Als Ottonische Renaissance wird teilweise die Anknüpfung an die byzantinische und spätantike Kunst während der politisch maßgeblich von den Ottonen beeinflussten 10. und 11. Jahrhunderte bezeichnet. Die Ottonische Renaissance spiegelt sich besonders in der Architektur und der Goldschmiedekunst durch Verwendung von Spolien und in der Buchmalerei wider. Besonders begünstigt wurde der Einfluss der byzantinischen Kultur durch die Heirat Ottos II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu.

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  • Als Ottonische Renaissance wird teilweise die Anknüpfung an die byzantinische und spätantike Kunst während der politisch maßgeblich von den Ottonen beeinflussten 10. und 11. Jahrhunderte bezeichnet. Die Ottonische Renaissance spiegelt sich besonders in der Architektur und der Goldschmiedekunst durch Verwendung von Spolien und in der Buchmalerei wider. Besonders begünstigt wurde der Einfluss der byzantinischen Kultur durch die Heirat Ottos II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu. Das Konzept der Ottonischen Renaissance ist in der kunsthistorischen Forschung umstritten: Problematisch ist sowohl die Verknüpfung mit dem Geschlecht der Ottonen als auch der Begriff der Renaissance. Die Ottonen hatten zwar als Auftraggeber bedeutender Kunstwerke Einfluss auf die Moden ihrer Zeit, waren aber nur ein Geschlecht unter vielen, das Bauwerke oder Kunstwerke in Auftrag gab. Der Begriff der Renaissance ist, wie auch bei der Karolingischen Renaissance, umstritten, weil er das Gewicht zu stark auf das Wiederaufleben der Antike und die Säkularisierung des Denkens legt. Den Auftraggebern von Kunstwerken des 10. und 11. Jahrhunderts ging es beispielsweise bei der Verwendung von Spolien nicht darum, die Antike wieder aufleben zu lassen, sondern darum, durch die Spolie dem neuen Objekt in seiner Zeit eine höheren Bedeutungswert zu geben. Wichtig war lediglich das Alter, nicht eine Begeisterung für die Antike als Epoche oder den ursprünglichen Bedeutungsinhalt der Spolie. Beim Essener Kreuz mit den großen Senkschmelzen dient eine Spolie, eine antike Gemme einer die Medusa darstellenden Theatermaske, sogar als ikonographisches Symbol für das durch Christus überwundene Übel. Auch Hrotswit von Gandersheim schrieb ihre Dramen nicht, um die antike Dramentradition wieder aufleben zu lassen, sondern um die als anstößig empfundenen antiken Dramen als Lektüre durch zeitgemäßen christlichen Inhalt zu ersetzen. (de)
  • Als Ottonische Renaissance wird teilweise die Anknüpfung an die byzantinische und spätantike Kunst während der politisch maßgeblich von den Ottonen beeinflussten 10. und 11. Jahrhunderte bezeichnet. Die Ottonische Renaissance spiegelt sich besonders in der Architektur und der Goldschmiedekunst durch Verwendung von Spolien und in der Buchmalerei wider. Besonders begünstigt wurde der Einfluss der byzantinischen Kultur durch die Heirat Ottos II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu. Das Konzept der Ottonischen Renaissance ist in der kunsthistorischen Forschung umstritten: Problematisch ist sowohl die Verknüpfung mit dem Geschlecht der Ottonen als auch der Begriff der Renaissance. Die Ottonen hatten zwar als Auftraggeber bedeutender Kunstwerke Einfluss auf die Moden ihrer Zeit, waren aber nur ein Geschlecht unter vielen, das Bauwerke oder Kunstwerke in Auftrag gab. Der Begriff der Renaissance ist, wie auch bei der Karolingischen Renaissance, umstritten, weil er das Gewicht zu stark auf das Wiederaufleben der Antike und die Säkularisierung des Denkens legt. Den Auftraggebern von Kunstwerken des 10. und 11. Jahrhunderts ging es beispielsweise bei der Verwendung von Spolien nicht darum, die Antike wieder aufleben zu lassen, sondern darum, durch die Spolie dem neuen Objekt in seiner Zeit eine höheren Bedeutungswert zu geben. Wichtig war lediglich das Alter, nicht eine Begeisterung für die Antike als Epoche oder den ursprünglichen Bedeutungsinhalt der Spolie. Beim Essener Kreuz mit den großen Senkschmelzen dient eine Spolie, eine antike Gemme einer die Medusa darstellenden Theatermaske, sogar als ikonographisches Symbol für das durch Christus überwundene Übel. Auch Hrotswit von Gandersheim schrieb ihre Dramen nicht, um die antike Dramentradition wieder aufleben zu lassen, sondern um die als anstößig empfundenen antiken Dramen als Lektüre durch zeitgemäßen christlichen Inhalt zu ersetzen. (de)
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  • Das Wiederaufgreifen karolingischer Motive durch die ottonische Buchmalerei, hier dargestellt durch die Gegenüberstellung von karolingischem Vorbild und ottonischen Bildzitaten, wird als eine zentrale Idee der Ottonischen Renaissance verstanden.
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  • Majestas Domini des Petershausener Sakramentars, Reichenau, um 970
  • Majestas Domini des Lorscher Evangeliars, Hofschule Karls des Großen, um 810
  • Majestas Domini des Gero-Kodex, Reichenauer Buchmalerei, um 970
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  • Als Ottonische Renaissance wird teilweise die Anknüpfung an die byzantinische und spätantike Kunst während der politisch maßgeblich von den Ottonen beeinflussten 10. und 11. Jahrhunderte bezeichnet. Die Ottonische Renaissance spiegelt sich besonders in der Architektur und der Goldschmiedekunst durch Verwendung von Spolien und in der Buchmalerei wider. Besonders begünstigt wurde der Einfluss der byzantinischen Kultur durch die Heirat Ottos II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu. (de)
  • Als Ottonische Renaissance wird teilweise die Anknüpfung an die byzantinische und spätantike Kunst während der politisch maßgeblich von den Ottonen beeinflussten 10. und 11. Jahrhunderte bezeichnet. Die Ottonische Renaissance spiegelt sich besonders in der Architektur und der Goldschmiedekunst durch Verwendung von Spolien und in der Buchmalerei wider. Besonders begünstigt wurde der Einfluss der byzantinischen Kultur durch die Heirat Ottos II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu. (de)
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  • Ottonische Renaissance (de)
  • Ottonische Renaissance (de)
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