Als Pactum Lotharii wird ein Vertrag bezeichnet, den die Republik Venedig und das Frankenreich am 23. Februar 840 schlossen. Der Vertrag ist nach Kaiser Lothar I. benannt. Formaler Vertragspartner auf venezianischer Seite war der Doge Pietro Tradonico. Im Pactum wird der Handel mit christlichen Sklaven untersagt und es werden ausdrücklich die Holzrechte der Leute von Caorle und Grado im angrenzenden Friaul angeführt. Venedig verpflichtete sich, die Plünderungen der Slawen in Oberitalien zu unterbinden.

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  • Als Pactum Lotharii wird ein Vertrag bezeichnet, den die Republik Venedig und das Frankenreich am 23. Februar 840 schlossen. Der Vertrag ist nach Kaiser Lothar I. benannt. Formaler Vertragspartner auf venezianischer Seite war der Doge Pietro Tradonico. Der Vertrag gilt als endgültiger formaler Schritt Venedigs in eine staatliche Unabhängigkeit von Byzanz, weil er erstmals unter Umgehung von Byzanz ein Rechtsverhältnis zu einer der Mächte schuf, das auf souveräne Initiative der Seerepublik zurückging. Außerdem schuf er Rechtssicherheit, da mit ihm das venezianische Gebiet auf dem Festland vertraglich abgesichert und umschrieben wurde. Lothars Nachfolger erkannten Venedigs Besitz auf Reichsgebiet an. Inhaltlich bestätigte das Pactum Lotharii die Privilegien, die Venedig im Reich bereits vor Lothar eingeräumt worden waren. Diese bestanden in rechtlichen Regelungen und betrafen die Nutzung des Reichsterritoriums durch venezianische Händler. Doch zusätzlich wurden die Grenzen des Dukats von Venedig genauer beschrieben, dazu eine Reihe von Siedlungen, nämlich Rivo alto, Castro Olivoli, Madamauco, Albiola, Cluia, Brundulo, Fossiones (Porto Fossone südl. Chioggia), Lauretum, Torcelo, Amianas, Buriano, Civitate nova, Fines (besteht nicht mehr), Equilo, Caprulas, Gradus, Caput Argeles, dazu die Abbazia di Sant'Ilario und Altinum. Dabei lagen dreizehn der Orte in der Lagune, waren also Inseln, vier lagen auf dem Festland, nämlich Brundulo, Caput Argeles, Lauretum und Fossiones. Im Pactum wird der Handel mit christlichen Sklaven untersagt und es werden ausdrücklich die Holzrechte der Leute von Caorle und Grado im angrenzenden Friaul angeführt. Venedig verpflichtete sich, die Plünderungen der Slawen in Oberitalien zu unterbinden. (de)
  • Als Pactum Lotharii wird ein Vertrag bezeichnet, den die Republik Venedig und das Frankenreich am 23. Februar 840 schlossen. Der Vertrag ist nach Kaiser Lothar I. benannt. Formaler Vertragspartner auf venezianischer Seite war der Doge Pietro Tradonico. Der Vertrag gilt als endgültiger formaler Schritt Venedigs in eine staatliche Unabhängigkeit von Byzanz, weil er erstmals unter Umgehung von Byzanz ein Rechtsverhältnis zu einer der Mächte schuf, das auf souveräne Initiative der Seerepublik zurückging. Außerdem schuf er Rechtssicherheit, da mit ihm das venezianische Gebiet auf dem Festland vertraglich abgesichert und umschrieben wurde. Lothars Nachfolger erkannten Venedigs Besitz auf Reichsgebiet an. Inhaltlich bestätigte das Pactum Lotharii die Privilegien, die Venedig im Reich bereits vor Lothar eingeräumt worden waren. Diese bestanden in rechtlichen Regelungen und betrafen die Nutzung des Reichsterritoriums durch venezianische Händler. Doch zusätzlich wurden die Grenzen des Dukats von Venedig genauer beschrieben, dazu eine Reihe von Siedlungen, nämlich Rivo alto, Castro Olivoli, Madamauco, Albiola, Cluia, Brundulo, Fossiones (Porto Fossone südl. Chioggia), Lauretum, Torcelo, Amianas, Buriano, Civitate nova, Fines (besteht nicht mehr), Equilo, Caprulas, Gradus, Caput Argeles, dazu die Abbazia di Sant'Ilario und Altinum. Dabei lagen dreizehn der Orte in der Lagune, waren also Inseln, vier lagen auf dem Festland, nämlich Brundulo, Caput Argeles, Lauretum und Fossiones. Im Pactum wird der Handel mit christlichen Sklaven untersagt und es werden ausdrücklich die Holzrechte der Leute von Caorle und Grado im angrenzenden Friaul angeführt. Venedig verpflichtete sich, die Plünderungen der Slawen in Oberitalien zu unterbinden. (de)
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  • Als Pactum Lotharii wird ein Vertrag bezeichnet, den die Republik Venedig und das Frankenreich am 23. Februar 840 schlossen. Der Vertrag ist nach Kaiser Lothar I. benannt. Formaler Vertragspartner auf venezianischer Seite war der Doge Pietro Tradonico. Im Pactum wird der Handel mit christlichen Sklaven untersagt und es werden ausdrücklich die Holzrechte der Leute von Caorle und Grado im angrenzenden Friaul angeführt. Venedig verpflichtete sich, die Plünderungen der Slawen in Oberitalien zu unterbinden. (de)
  • Als Pactum Lotharii wird ein Vertrag bezeichnet, den die Republik Venedig und das Frankenreich am 23. Februar 840 schlossen. Der Vertrag ist nach Kaiser Lothar I. benannt. Formaler Vertragspartner auf venezianischer Seite war der Doge Pietro Tradonico. Im Pactum wird der Handel mit christlichen Sklaven untersagt und es werden ausdrücklich die Holzrechte der Leute von Caorle und Grado im angrenzenden Friaul angeführt. Venedig verpflichtete sich, die Plünderungen der Slawen in Oberitalien zu unterbinden. (de)
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  • Pactum Lotharii (de)
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