Peter II. wurde als vierter Sohn von Johann IV. von Portugal und dessen Gemahlin Luisa von Guzmán geboren. Als jüngerer Sohn war er eigentlich nicht zur Thronfolge berufen, und so bestieg nach dem Tod seines Vaters 1656 zunächst auch sein älterer Bruder Alfons VI. den portugiesischen Thron. Dieser war jedoch körperlich und geistig behindert und deshalb nur schwer in der Lage, die Regierung über das Land zu führen. 1666 heiratete Alfons VI. Maria Francisca Elisabeth von Savoyen, Gräfin von Nemours. Peter verliebte sich in die Frau seines Bruders. Er verbündete sich mit ihr und gemeinsam zwangen sie Alfons VI. ein Dokument zu unterschreiben, dem zufolge er auf die Ausübung seiner Herrschaft verzichtete. Der entmachtete Alfons VI. lebte dann bis zum Ende seines Lebens in Gefangenschaft. Peter

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  • Peter II. wurde als vierter Sohn von Johann IV. von Portugal und dessen Gemahlin Luisa von Guzmán geboren. Als jüngerer Sohn war er eigentlich nicht zur Thronfolge berufen, und so bestieg nach dem Tod seines Vaters 1656 zunächst auch sein älterer Bruder Alfons VI. den portugiesischen Thron. Dieser war jedoch körperlich und geistig behindert und deshalb nur schwer in der Lage, die Regierung über das Land zu führen. 1666 heiratete Alfons VI. Maria Francisca Elisabeth von Savoyen, Gräfin von Nemours. Peter verliebte sich in die Frau seines Bruders. Er verbündete sich mit ihr und gemeinsam zwangen sie Alfons VI. ein Dokument zu unterschreiben, dem zufolge er auf die Ausübung seiner Herrschaft verzichtete. Der entmachtete Alfons VI. lebte dann bis zum Ende seines Lebens in Gefangenschaft. Peter wurde 1667 von der Cortes zum Regenten bestimmt und bestieg nach dem Tod seines Bruders im Jahr 1683 als Peter II. den portugiesischen Thron. Im Jahr 1704 erkrankte er ernsthaft, so dass seine Schwester Katharina von Braganza bis zu ihrem eigenen Tode am 31. Dezember 1705 Portugal regierte. Während der Regierung Peter II. wurde die Wirtschaft des Landes nach merkantilistischen Maßstäben umorganisiert (Reformen des dritten Grafen von Ericeira) und ein weit reichender Handelsvertrag mit England geschlossen (1668). Damit bekamen englische Produkte in Portugal eine Zollpräferenz im Ausgleich für englische Zollpräferenzen für portugiesischen Wein. Im Methuenvertrag von 1703 wurde England schließlich die zollfreie Einfuhr von Textilien und Manufakturwaren erlaubt, Portugal bezahlte dafür mit dem Gold und den Diamanten Brasiliens. Dieser Vertrag, der bis 1842 in Kraft blieb, trug dazu bei, dass Portugal wirtschaftlich von England abhängig wurde und, da das Land von billigen britischen Produkten überschwemmt wurde, die eigene Industrialisierung vernachlässigte. 1669 traten die Cortes zum letzten Mal zusammen. Die nachfolgenden absolutistischen Könige riefen die alte Ständeversammlung nicht mehr ein. Erst nach der liberalen Revolution von 1820 sollten die Cortes wieder zusammentreten. Portugal trat 1703 auf britisch-österreichischer Seite in den Spanischen Erbfolgekrieg ein. (de)
  • Peter II. wurde als vierter Sohn von Johann IV. von Portugal und dessen Gemahlin Luisa von Guzmán geboren. Als jüngerer Sohn war er eigentlich nicht zur Thronfolge berufen, und so bestieg nach dem Tod seines Vaters 1656 zunächst auch sein älterer Bruder Alfons VI. den portugiesischen Thron. Dieser war jedoch körperlich und geistig behindert und deshalb nur schwer in der Lage, die Regierung über das Land zu führen. 1666 heiratete Alfons VI. Maria Francisca Elisabeth von Savoyen, Gräfin von Nemours. Peter verliebte sich in die Frau seines Bruders. Er verbündete sich mit ihr und gemeinsam zwangen sie Alfons VI. ein Dokument zu unterschreiben, dem zufolge er auf die Ausübung seiner Herrschaft verzichtete. Der entmachtete Alfons VI. lebte dann bis zum Ende seines Lebens in Gefangenschaft. Peter wurde 1667 von der Cortes zum Regenten bestimmt und bestieg nach dem Tod seines Bruders im Jahr 1683 als Peter II. den portugiesischen Thron. Im Jahr 1704 erkrankte er ernsthaft, so dass seine Schwester Katharina von Braganza bis zu ihrem eigenen Tode am 31. Dezember 1705 Portugal regierte. Während der Regierung Peter II. wurde die Wirtschaft des Landes nach merkantilistischen Maßstäben umorganisiert (Reformen des dritten Grafen von Ericeira) und ein weit reichender Handelsvertrag mit England geschlossen (1668). Damit bekamen englische Produkte in Portugal eine Zollpräferenz im Ausgleich für englische Zollpräferenzen für portugiesischen Wein. Im Methuenvertrag von 1703 wurde England schließlich die zollfreie Einfuhr von Textilien und Manufakturwaren erlaubt, Portugal bezahlte dafür mit dem Gold und den Diamanten Brasiliens. Dieser Vertrag, der bis 1842 in Kraft blieb, trug dazu bei, dass Portugal wirtschaftlich von England abhängig wurde und, da das Land von billigen britischen Produkten überschwemmt wurde, die eigene Industrialisierung vernachlässigte. 1669 traten die Cortes zum letzten Mal zusammen. Die nachfolgenden absolutistischen Könige riefen die alte Ständeversammlung nicht mehr ein. Erst nach der liberalen Revolution von 1820 sollten die Cortes wieder zusammentreten. Portugal trat 1703 auf britisch-österreichischer Seite in den Spanischen Erbfolgekrieg ein. (de)
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  • Peter II. wurde als vierter Sohn von Johann IV. von Portugal und dessen Gemahlin Luisa von Guzmán geboren. Als jüngerer Sohn war er eigentlich nicht zur Thronfolge berufen, und so bestieg nach dem Tod seines Vaters 1656 zunächst auch sein älterer Bruder Alfons VI. den portugiesischen Thron. Dieser war jedoch körperlich und geistig behindert und deshalb nur schwer in der Lage, die Regierung über das Land zu führen. 1666 heiratete Alfons VI. Maria Francisca Elisabeth von Savoyen, Gräfin von Nemours. Peter verliebte sich in die Frau seines Bruders. Er verbündete sich mit ihr und gemeinsam zwangen sie Alfons VI. ein Dokument zu unterschreiben, dem zufolge er auf die Ausübung seiner Herrschaft verzichtete. Der entmachtete Alfons VI. lebte dann bis zum Ende seines Lebens in Gefangenschaft. Peter (de)
  • Peter II. wurde als vierter Sohn von Johann IV. von Portugal und dessen Gemahlin Luisa von Guzmán geboren. Als jüngerer Sohn war er eigentlich nicht zur Thronfolge berufen, und so bestieg nach dem Tod seines Vaters 1656 zunächst auch sein älterer Bruder Alfons VI. den portugiesischen Thron. Dieser war jedoch körperlich und geistig behindert und deshalb nur schwer in der Lage, die Regierung über das Land zu führen. 1666 heiratete Alfons VI. Maria Francisca Elisabeth von Savoyen, Gräfin von Nemours. Peter verliebte sich in die Frau seines Bruders. Er verbündete sich mit ihr und gemeinsam zwangen sie Alfons VI. ein Dokument zu unterschreiben, dem zufolge er auf die Ausübung seiner Herrschaft verzichtete. Der entmachtete Alfons VI. lebte dann bis zum Ende seines Lebens in Gefangenschaft. Peter (de)
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  • Peter II. (Portugal) (de)
  • Peter II. (Portugal) (de)
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  • Peter II. der Friedfertige; Peter der Friedfertige; Pedro II; Pedro o pacífico (de)
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