Die Peterborough Chronicle (auch Laud Manuscript genannt) ist eine der Angelsächsischen Chroniken; sie enthält einmalige Informationen zur englischen Geschichte und ist nach dem Philologen J. A. W. Bennett das einzige Prosageschichtswerk auf Englisch aus der Zeit zwischen der normannischen Eroberung Englands und dem späten 14. Jahrhundert.

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  • Die Peterborough Chronicle (auch Laud Manuscript genannt) ist eine der Angelsächsischen Chroniken; sie enthält einmalige Informationen zur englischen Geschichte und ist nach dem Philologen J. A. W. Bennett das einzige Prosageschichtswerk auf Englisch aus der Zeit zwischen der normannischen Eroberung Englands und dem späten 14. Jahrhundert. Die Angelsächsischen Chroniken wurden von mehreren Klöstern des angelsächsischen England zusammengestellt und fortgeführt und stellen einen Versuch dar, die Geschichte der Menschheit niederzuschreiben. Jede dieser Chroniken beginnt mit der Erschaffung der Welt, gibt die Bibel und die Geschichte der Antike wieder, und wird bis in die damalige Gegenwart fortgeführt. Jede größere religiöse Einrichtung in England hatte ihre eigene individuelle Chronik, die nicht miteinander abgeglichen waren. Andererseits war es üblich, benachbarten Klöstern die eigene Chronik als Kopiervorlage auszuleihen, wenn deren Chronik beschädigt war oder eine neue Chronik begonnen wurde, so dass die beiden Chroniken bis zu diesem Zeitpunkt identisch waren. So auch bei der Peterborough Chronicle: ein Feuer zwang die Abtei, ihre Chronik bis ins Jahr 1120 aus anderen Chroniken zu kopieren. Als Wilhelm der Eroberer England eroberte (1066) und das Anglonormannische offizielle Sprache wurde, wurden die Angelsächsischen Chroniken im Allgemeinen eingestellt. Die Mönche der Peterborough Abbey hingegen setzten ihre Arbeit fort. Obwohl die Peterborough Chronicle kein Werk professioneller Geschichtsschreibung ist und man zur Ergänzung auf lateinische Arbeiten (z.B. Wilhelm von Malmesburys Gesta Regum Anglorum) zurückgreifen muss, ist sie dennoch eine originäre Quelle für die Zeit von 1070 bis 1154, die zudem einen Standpunkt wiedergibt, der nicht der des Hofes ist. Sie ist darüber hinaus eine wertvolle Quelle für die frühe mittelenglische Sprache selbst. Ihre erste Fortsetzung zum Beispiel ist in spätem Altenglisch geschrieben, die zweite Fortsetzung beginnt in Mischformen, und endet in einer deutlichen frühen Form des Mittelenglischen. Die sprachlichen Neuheiten in der zweiten Fortsetzung sind reichlich vorhanden, darunter zumindest eine echte Innovation: das weibliche Pronomen „she“ („scæ“ geschrieben) ist hier erstmals verzeichnet (Bennett). (de)
  • Die Peterborough Chronicle (auch Laud Manuscript genannt) ist eine der Angelsächsischen Chroniken; sie enthält einmalige Informationen zur englischen Geschichte und ist nach dem Philologen J. A. W. Bennett das einzige Prosageschichtswerk auf Englisch aus der Zeit zwischen der normannischen Eroberung Englands und dem späten 14. Jahrhundert. Die Angelsächsischen Chroniken wurden von mehreren Klöstern des angelsächsischen England zusammengestellt und fortgeführt und stellen einen Versuch dar, die Geschichte der Menschheit niederzuschreiben. Jede dieser Chroniken beginnt mit der Erschaffung der Welt, gibt die Bibel und die Geschichte der Antike wieder, und wird bis in die damalige Gegenwart fortgeführt. Jede größere religiöse Einrichtung in England hatte ihre eigene individuelle Chronik, die nicht miteinander abgeglichen waren. Andererseits war es üblich, benachbarten Klöstern die eigene Chronik als Kopiervorlage auszuleihen, wenn deren Chronik beschädigt war oder eine neue Chronik begonnen wurde, so dass die beiden Chroniken bis zu diesem Zeitpunkt identisch waren. So auch bei der Peterborough Chronicle: ein Feuer zwang die Abtei, ihre Chronik bis ins Jahr 1120 aus anderen Chroniken zu kopieren. Als Wilhelm der Eroberer England eroberte (1066) und das Anglonormannische offizielle Sprache wurde, wurden die Angelsächsischen Chroniken im Allgemeinen eingestellt. Die Mönche der Peterborough Abbey hingegen setzten ihre Arbeit fort. Obwohl die Peterborough Chronicle kein Werk professioneller Geschichtsschreibung ist und man zur Ergänzung auf lateinische Arbeiten (z.B. Wilhelm von Malmesburys Gesta Regum Anglorum) zurückgreifen muss, ist sie dennoch eine originäre Quelle für die Zeit von 1070 bis 1154, die zudem einen Standpunkt wiedergibt, der nicht der des Hofes ist. Sie ist darüber hinaus eine wertvolle Quelle für die frühe mittelenglische Sprache selbst. Ihre erste Fortsetzung zum Beispiel ist in spätem Altenglisch geschrieben, die zweite Fortsetzung beginnt in Mischformen, und endet in einer deutlichen frühen Form des Mittelenglischen. Die sprachlichen Neuheiten in der zweiten Fortsetzung sind reichlich vorhanden, darunter zumindest eine echte Innovation: das weibliche Pronomen „she“ („scæ“ geschrieben) ist hier erstmals verzeichnet (Bennett). (de)
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  • Die Peterborough Chronicle (auch Laud Manuscript genannt) ist eine der Angelsächsischen Chroniken; sie enthält einmalige Informationen zur englischen Geschichte und ist nach dem Philologen J. A. W. Bennett das einzige Prosageschichtswerk auf Englisch aus der Zeit zwischen der normannischen Eroberung Englands und dem späten 14. Jahrhundert. (de)
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  • Peterborough Chronicle (de)
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