Pierre-Barthélemy Gheusi (Pseudonym: Norbert Lorédan, * 21. November 1865 in Toulouse; † 30. Januar 1943 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Journalist und Theaterleiter. Der Sohn eines Bankiers aus Castres studierte Jura in seiner Heimatstadt. Als entfernter Verwandter von Léon Gambetta engagierte er sich 1889 gemeinsam mit seinem Freund Georges Pierfitte beim Wahlkampf in Castres für Jean Jaurès. Auf Empfehlung seines Kommilitonen Laurent Tailhade veröffentlichte er unter dem Pseudonym Norbert Lorédan seine ersten Werke in Paris in Anatole Bajus Zeitschrift Le Décadent. Als begeisterter Heraldiker war er Schüler von Augustin Tailhades. Ergebnis seiner Studien war das Buch Le Blason héraldique (1892).

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  • Pierre-Barthélemy Gheusi (Pseudonym: Norbert Lorédan, * 21. November 1865 in Toulouse; † 30. Januar 1943 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Journalist und Theaterleiter. Der Sohn eines Bankiers aus Castres studierte Jura in seiner Heimatstadt. Als entfernter Verwandter von Léon Gambetta engagierte er sich 1889 gemeinsam mit seinem Freund Georges Pierfitte beim Wahlkampf in Castres für Jean Jaurès. Auf Empfehlung seines Kommilitonen Laurent Tailhade veröffentlichte er unter dem Pseudonym Norbert Lorédan seine ersten Werke in Paris in Anatole Bajus Zeitschrift Le Décadent. Als begeisterter Heraldiker war er Schüler von Augustin Tailhades. Ergebnis seiner Studien war das Buch Le Blason héraldique (1892). Nachdem Anfang der 1890er Jahre sein Versuch, sich als Autor in der Pariser Presse zu etablieren, misslang, wurde Gheusi Kabinettschef von Léon Bourgeois im Département Marne. 1894 quittierte er den Staatsdienst und übersiedelte nach Paris. Im gleichen Jahre heiratete er Adrienne Willems, die Nichte des Malers Florent Willems und verfasste gemeinsam mit Paul Lavigne den Roman Gaucher Myrian. Er schloss sich zu dieser Zeit der Luscrambo, einer von Pedro Gailhard gegründeten Gruppe von Freidenkern und Freimaurern an. 1897 übertrug ihm Arthur Meyer die Leitung der illustrierten Beilage der Zeitschrift Gaulois. 1899 übernahm er von Juliette Adam die Nouvelle Revue und wurde deren Direktor. 1906 übernahm er mit Pedro Gailhard die Leitung der Pariser Oper. Unter dem Eindruck von Leonce Fabre des Essarts setzte er sich für die Gnostisch Katholische Kirche in Frankreich ein. Von 1914 bis 1918 und später von 1933 bis 1936 leitete Gheusi die Opéra-Comique. Nachdem er während des Ersten Weltkrieges die Opéra-Comique teils unter Einsatz eigener Mittel erhalten hatte, wurde er 1918 auf Betreiben von Georges Clemenceau entlassen und übernahm kurzfristig die Leitung des Théâtre Lyrique du Vaudeville. Ab 1920 war er Mitarbeiter des Le Figaro und wurde dort bald einer der stellvertretenden Direktoren. 1932 betraute ihn der Kultusminister Anatole de Monzie erneut mit der Leitung der Opéra-Comique, die sich in einer finanziellen Krise befand. In der Folge von Streiks im Jahr 1936 trat er von dem Posten zurück und verfasste in den Folgejahren seine vierbändigen Memoiren unter dem Titel Cinquante ans de Paris, mémoires d'un témoin. (de)
  • Pierre-Barthélemy Gheusi (Pseudonym: Norbert Lorédan, * 21. November 1865 in Toulouse; † 30. Januar 1943 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Journalist und Theaterleiter. Der Sohn eines Bankiers aus Castres studierte Jura in seiner Heimatstadt. Als entfernter Verwandter von Léon Gambetta engagierte er sich 1889 gemeinsam mit seinem Freund Georges Pierfitte beim Wahlkampf in Castres für Jean Jaurès. Auf Empfehlung seines Kommilitonen Laurent Tailhade veröffentlichte er unter dem Pseudonym Norbert Lorédan seine ersten Werke in Paris in Anatole Bajus Zeitschrift Le Décadent. Als begeisterter Heraldiker war er Schüler von Augustin Tailhades. Ergebnis seiner Studien war das Buch Le Blason héraldique (1892). Nachdem Anfang der 1890er Jahre sein Versuch, sich als Autor in der Pariser Presse zu etablieren, misslang, wurde Gheusi Kabinettschef von Léon Bourgeois im Département Marne. 1894 quittierte er den Staatsdienst und übersiedelte nach Paris. Im gleichen Jahre heiratete er Adrienne Willems, die Nichte des Malers Florent Willems und verfasste gemeinsam mit Paul Lavigne den Roman Gaucher Myrian. Er schloss sich zu dieser Zeit der Luscrambo, einer von Pedro Gailhard gegründeten Gruppe von Freidenkern und Freimaurern an. 1897 übertrug ihm Arthur Meyer die Leitung der illustrierten Beilage der Zeitschrift Gaulois. 1899 übernahm er von Juliette Adam die Nouvelle Revue und wurde deren Direktor. 1906 übernahm er mit Pedro Gailhard die Leitung der Pariser Oper. Unter dem Eindruck von Leonce Fabre des Essarts setzte er sich für die Gnostisch Katholische Kirche in Frankreich ein. Von 1914 bis 1918 und später von 1933 bis 1936 leitete Gheusi die Opéra-Comique. Nachdem er während des Ersten Weltkrieges die Opéra-Comique teils unter Einsatz eigener Mittel erhalten hatte, wurde er 1918 auf Betreiben von Georges Clemenceau entlassen und übernahm kurzfristig die Leitung des Théâtre Lyrique du Vaudeville. Ab 1920 war er Mitarbeiter des Le Figaro und wurde dort bald einer der stellvertretenden Direktoren. 1932 betraute ihn der Kultusminister Anatole de Monzie erneut mit der Leitung der Opéra-Comique, die sich in einer finanziellen Krise befand. In der Folge von Streiks im Jahr 1936 trat er von dem Posten zurück und verfasste in den Folgejahren seine vierbändigen Memoiren unter dem Titel Cinquante ans de Paris, mémoires d'un témoin. (de)
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  • Pierre-Barthélemy Gheusi (Pseudonym: Norbert Lorédan, * 21. November 1865 in Toulouse; † 30. Januar 1943 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Journalist und Theaterleiter. Der Sohn eines Bankiers aus Castres studierte Jura in seiner Heimatstadt. Als entfernter Verwandter von Léon Gambetta engagierte er sich 1889 gemeinsam mit seinem Freund Georges Pierfitte beim Wahlkampf in Castres für Jean Jaurès. Auf Empfehlung seines Kommilitonen Laurent Tailhade veröffentlichte er unter dem Pseudonym Norbert Lorédan seine ersten Werke in Paris in Anatole Bajus Zeitschrift Le Décadent. Als begeisterter Heraldiker war er Schüler von Augustin Tailhades. Ergebnis seiner Studien war das Buch Le Blason héraldique (1892). (de)
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