Operation Bagration (russisch Операция Багратион; benannt nach General Pjotr Iwanowitsch Bagration) war der Deckname einer großen Offensive der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front. Sie begann am 22. Juni 1944 mit dem Angriff von vier sowjetischen Fronten gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte mit dem anfänglichen Ziel der Rückeroberung der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Sie weitete sich jedoch bald zu einem umfassenden operativen Erfolg der sowjetischen Truppen aus, die erst Ende August 1944 an der Weichsel, an den Grenzen Ostpreußens und bei Riga vorläufig aufgehalten werden konnten. Militärhistorisch gilt dieser „Sowjetische Blitzkrieg“ als die erfolgreiche Umsetzung der Militärstrategie Tiefe Operation.

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  • Operation Bagration (russisch Операция Багратион; benannt nach General Pjotr Iwanowitsch Bagration) war der Deckname einer großen Offensive der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front. Sie begann am 22. Juni 1944 mit dem Angriff von vier sowjetischen Fronten gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte mit dem anfänglichen Ziel der Rückeroberung der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Sie weitete sich jedoch bald zu einem umfassenden operativen Erfolg der sowjetischen Truppen aus, die erst Ende August 1944 an der Weichsel, an den Grenzen Ostpreußens und bei Riga vorläufig aufgehalten werden konnten. Militärhistorisch gilt dieser „Sowjetische Blitzkrieg“ als die erfolgreiche Umsetzung der Militärstrategie Tiefe Operation. Die erfolgreiche sowjetische Offensive führte zum vollständigen Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte und dem Verlust von 28 Divisionen der Wehrmacht. Sie gilt als die schwerste und verlustreichste Niederlage der deutschen Militärgeschichte. Die während dieser Kämpfe erlittenen Verluste konnte die Wehrmacht nicht mehr ausgleichen. Eine Stabilisierung der deutschen Ostfront gelang fortan bis zum Kriegsende nur noch zeitweise und örtlich begrenzt. „Mit dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 begann die Agonie der deutschen Kriegführung im Osten“, so der Militärhistoriker Hermann Gackenholz. Die Operation Bagration trug nicht nur entscheidend zur deutschen Kriegsniederlage bei, sondern beeinflusste nachhaltig die politische Entwicklung. Die deutsche Niederlage wurde nun endgültig unausweichlich; die Hoffnungen der Wehrmacht, die Rote Armee wenigstens zu einem Verhandlungsfrieden zwingen zu können, zerstoben. Die sowjetischen Siege veranlassten die polnische Armia Krajowa (Heimatarmee) auch zu einem Aufstand mit dem Ziel, Polen eigenständig von der deutschen Besatzung zu befreien und einer Besetzung des Landes durch die Rote Armee zuvorzukommen. Des Weiteren entschieden sich die Angehörigen des deutschen militärischen Widerstandes unter dem Eindruck der katastrophalen Rückschläge an der Front, am 20. Juli 1944 einen Staatsstreich zu wagen. Von Bedeutung ist außerdem, dass während der sowjetischen Offensive erstmals in größerem Umfang deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager befreit wurden, womit einer breiteren internationalen Öffentlichkeit umfangreiche Informationen über die Existenz des Holocaust zugänglich gemacht wurden. (de)
  • Operation Bagration (russisch Операция Багратион; benannt nach General Pjotr Iwanowitsch Bagration) war der Deckname einer großen Offensive der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front. Sie begann am 22. Juni 1944 mit dem Angriff von vier sowjetischen Fronten gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte mit dem anfänglichen Ziel der Rückeroberung der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Sie weitete sich jedoch bald zu einem umfassenden operativen Erfolg der sowjetischen Truppen aus, die erst Ende August 1944 an der Weichsel, an den Grenzen Ostpreußens und bei Riga vorläufig aufgehalten werden konnten. Militärhistorisch gilt dieser „Sowjetische Blitzkrieg“ als die erfolgreiche Umsetzung der Militärstrategie Tiefe Operation. Die erfolgreiche sowjetische Offensive führte zum vollständigen Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte und dem Verlust von 28 Divisionen der Wehrmacht. Sie gilt als die schwerste und verlustreichste Niederlage der deutschen Militärgeschichte. Die während dieser Kämpfe erlittenen Verluste konnte die Wehrmacht nicht mehr ausgleichen. Eine Stabilisierung der deutschen Ostfront gelang fortan bis zum Kriegsende nur noch zeitweise und örtlich begrenzt. „Mit dem Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 begann die Agonie der deutschen Kriegführung im Osten“, so der Militärhistoriker Hermann Gackenholz. Die Operation Bagration trug nicht nur entscheidend zur deutschen Kriegsniederlage bei, sondern beeinflusste nachhaltig die politische Entwicklung. Die deutsche Niederlage wurde nun endgültig unausweichlich; die Hoffnungen der Wehrmacht, die Rote Armee wenigstens zu einem Verhandlungsfrieden zwingen zu können, zerstoben. Die sowjetischen Siege veranlassten die polnische Armia Krajowa (Heimatarmee) auch zu einem Aufstand mit dem Ziel, Polen eigenständig von der deutschen Besatzung zu befreien und einer Besetzung des Landes durch die Rote Armee zuvorzukommen. Des Weiteren entschieden sich die Angehörigen des deutschen militärischen Widerstandes unter dem Eindruck der katastrophalen Rückschläge an der Front, am 20. Juli 1944 einen Staatsstreich zu wagen. Von Bedeutung ist außerdem, dass während der sowjetischen Offensive erstmals in größerem Umfang deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager befreit wurden, womit einer breiteren internationalen Öffentlichkeit umfangreiche Informationen über die Existenz des Holocaust zugänglich gemacht wurden. (de)
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  • (Laut Frieser)
  • 109.776 Verwundete
  • 178.507 Tote und Vermisste
  • 26.397 Gefallene
  • 262.929 Gefangene
  • 399.102 Mann,
  • 587.308 Verwundete
  • 765.815 Mann,
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  • 4803346-7
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  • Sieg der Sowjetunion
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  • 1.400.000 Soldaten
  • 3.236 Geschütze, Mörser und Raketenwerfer
  • 31.000 Geschütze, Mörser und Raketenwerfer
  • 5.200 Panzer und StuG
  • 5.300 Flugzeuge
  • 570 Panzer und StuG
  • 602 Flugzeuge
  • 850.000 Soldaten
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  • Seite des Projekts „Widerstand“ des Organisationskomitees der „Weißrussischen Christlichen Demokratie“
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  • Operation Bagration (russisch Операция Багратион; benannt nach General Pjotr Iwanowitsch Bagration) war der Deckname einer großen Offensive der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges an der deutsch-sowjetischen Front. Sie begann am 22. Juni 1944 mit dem Angriff von vier sowjetischen Fronten gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte mit dem anfänglichen Ziel der Rückeroberung der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Sie weitete sich jedoch bald zu einem umfassenden operativen Erfolg der sowjetischen Truppen aus, die erst Ende August 1944 an der Weichsel, an den Grenzen Ostpreußens und bei Riga vorläufig aufgehalten werden konnten. Militärhistorisch gilt dieser „Sowjetische Blitzkrieg“ als die erfolgreiche Umsetzung der Militärstrategie Tiefe Operation. (de)
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