Der Begriff persisch-arabisch-islamische Medizin beschreibt die in arabischer Sprache im Nahen Osten, Nordafrika und Andalusien überlieferte Heilkunde des Mittelalters vom siebten bis zum dreizehnten Jahrhundert. Sie bewahrte das Wissen der antiken griechisch-römischen und späteren byzantinischen Medizin, systematisierte, interpretierte und ergänzte es.

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  • Der Begriff persisch-arabisch-islamische Medizin beschreibt die in arabischer Sprache im Nahen Osten, Nordafrika und Andalusien überlieferte Heilkunde des Mittelalters vom siebten bis zum dreizehnten Jahrhundert. Sie bewahrte das Wissen der antiken griechisch-römischen und späteren byzantinischen Medizin, systematisierte, interpretierte und ergänzte es. Der sich seit dem 7. Jahrhundert ausbreitende Islam erreichte bis zum Ende des betrachteten Zeitraums einen großen Teil der damals in Europa, Afrika und Asien bekannten Welt. In den verschiedenen Regionen der islamischen Welt entwickelten sich im Verlauf der Zeit unterschiedliche medizinische Traditionen oder Schulen. Arabisch als gemeinsame Sprache der islamisch geprägten Zivilisation wurde auch von jüdischen, christlichen und anderen Ärzten benutzt und kennzeichnet die Medizin des islamischen Kulturraums, die deshalb auch als „arabische“ oder „arabisch-persische“ Medizin bezeichnet wird. Die in arabischer Sprache aufgezeichnete Medizin der damaligen Zeit beeinflusste die Ärzte des westlichen Mittelalters, die die Werke der klassischen griechisch-römischen Medizin zunächst in arabischer Übersetzung kennenlernten. Erst im 12. Jahrhundert wurden diese Schriften ins Lateinische übersetzt, die gemeinsame Sprache der westeuropäischen Wissenschaft. Werke jüdischer und islamischer Ärzte wie der Kanon der Medizin von Avicenna (980–1037) gehörten über Jahrhunderte zu den Standard-Lehrbüchern der Ärzte. Die Autorität der mittelalterlichen Ärzte des islamischen Kulturkreises schwand erst im Zuge des Aufschwungs der naturwissenschaftlichen Forschung im Gefolge der Aufklärung. Ihre Gedanken zur Patient-Arzt-Beziehung sind auch heute noch lesenswert, ihr Andenken wird von den heute tätigen Ärzten respektvoll gewahrt. (de)
  • Der Begriff persisch-arabisch-islamische Medizin beschreibt die in arabischer Sprache im Nahen Osten, Nordafrika und Andalusien überlieferte Heilkunde des Mittelalters vom siebten bis zum dreizehnten Jahrhundert. Sie bewahrte das Wissen der antiken griechisch-römischen und späteren byzantinischen Medizin, systematisierte, interpretierte und ergänzte es. Der sich seit dem 7. Jahrhundert ausbreitende Islam erreichte bis zum Ende des betrachteten Zeitraums einen großen Teil der damals in Europa, Afrika und Asien bekannten Welt. In den verschiedenen Regionen der islamischen Welt entwickelten sich im Verlauf der Zeit unterschiedliche medizinische Traditionen oder Schulen. Arabisch als gemeinsame Sprache der islamisch geprägten Zivilisation wurde auch von jüdischen, christlichen und anderen Ärzten benutzt und kennzeichnet die Medizin des islamischen Kulturraums, die deshalb auch als „arabische“ oder „arabisch-persische“ Medizin bezeichnet wird. Die in arabischer Sprache aufgezeichnete Medizin der damaligen Zeit beeinflusste die Ärzte des westlichen Mittelalters, die die Werke der klassischen griechisch-römischen Medizin zunächst in arabischer Übersetzung kennenlernten. Erst im 12. Jahrhundert wurden diese Schriften ins Lateinische übersetzt, die gemeinsame Sprache der westeuropäischen Wissenschaft. Werke jüdischer und islamischer Ärzte wie der Kanon der Medizin von Avicenna (980–1037) gehörten über Jahrhunderte zu den Standard-Lehrbüchern der Ärzte. Die Autorität der mittelalterlichen Ärzte des islamischen Kulturkreises schwand erst im Zuge des Aufschwungs der naturwissenschaftlichen Forschung im Gefolge der Aufklärung. Ihre Gedanken zur Patient-Arzt-Beziehung sind auch heute noch lesenswert, ihr Andenken wird von den heute tätigen Ärzten respektvoll gewahrt. (de)
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  • 0-415-12410-7
  • 0-520-04836-9
  • 0-85224-325-1
  • 978-0-521-00252-3
  • 978-0-7486-2066-1
  • 978-81-87570-19-6
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  • Encyclopedia of the History of Arabic Science (de)
  • Islamic Medicine (de)
  • Islamic Medicine. In: Islamic Surveys Vol. 11 (de)
  • Medieval Islamic Medicine (de)
  • The Cambridge Illustrated History of Medicine (de)
  • Medieval Islamic Medicine: Ibn Ridwan's Treatise "On the Prevention of Bodily Ills in Egypt", in: Comparative Studies of Health Systems and Medical Care (de)
  • Encyclopedia of the History of Arabic Science (de)
  • Islamic Medicine (de)
  • Islamic Medicine. In: Islamic Surveys Vol. 11 (de)
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  • Medieval Islamic Medicine: Ibn Ridwan's Treatise "On the Prevention of Bodily Ills in Egypt", in: Comparative Studies of Health Systems and Medical Care (de)
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  • Manfred Ullmann
  • Edward G. Browne
  • Michael W. Dols
  • Peter E. Pormann, Emilie Savage-Smith
  • Roy Porter
  • Régis Morelon, Roshdi Rashed
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  • Edinburgh
  • Cambridge, UK
  • New Delhi
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  • Cambridge University Press
  • Edinburgh University Press
  • Routledge
  • University of California Press
  • Goodword Books
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  • Der Begriff persisch-arabisch-islamische Medizin beschreibt die in arabischer Sprache im Nahen Osten, Nordafrika und Andalusien überlieferte Heilkunde des Mittelalters vom siebten bis zum dreizehnten Jahrhundert. Sie bewahrte das Wissen der antiken griechisch-römischen und späteren byzantinischen Medizin, systematisierte, interpretierte und ergänzte es. (de)
  • Der Begriff persisch-arabisch-islamische Medizin beschreibt die in arabischer Sprache im Nahen Osten, Nordafrika und Andalusien überlieferte Heilkunde des Mittelalters vom siebten bis zum dreizehnten Jahrhundert. Sie bewahrte das Wissen der antiken griechisch-römischen und späteren byzantinischen Medizin, systematisierte, interpretierte und ergänzte es. (de)
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  • Persisch-arabisch-islamische Medizin (de)
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