Als officia oratoris (lat. officium „Aufgabe“, „Pflicht“; orator „Redner“) im weiteren Sinne werden in der römischen Rhetoriktheorie die Aufgaben des Redners bezeichnet. In der lateinischen Tradition wird der Begriff in der Regel mit den fünf Produktionsstadien der Rede gleichgesetzt. Demnach ist der Redner beim Verfassen seiner Rede an bestimmte Produktionsstadien gebunden, die nacheinander durchlaufen werden müssen (inventio, dispositio, elocutio, memoria, actio). Darüber hinaus wird der Terminus mit den bzw. der Rede in Verbindung gebracht. Nach dieser Auffassung besteht die Aufgabe des Redners darin, in unterschiedlicher Weise auf das Publikum einzuwirken, um sein Redeziel zu erreichen. Je nach Situation oder Redegegenstand wird er eine eher intellektuell-rationale oder emotionale An

Property Value
dbo:abstract
  • Als officia oratoris (lat. officium „Aufgabe“, „Pflicht“; orator „Redner“) im weiteren Sinne werden in der römischen Rhetoriktheorie die Aufgaben des Redners bezeichnet. In der lateinischen Tradition wird der Begriff in der Regel mit den fünf Produktionsstadien der Rede gleichgesetzt. Demnach ist der Redner beim Verfassen seiner Rede an bestimmte Produktionsstadien gebunden, die nacheinander durchlaufen werden müssen (inventio, dispositio, elocutio, memoria, actio). Darüber hinaus wird der Terminus mit den bzw. der Rede in Verbindung gebracht. Nach dieser Auffassung besteht die Aufgabe des Redners darin, in unterschiedlicher Weise auf das Publikum einzuwirken, um sein Redeziel zu erreichen. Je nach Situation oder Redegegenstand wird er eine eher intellektuell-rationale oder emotionale Ansprache der Zuhörer als geeignete Taktik auswählen. Die römische Rhetorik hat drei Wirkungsarten unterschieden und mit den Termini „docere/probare“, „conciliare/delectare“ und „movere/flectere“ bezeichnet. „Ita omnis ratio dicendi tribus ad persuadendum rebus est nixa: ut probemus vera esse, quae defendimus; ut conciliemus eos nobis, qui audiunt; ut animos eorum, ad quemcumque causa postulabit motum, vocemus.“ – Cicero: De oratore 2,115 „So konzentriert sich die gesamte Redekunst auf drei Faktoren, die der Überzeugung dienen: den Beweis der Wahrheit dessen, was wir vertreten, den Gewinn der Sympathie unseres Publikums und die Beeinflussung seiner Gefühle im Sinne dessen, was der Redegegenstand jeweils erfordert.“ – Cicero: Über den Redner 2,115 (de)
  • Als officia oratoris (lat. officium „Aufgabe“, „Pflicht“; orator „Redner“) im weiteren Sinne werden in der römischen Rhetoriktheorie die Aufgaben des Redners bezeichnet. In der lateinischen Tradition wird der Begriff in der Regel mit den fünf Produktionsstadien der Rede gleichgesetzt. Demnach ist der Redner beim Verfassen seiner Rede an bestimmte Produktionsstadien gebunden, die nacheinander durchlaufen werden müssen (inventio, dispositio, elocutio, memoria, actio). Darüber hinaus wird der Terminus mit den bzw. der Rede in Verbindung gebracht. Nach dieser Auffassung besteht die Aufgabe des Redners darin, in unterschiedlicher Weise auf das Publikum einzuwirken, um sein Redeziel zu erreichen. Je nach Situation oder Redegegenstand wird er eine eher intellektuell-rationale oder emotionale Ansprache der Zuhörer als geeignete Taktik auswählen. Die römische Rhetorik hat drei Wirkungsarten unterschieden und mit den Termini „docere/probare“, „conciliare/delectare“ und „movere/flectere“ bezeichnet. „Ita omnis ratio dicendi tribus ad persuadendum rebus est nixa: ut probemus vera esse, quae defendimus; ut conciliemus eos nobis, qui audiunt; ut animos eorum, ad quemcumque causa postulabit motum, vocemus.“ – Cicero: De oratore 2,115 „So konzentriert sich die gesamte Redekunst auf drei Faktoren, die der Überzeugung dienen: den Beweis der Wahrheit dessen, was wir vertreten, den Gewinn der Sympathie unseres Publikums und die Beeinflussung seiner Gefühle im Sinne dessen, was der Redegegenstand jeweils erfordert.“ – Cicero: Über den Redner 2,115 (de)
dbo:wikiPageID
  • 5942322 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 137004090 (xsd:integer)
dct:subject
rdfs:comment
  • Als officia oratoris (lat. officium „Aufgabe“, „Pflicht“; orator „Redner“) im weiteren Sinne werden in der römischen Rhetoriktheorie die Aufgaben des Redners bezeichnet. In der lateinischen Tradition wird der Begriff in der Regel mit den fünf Produktionsstadien der Rede gleichgesetzt. Demnach ist der Redner beim Verfassen seiner Rede an bestimmte Produktionsstadien gebunden, die nacheinander durchlaufen werden müssen (inventio, dispositio, elocutio, memoria, actio). Darüber hinaus wird der Terminus mit den bzw. der Rede in Verbindung gebracht. Nach dieser Auffassung besteht die Aufgabe des Redners darin, in unterschiedlicher Weise auf das Publikum einzuwirken, um sein Redeziel zu erreichen. Je nach Situation oder Redegegenstand wird er eine eher intellektuell-rationale oder emotionale An (de)
  • Als officia oratoris (lat. officium „Aufgabe“, „Pflicht“; orator „Redner“) im weiteren Sinne werden in der römischen Rhetoriktheorie die Aufgaben des Redners bezeichnet. In der lateinischen Tradition wird der Begriff in der Regel mit den fünf Produktionsstadien der Rede gleichgesetzt. Demnach ist der Redner beim Verfassen seiner Rede an bestimmte Produktionsstadien gebunden, die nacheinander durchlaufen werden müssen (inventio, dispositio, elocutio, memoria, actio). Darüber hinaus wird der Terminus mit den bzw. der Rede in Verbindung gebracht. Nach dieser Auffassung besteht die Aufgabe des Redners darin, in unterschiedlicher Weise auf das Publikum einzuwirken, um sein Redeziel zu erreichen. Je nach Situation oder Redegegenstand wird er eine eher intellektuell-rationale oder emotionale An (de)
rdfs:label
  • Officia oratoris (de)
  • Officia oratoris (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:isPrimaryTopicOf
is foaf:primaryTopic of