Als Phlegmatiker (von griechisch φλέγμα phlégma „Hitze, Flamme, Entzündung, Schleim“) wird ein Mensch bezeichnet, der langsam, ruhig und manchmal sogar schwerfällig ist. Der Phlegmatiker bildet mit dem Choleriker, Sanguiniker und Melancholiker die vier Temperamente, die auf der Humoralpathologie beruhen. Dem Phlegmatiker wird häufig Trägheit oder Mangel an Lebhaftigkeit unterstellt. Im positiven Sinn wird er auch als friedliebend, ordentlich, zuverlässig und diplomatisch beschrieben. – Joyce Meyer: Traum statt Trauma

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  • Als Phlegmatiker (von griechisch φλέγμα phlégma „Hitze, Flamme, Entzündung, Schleim“) wird ein Mensch bezeichnet, der langsam, ruhig und manchmal sogar schwerfällig ist. Der Phlegmatiker bildet mit dem Choleriker, Sanguiniker und Melancholiker die vier Temperamente, die auf der Humoralpathologie beruhen. Dem Phlegmatiker wird häufig Trägheit oder Mangel an Lebhaftigkeit unterstellt. Im positiven Sinn wird er auch als friedliebend, ordentlich, zuverlässig und diplomatisch beschrieben. Nach Aristoteles sei ein Phlegmatiker in ethischer Hinsicht unzulänglich und damit sittlich minderwertig. Denn in Hinblick auf die menschliche Empfindung der Zornesregung folge der Phlegmatiker nicht dem sittlich tugendhaften Weg der Mitte, der sich in einem ruhigen, aber bestimmten Verhalten äußere, sondern dem Extrem des Zuwenig, dem Phlegma. Ebenso falsch verhalte sich dieser Position nach der cholerische Mensch, der dem gegenteiligen Extrem verfallen ist, dem Jähzorn.Aristoteles äußerte diese Ansicht in seinem bedeutenden Werk Nikomachische Ethik im Kontext der Definition einer ethischen Tugend (arete). Für diese gelte, in Relation zwischen eigenen Handlungen und Empfindungen, stets die rechte Mitte in Bezug zu sich selbst zu finden. Ebendieser rechten Mitte sei der Phlegmatiker mit seinem Verhalten fern und verhalte sich damit, der aristotelischen Ethik folgend, sittlich untugendhaft. Nach Eysenck ist das phlegmatische Temperament durch die Kombination von emotionaler Stabilität mit Introversion gekennzeichnet. Nach Oskar Hausdörfer (1864–1951) müsse es das oberste Gebot eines stotternden Menschen sein, ein Phlegmatiker zu werden, da dieser stets seine Nerven stabil halte und daraufhin sein Sprechen nicht ängstlich darauf beobachte, ob er imstande wäre, die aktuelle Situation zu bewältigen. „Selbstsucht ist zwar eine Grundschwäche aller vier Temperamente, aber der Phlegmatiker dürfte mit der größten Dosis gesegnet sein. Diese Schwäche führt über die Jahre zu Unentschlossenheit, die ihn hinter der Aktivität anderer zurückfallen lässt. Der Preis, den er zu zahlen hat, um etwas zu bekommen oder fertigzustellen, so wie er will, wiegt oft schwerer als sein Wunsch, es zu haben.“ – Joyce Meyer: Traum statt Trauma Die Entstehung der Charaktereigenschaften eines Menschen wird von der heutigen Persönlichkeitspsychologie allerdings differenzierter beurteilt; an ihrer Bildung sind viele andere Faktoren beteiligt. (de)
  • Als Phlegmatiker (von griechisch φλέγμα phlégma „Hitze, Flamme, Entzündung, Schleim“) wird ein Mensch bezeichnet, der langsam, ruhig und manchmal sogar schwerfällig ist. Der Phlegmatiker bildet mit dem Choleriker, Sanguiniker und Melancholiker die vier Temperamente, die auf der Humoralpathologie beruhen. Dem Phlegmatiker wird häufig Trägheit oder Mangel an Lebhaftigkeit unterstellt. Im positiven Sinn wird er auch als friedliebend, ordentlich, zuverlässig und diplomatisch beschrieben. Nach Aristoteles sei ein Phlegmatiker in ethischer Hinsicht unzulänglich und damit sittlich minderwertig. Denn in Hinblick auf die menschliche Empfindung der Zornesregung folge der Phlegmatiker nicht dem sittlich tugendhaften Weg der Mitte, der sich in einem ruhigen, aber bestimmten Verhalten äußere, sondern dem Extrem des Zuwenig, dem Phlegma. Ebenso falsch verhalte sich dieser Position nach der cholerische Mensch, der dem gegenteiligen Extrem verfallen ist, dem Jähzorn.Aristoteles äußerte diese Ansicht in seinem bedeutenden Werk Nikomachische Ethik im Kontext der Definition einer ethischen Tugend (arete). Für diese gelte, in Relation zwischen eigenen Handlungen und Empfindungen, stets die rechte Mitte in Bezug zu sich selbst zu finden. Ebendieser rechten Mitte sei der Phlegmatiker mit seinem Verhalten fern und verhalte sich damit, der aristotelischen Ethik folgend, sittlich untugendhaft. Nach Eysenck ist das phlegmatische Temperament durch die Kombination von emotionaler Stabilität mit Introversion gekennzeichnet. Nach Oskar Hausdörfer (1864–1951) müsse es das oberste Gebot eines stotternden Menschen sein, ein Phlegmatiker zu werden, da dieser stets seine Nerven stabil halte und daraufhin sein Sprechen nicht ängstlich darauf beobachte, ob er imstande wäre, die aktuelle Situation zu bewältigen. „Selbstsucht ist zwar eine Grundschwäche aller vier Temperamente, aber der Phlegmatiker dürfte mit der größten Dosis gesegnet sein. Diese Schwäche führt über die Jahre zu Unentschlossenheit, die ihn hinter der Aktivität anderer zurückfallen lässt. Der Preis, den er zu zahlen hat, um etwas zu bekommen oder fertigzustellen, so wie er will, wiegt oft schwerer als sein Wunsch, es zu haben.“ – Joyce Meyer: Traum statt Trauma Die Entstehung der Charaktereigenschaften eines Menschen wird von der heutigen Persönlichkeitspsychologie allerdings differenzierter beurteilt; an ihrer Bildung sind viele andere Faktoren beteiligt. (de)
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  • Als Phlegmatiker (von griechisch φλέγμα phlégma „Hitze, Flamme, Entzündung, Schleim“) wird ein Mensch bezeichnet, der langsam, ruhig und manchmal sogar schwerfällig ist. Der Phlegmatiker bildet mit dem Choleriker, Sanguiniker und Melancholiker die vier Temperamente, die auf der Humoralpathologie beruhen. Dem Phlegmatiker wird häufig Trägheit oder Mangel an Lebhaftigkeit unterstellt. Im positiven Sinn wird er auch als friedliebend, ordentlich, zuverlässig und diplomatisch beschrieben. – Joyce Meyer: Traum statt Trauma (de)
  • Als Phlegmatiker (von griechisch φλέγμα phlégma „Hitze, Flamme, Entzündung, Schleim“) wird ein Mensch bezeichnet, der langsam, ruhig und manchmal sogar schwerfällig ist. Der Phlegmatiker bildet mit dem Choleriker, Sanguiniker und Melancholiker die vier Temperamente, die auf der Humoralpathologie beruhen. Dem Phlegmatiker wird häufig Trägheit oder Mangel an Lebhaftigkeit unterstellt. Im positiven Sinn wird er auch als friedliebend, ordentlich, zuverlässig und diplomatisch beschrieben. – Joyce Meyer: Traum statt Trauma (de)
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