Die Oststadt ist ein Stadtgebietsteil von Neubrandenburg und gehört zum Stadtgebiet Ost. Bei der Oststadt handelt sich nach der Südstadt, die von 1957 bis etwa 1960 gebaut wurde, um das zweite zusammenhängend geplante und realisierte Wohngebiet Neubrandenburgs aus der Nachkriegszeit. Es entstand im Laufe der 1970er Jahre nach dem Entwurf von Iris Grund, Günter Gisder, Kurt Ehlert, Manfred Hartung und Klaus Radecke; die Freiflächen plante Eberhard Spilker. Die Berliner Architektin Iris Grund (oder Dullin-Grund), die das Kollektiv anführte, ist bekannt für das Haus der Kultur und Bildung am Marktplatz im Zentrum Neubrandenburgs. Geplant wurde das Gebiet bereits in den 1960er Jahren mit einem prestigeträchtigen Anspruch. In diesen Jahren waren noch sehr aufwändige Spezialbauten geplant, wie e

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  • Die Oststadt ist ein Stadtgebietsteil von Neubrandenburg und gehört zum Stadtgebiet Ost. Bei der Oststadt handelt sich nach der Südstadt, die von 1957 bis etwa 1960 gebaut wurde, um das zweite zusammenhängend geplante und realisierte Wohngebiet Neubrandenburgs aus der Nachkriegszeit. Es entstand im Laufe der 1970er Jahre nach dem Entwurf von Iris Grund, Günter Gisder, Kurt Ehlert, Manfred Hartung und Klaus Radecke; die Freiflächen plante Eberhard Spilker. Die Berliner Architektin Iris Grund (oder Dullin-Grund), die das Kollektiv anführte, ist bekannt für das Haus der Kultur und Bildung am Marktplatz im Zentrum Neubrandenburgs. Geplant wurde das Gebiet bereits in den 1960er Jahren mit einem prestigeträchtigen Anspruch. In diesen Jahren waren noch sehr aufwändige Spezialbauten geplant, wie etwa ein dreibeiniges Hochhaus auf kreisrundem Sockel und vielgliedrige Schlangen. Ausgeführt wurde das Gebiet zwar mit wenigen Wohnungsbautypen, darunter einem nur für Neubrandenburg entwickelten sowie mit der WBS 70. Durch eine Vielfalt der Baukörperformen aus denselben Typen und durch die städtebauliche Anordnung ist jedoch eine große Differenzierung entstanden. Etwa steht in dem Viertel der erste WBS-70-Block, der dort 1973 gebaut wurde (Koszaliner Straße 1/3/5/7). Er steht bereits seit 1984 unter Denkmalschutz. Das Besondere an dem Wohngebiet ist zunächst der geologischen Situation geschuldet. Neubrandenburg liegt in einem durch das Jung-Alluvium ausgewaschenen, in der zweiten Eiszeit entstandenen und so sehr bewegten Gelände. Das Gelände der Siedlung liegt nun überwiegend auf einem eiszeitlichen Hochplateau. Von der Bundesstraße 104 als der Haupterschließung des Viertels, steigen die Straßen zu diesem Hochplateau an. Dieses wurde genutzt, um die wichtigste der Einfahrten in das Viertel, den Juri-Gagarin-Ring, mit begleitenden Hochhäusern zu säumen. Diese drei betonen die geschwungen ansteigende Straßenführung und führen so räumlich in das Viertel hinein. Fortgesetzt wird die Folge der drei Hochhäuser dann mit weiteren, besonderen Typenbauten: Dieser Neubrandenburger Wohnhochhaustyp steht in dem Viertel in einer einfach geknickten Variante, in einer zweimal eingeknickten Variante und in einer einmal einschwingenden und einmal ausschwingenden Variante. Mit diesen drei Formen ist eine erstaunliche Vielfalt erreicht, die an verschiedenen Stellen als Einzelbauten, als Folgen oder als Kontrastierungen eingesetzt sind. Bemerkenswert ist zudem das erhaltene und ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Wandbild auf Keramikfliesen „Kinder – Träume – Zukunft“ von Erhard Großmann aus dem Jahre 1972. Es gehörte zu der Schülergaststätte in der Ziolkowskistraße, die 1973 nach dem Entwurf von Hans Steindl erbaut wurde. Diese Schülerspeisung ergänzte einst das in der Oststadt zentral gelegene, aus zahlreichen einzelnen Oberschulen und der Erweiterten Oberschule (Gymnasium) bestehende Schulzentrum, dessen Gebäudekomplexe inzwischen weitgehend abgerissen worden sind. Nach der Wende wurde der Bau grundlegend verändert und beherbergt heute eine Handelskette, ein Restaurant und mehrere kleinere Geschäfte. (de)
  • Die Oststadt ist ein Stadtgebietsteil von Neubrandenburg und gehört zum Stadtgebiet Ost. Bei der Oststadt handelt sich nach der Südstadt, die von 1957 bis etwa 1960 gebaut wurde, um das zweite zusammenhängend geplante und realisierte Wohngebiet Neubrandenburgs aus der Nachkriegszeit. Es entstand im Laufe der 1970er Jahre nach dem Entwurf von Iris Grund, Günter Gisder, Kurt Ehlert, Manfred Hartung und Klaus Radecke; die Freiflächen plante Eberhard Spilker. Die Berliner Architektin Iris Grund (oder Dullin-Grund), die das Kollektiv anführte, ist bekannt für das Haus der Kultur und Bildung am Marktplatz im Zentrum Neubrandenburgs. Geplant wurde das Gebiet bereits in den 1960er Jahren mit einem prestigeträchtigen Anspruch. In diesen Jahren waren noch sehr aufwändige Spezialbauten geplant, wie etwa ein dreibeiniges Hochhaus auf kreisrundem Sockel und vielgliedrige Schlangen. Ausgeführt wurde das Gebiet zwar mit wenigen Wohnungsbautypen, darunter einem nur für Neubrandenburg entwickelten sowie mit der WBS 70. Durch eine Vielfalt der Baukörperformen aus denselben Typen und durch die städtebauliche Anordnung ist jedoch eine große Differenzierung entstanden. Etwa steht in dem Viertel der erste WBS-70-Block, der dort 1973 gebaut wurde (Koszaliner Straße 1/3/5/7). Er steht bereits seit 1984 unter Denkmalschutz. Das Besondere an dem Wohngebiet ist zunächst der geologischen Situation geschuldet. Neubrandenburg liegt in einem durch das Jung-Alluvium ausgewaschenen, in der zweiten Eiszeit entstandenen und so sehr bewegten Gelände. Das Gelände der Siedlung liegt nun überwiegend auf einem eiszeitlichen Hochplateau. Von der Bundesstraße 104 als der Haupterschließung des Viertels, steigen die Straßen zu diesem Hochplateau an. Dieses wurde genutzt, um die wichtigste der Einfahrten in das Viertel, den Juri-Gagarin-Ring, mit begleitenden Hochhäusern zu säumen. Diese drei betonen die geschwungen ansteigende Straßenführung und führen so räumlich in das Viertel hinein. Fortgesetzt wird die Folge der drei Hochhäuser dann mit weiteren, besonderen Typenbauten: Dieser Neubrandenburger Wohnhochhaustyp steht in dem Viertel in einer einfach geknickten Variante, in einer zweimal eingeknickten Variante und in einer einmal einschwingenden und einmal ausschwingenden Variante. Mit diesen drei Formen ist eine erstaunliche Vielfalt erreicht, die an verschiedenen Stellen als Einzelbauten, als Folgen oder als Kontrastierungen eingesetzt sind. Bemerkenswert ist zudem das erhaltene und ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Wandbild auf Keramikfliesen „Kinder – Träume – Zukunft“ von Erhard Großmann aus dem Jahre 1972. Es gehörte zu der Schülergaststätte in der Ziolkowskistraße, die 1973 nach dem Entwurf von Hans Steindl erbaut wurde. Diese Schülerspeisung ergänzte einst das in der Oststadt zentral gelegene, aus zahlreichen einzelnen Oberschulen und der Erweiterten Oberschule (Gymnasium) bestehende Schulzentrum, dessen Gebäudekomplexe inzwischen weitgehend abgerissen worden sind. Nach der Wende wurde der Bau grundlegend verändert und beherbergt heute eine Handelskette, ein Restaurant und mehrere kleinere Geschäfte. (de)
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  • Die Oststadt ist ein Stadtgebietsteil von Neubrandenburg und gehört zum Stadtgebiet Ost. Bei der Oststadt handelt sich nach der Südstadt, die von 1957 bis etwa 1960 gebaut wurde, um das zweite zusammenhängend geplante und realisierte Wohngebiet Neubrandenburgs aus der Nachkriegszeit. Es entstand im Laufe der 1970er Jahre nach dem Entwurf von Iris Grund, Günter Gisder, Kurt Ehlert, Manfred Hartung und Klaus Radecke; die Freiflächen plante Eberhard Spilker. Die Berliner Architektin Iris Grund (oder Dullin-Grund), die das Kollektiv anführte, ist bekannt für das Haus der Kultur und Bildung am Marktplatz im Zentrum Neubrandenburgs. Geplant wurde das Gebiet bereits in den 1960er Jahren mit einem prestigeträchtigen Anspruch. In diesen Jahren waren noch sehr aufwändige Spezialbauten geplant, wie e (de)
  • Die Oststadt ist ein Stadtgebietsteil von Neubrandenburg und gehört zum Stadtgebiet Ost. Bei der Oststadt handelt sich nach der Südstadt, die von 1957 bis etwa 1960 gebaut wurde, um das zweite zusammenhängend geplante und realisierte Wohngebiet Neubrandenburgs aus der Nachkriegszeit. Es entstand im Laufe der 1970er Jahre nach dem Entwurf von Iris Grund, Günter Gisder, Kurt Ehlert, Manfred Hartung und Klaus Radecke; die Freiflächen plante Eberhard Spilker. Die Berliner Architektin Iris Grund (oder Dullin-Grund), die das Kollektiv anführte, ist bekannt für das Haus der Kultur und Bildung am Marktplatz im Zentrum Neubrandenburgs. Geplant wurde das Gebiet bereits in den 1960er Jahren mit einem prestigeträchtigen Anspruch. In diesen Jahren waren noch sehr aufwändige Spezialbauten geplant, wie e (de)
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