es ist die möglichst opportun und witzig angebrachte, öffentliche und galante Schmeichelei einer Frau gegenüber, also ein „Stegreifmadrigal“. Beinhauer (Umgangssprache, 1958, S. 105) gibt folgenden piropo eines andalusischen Arbeiters wieder: „Presiosa, tié uté unos piesesitos tan (de)
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  • Piropo (de)
  • Piropo (de)
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