Nominalklassen sind durch die Grammatik einer Sprache vorgegebene Einteilungen aller ihrer Nomina in eine endliche Zahl von Gruppen, die oft – aber keineswegs immer – Wörter von gleichartiger Bedeutung umfassen. Sprachen, die auf einem Nominalklassensystem aufbauen, werden als Klassensprachen bezeichnet. Als Spezialfall von Nominalklassen kann man die (maximal drei) Genera in denindogermanischen und den semitischen Sprachen betrachten. Hier ein Beispiel aus dem Swahili:

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  • Nominalklassen sind durch die Grammatik einer Sprache vorgegebene Einteilungen aller ihrer Nomina in eine endliche Zahl von Gruppen, die oft – aber keineswegs immer – Wörter von gleichartiger Bedeutung umfassen. Sprachen, die auf einem Nominalklassensystem aufbauen, werden als Klassensprachen bezeichnet. Als Spezialfall von Nominalklassen kann man die (maximal drei) Genera in denindogermanischen und den semitischen Sprachen betrachten. Die Gruppenzugehörigkeit eines Nomens muss zwingend durch ein die Klasse identifizierendes Affix, den Nominalklassifikator, angegeben werden. Steht das Nomen in Verbindung mit einem Adjektiv oder ist Subjekt eines Satzes, findet sich in vielen Sprachen mit Nominalklassen derselbe Klassifikator am abhängigen Adjektiv oder Hauptverb wieder. Durch diese Art der Kongruenz, genauer: Konkordanz, wird der Zusammenhalt innerhalb eines Satzes verstärkt. Häufig können Klassifikatoren auch dazu verwendet werden, den Bezug zu einem Wort aus dem vorangegangenen Satz herzustellen. Anstelle des ganzen Wortes reicht es in diesem Fall aus, nur den Klassifikator zu wiederholen. Nominalklassen sind besonders charakteristisch für die Bantusprachen und einige andere Zweige der Niger-Kordofanischen Sprachen in Afrika, beispielsweise Fulfulde. Es gibt sie aber auch in ganz anderen Sprachfamilien, wie zum Beispiel in der Pama-Nyunga-Sprache Dyirbal in Australien und in sino-tibetischen Sprachen – sie sind also nicht immer auf eine gemeinsame Wurzel im Sinne genetischer Sprachverwandtschaft zurückzuführen. Wilhelm Heinrich Immanuel Bleek untersuchte in seiner Doktorarbeit 1851 die Nominalklassen der Bantusprachen. Er führte ein Nummerierungssystem für die Nominalklassen der Bantusprachen ein, das heute noch benutzt wird. In manchen Bantusprachen gibt es über 20 Nominalklassen. Die Nominalklassifikatoren stehen in den Bantusprachen immer vor dem eigentlichen Wortstamm. In den Bantusprachen passen sich Pronomen, Adjektive und Verben der Nominalklasse des Substantivs an, zu dem sie gehören. Hier ein Beispiel aus dem Swahili: (de)
  • Nominalklassen sind durch die Grammatik einer Sprache vorgegebene Einteilungen aller ihrer Nomina in eine endliche Zahl von Gruppen, die oft – aber keineswegs immer – Wörter von gleichartiger Bedeutung umfassen. Sprachen, die auf einem Nominalklassensystem aufbauen, werden als Klassensprachen bezeichnet. Als Spezialfall von Nominalklassen kann man die (maximal drei) Genera in denindogermanischen und den semitischen Sprachen betrachten. Die Gruppenzugehörigkeit eines Nomens muss zwingend durch ein die Klasse identifizierendes Affix, den Nominalklassifikator, angegeben werden. Steht das Nomen in Verbindung mit einem Adjektiv oder ist Subjekt eines Satzes, findet sich in vielen Sprachen mit Nominalklassen derselbe Klassifikator am abhängigen Adjektiv oder Hauptverb wieder. Durch diese Art der Kongruenz, genauer: Konkordanz, wird der Zusammenhalt innerhalb eines Satzes verstärkt. Häufig können Klassifikatoren auch dazu verwendet werden, den Bezug zu einem Wort aus dem vorangegangenen Satz herzustellen. Anstelle des ganzen Wortes reicht es in diesem Fall aus, nur den Klassifikator zu wiederholen. Nominalklassen sind besonders charakteristisch für die Bantusprachen und einige andere Zweige der Niger-Kordofanischen Sprachen in Afrika, beispielsweise Fulfulde. Es gibt sie aber auch in ganz anderen Sprachfamilien, wie zum Beispiel in der Pama-Nyunga-Sprache Dyirbal in Australien und in sino-tibetischen Sprachen – sie sind also nicht immer auf eine gemeinsame Wurzel im Sinne genetischer Sprachverwandtschaft zurückzuführen. Wilhelm Heinrich Immanuel Bleek untersuchte in seiner Doktorarbeit 1851 die Nominalklassen der Bantusprachen. Er führte ein Nummerierungssystem für die Nominalklassen der Bantusprachen ein, das heute noch benutzt wird. In manchen Bantusprachen gibt es über 20 Nominalklassen. Die Nominalklassifikatoren stehen in den Bantusprachen immer vor dem eigentlichen Wortstamm. In den Bantusprachen passen sich Pronomen, Adjektive und Verben der Nominalklasse des Substantivs an, zu dem sie gehören. Hier ein Beispiel aus dem Swahili: (de)
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  • Nominalklassen sind durch die Grammatik einer Sprache vorgegebene Einteilungen aller ihrer Nomina in eine endliche Zahl von Gruppen, die oft – aber keineswegs immer – Wörter von gleichartiger Bedeutung umfassen. Sprachen, die auf einem Nominalklassensystem aufbauen, werden als Klassensprachen bezeichnet. Als Spezialfall von Nominalklassen kann man die (maximal drei) Genera in denindogermanischen und den semitischen Sprachen betrachten. Hier ein Beispiel aus dem Swahili: (de)
  • Nominalklassen sind durch die Grammatik einer Sprache vorgegebene Einteilungen aller ihrer Nomina in eine endliche Zahl von Gruppen, die oft – aber keineswegs immer – Wörter von gleichartiger Bedeutung umfassen. Sprachen, die auf einem Nominalklassensystem aufbauen, werden als Klassensprachen bezeichnet. Als Spezialfall von Nominalklassen kann man die (maximal drei) Genera in denindogermanischen und den semitischen Sprachen betrachten. Hier ein Beispiel aus dem Swahili: (de)
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  • Nominalklasse (de)
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