Paul Schneider (* 1892 in Westfalen; † 1974 in Itzehoe) war ein deutscher Mühlenbesitzer und Politiker der NSDAP. Schneider lernte den Lehrerberuf im Soester Lehrerseminar (zusammen mit Dietrich Klagges), arbeitete aber ab 1918 mit seiner Frau in deren elterlichen Mühlenbetrieb in Itzehoe. Als er Klagges in Wilster wiedertraf, stieß er zur völkischen Szene. Die von Hitler formulierte ,Lösung der sozialen Frage‘ die ,Überwindung des platten Materialismus‘ kamen ihm nach eigenem Bekunden wie eine „göttliche Erleuchtung“, wie das „Fanal einer neuen Zeit“ vor. Ab 1923 trafen sich die beiden Freunde wöchentlich in ihrer „Arbeitsgemeinschaft für Weltanschauung“, wo Fragen der Politik und Ideologie diskutiert wurden. Im Herbst 1924 hegten Klagges und er Pläne zur Gründung eines Gauverbandes Westk

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  • Paul Schneider (* 1892 in Westfalen; † 1974 in Itzehoe) war ein deutscher Mühlenbesitzer und Politiker der NSDAP. Schneider lernte den Lehrerberuf im Soester Lehrerseminar (zusammen mit Dietrich Klagges), arbeitete aber ab 1918 mit seiner Frau in deren elterlichen Mühlenbetrieb in Itzehoe. Als er Klagges in Wilster wiedertraf, stieß er zur völkischen Szene. Die von Hitler formulierte ,Lösung der sozialen Frage‘ die ,Überwindung des platten Materialismus‘ kamen ihm nach eigenem Bekunden wie eine „göttliche Erleuchtung“, wie das „Fanal einer neuen Zeit“ vor. Ab 1923 trafen sich die beiden Freunde wöchentlich in ihrer „Arbeitsgemeinschaft für Weltanschauung“, wo Fragen der Politik und Ideologie diskutiert wurden. Im Herbst 1924 hegten Klagges und er Pläne zur Gründung eines Gauverbandes Westküste für die Nationalsozialistische Freiheitspartei. Schneider wurde erst kurz vor der Gaugründung 1925 unter Nummer 9.452 Mitglied der NSDAP, auch wenn er vorher dort bereits bekannt war. Er versuchte die NSDAP-Ortsgruppe in Itzehoe auszubauen. Seine starke Orientierung auf weltanschaulich-religiöse Fragen stand einer Popularisierung der NS-Politik entgegen. Erst als er 1927 den Vorsitz der Ortsgruppe niederlegen musste, da ihm sein zusätzliches Amt eines stellvertretenden Gauleiters den Vorwurf der Ämterhäufung einbrachte, begann die Itzehoer Gruppe langsam zu wachsen. 1929 beherbergte er Adolf Hitler in seinem Haus. Joseph Goebbels half er bei Propaganda-Auftritten. Er war Gaukulturleiter, Gauinspekteur und Gauamtsleiter, zudem von 1935 bis 1939 im Stadtrat von Itzehoe. Als er 1933 vor die Wahl gestellt wurde, hauptberuflich für die NSDAP zu arbeiten, legte er fast alle Parteiämter nieder und entschied sich für den eigenen Familienbetrieb. Während des Krieges versah er kommissarisch das Amt des Kreisleiters für den Kreis Steinburg, wurde aber 1943 durch Walter Bilkau ersetzt. Im Rahmen eines Spruchkammerverfahrens wurde Schneider 1946 zu zweieinhalb Jahren Internierung verurteilt, die er zuerst in Neumünster-Gadeland, dann in Eselheide bei Paderborn verbüßte. 1948 entlassen, arbeitete er anschließend wieder in seinem Betrieb. (de)
  • Paul Schneider (* 1892 in Westfalen; † 1974 in Itzehoe) war ein deutscher Mühlenbesitzer und Politiker der NSDAP. Schneider lernte den Lehrerberuf im Soester Lehrerseminar (zusammen mit Dietrich Klagges), arbeitete aber ab 1918 mit seiner Frau in deren elterlichen Mühlenbetrieb in Itzehoe. Als er Klagges in Wilster wiedertraf, stieß er zur völkischen Szene. Die von Hitler formulierte ,Lösung der sozialen Frage‘ die ,Überwindung des platten Materialismus‘ kamen ihm nach eigenem Bekunden wie eine „göttliche Erleuchtung“, wie das „Fanal einer neuen Zeit“ vor. Ab 1923 trafen sich die beiden Freunde wöchentlich in ihrer „Arbeitsgemeinschaft für Weltanschauung“, wo Fragen der Politik und Ideologie diskutiert wurden. Im Herbst 1924 hegten Klagges und er Pläne zur Gründung eines Gauverbandes Westküste für die Nationalsozialistische Freiheitspartei. Schneider wurde erst kurz vor der Gaugründung 1925 unter Nummer 9.452 Mitglied der NSDAP, auch wenn er vorher dort bereits bekannt war. Er versuchte die NSDAP-Ortsgruppe in Itzehoe auszubauen. Seine starke Orientierung auf weltanschaulich-religiöse Fragen stand einer Popularisierung der NS-Politik entgegen. Erst als er 1927 den Vorsitz der Ortsgruppe niederlegen musste, da ihm sein zusätzliches Amt eines stellvertretenden Gauleiters den Vorwurf der Ämterhäufung einbrachte, begann die Itzehoer Gruppe langsam zu wachsen. 1929 beherbergte er Adolf Hitler in seinem Haus. Joseph Goebbels half er bei Propaganda-Auftritten. Er war Gaukulturleiter, Gauinspekteur und Gauamtsleiter, zudem von 1935 bis 1939 im Stadtrat von Itzehoe. Als er 1933 vor die Wahl gestellt wurde, hauptberuflich für die NSDAP zu arbeiten, legte er fast alle Parteiämter nieder und entschied sich für den eigenen Familienbetrieb. Während des Krieges versah er kommissarisch das Amt des Kreisleiters für den Kreis Steinburg, wurde aber 1943 durch Walter Bilkau ersetzt. Im Rahmen eines Spruchkammerverfahrens wurde Schneider 1946 zu zweieinhalb Jahren Internierung verurteilt, die er zuerst in Neumünster-Gadeland, dann in Eselheide bei Paderborn verbüßte. 1948 entlassen, arbeitete er anschließend wieder in seinem Betrieb. (de)
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  • Paul Schneider (* 1892 in Westfalen; † 1974 in Itzehoe) war ein deutscher Mühlenbesitzer und Politiker der NSDAP. Schneider lernte den Lehrerberuf im Soester Lehrerseminar (zusammen mit Dietrich Klagges), arbeitete aber ab 1918 mit seiner Frau in deren elterlichen Mühlenbetrieb in Itzehoe. Als er Klagges in Wilster wiedertraf, stieß er zur völkischen Szene. Die von Hitler formulierte ,Lösung der sozialen Frage‘ die ,Überwindung des platten Materialismus‘ kamen ihm nach eigenem Bekunden wie eine „göttliche Erleuchtung“, wie das „Fanal einer neuen Zeit“ vor. Ab 1923 trafen sich die beiden Freunde wöchentlich in ihrer „Arbeitsgemeinschaft für Weltanschauung“, wo Fragen der Politik und Ideologie diskutiert wurden. Im Herbst 1924 hegten Klagges und er Pläne zur Gründung eines Gauverbandes Westk (de)
  • Paul Schneider (* 1892 in Westfalen; † 1974 in Itzehoe) war ein deutscher Mühlenbesitzer und Politiker der NSDAP. Schneider lernte den Lehrerberuf im Soester Lehrerseminar (zusammen mit Dietrich Klagges), arbeitete aber ab 1918 mit seiner Frau in deren elterlichen Mühlenbetrieb in Itzehoe. Als er Klagges in Wilster wiedertraf, stieß er zur völkischen Szene. Die von Hitler formulierte ,Lösung der sozialen Frage‘ die ,Überwindung des platten Materialismus‘ kamen ihm nach eigenem Bekunden wie eine „göttliche Erleuchtung“, wie das „Fanal einer neuen Zeit“ vor. Ab 1923 trafen sich die beiden Freunde wöchentlich in ihrer „Arbeitsgemeinschaft für Weltanschauung“, wo Fragen der Politik und Ideologie diskutiert wurden. Im Herbst 1924 hegten Klagges und er Pläne zur Gründung eines Gauverbandes Westk (de)
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  • Paul Schneider (Politiker, 1892) (de)
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