Nikandros (griechisch Νίκανδρος Níkandros, lateinisch Nicander, deutsch Nikander; * 197? v. Chr. in Kolophon, Ionien; † 130? v. Chr. in Pergamon?) war ein griechischer Arzt, Grammatiker und Dichter. Er lebte unter dem König Attalos II. und am Hofe Attalos’ III. Von seinen zahlreichen Werken sind nur zwei vollständige Gedichte sowie Fragmente von Schriften über den pflanzlichen Landbau (Georgika), über die Bienenzucht (Melissurgika) und über die Schlangenkunde (Ophiaka) erhalten. Vollständig überliefert sind die Lehrgedichte:

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  • Nikandros (griechisch Νίκανδρος Níkandros, lateinisch Nicander, deutsch Nikander; * 197? v. Chr. in Kolophon, Ionien; † 130? v. Chr. in Pergamon?) war ein griechischer Arzt, Grammatiker und Dichter. Er lebte unter dem König Attalos II. und am Hofe Attalos’ III. Von seinen zahlreichen Werken sind nur zwei vollständige Gedichte sowie Fragmente von Schriften über den pflanzlichen Landbau (Georgika), über die Bienenzucht (Melissurgika) und über die Schlangenkunde (Ophiaka) erhalten. Vollständig überliefert sind die Lehrgedichte: * Theriaka (958 Verse über Bisse und Stiche giftiger Tiere, z. B. Schlangen und Skorpione sowie deren Behandlung), und * Alexipharmaka (630 Verse über mit dem Mund aufgenommene Gifte pflanzlicher, tierischer und mineralischer Herkunft sowie Krankheitsbild und Gegenmittel). Die beiden Versdichtungen beruhen auf den Schriften des Giftforschers Apollodoros von Alexandria und stehen in der poetischen Tradition von Hesiod. Ihrerseits nahmen sie offenbar Einfluss auf Aemilius Macer sowie Lukan und Quintus von Smyrna. In beiden Gedichten tritt die Lehrabsicht deutlich hinter formalistischer Ästhetik und rhetorischer Sprachkunst zurück. Kontrastreich wechselt Nikander zwischen spannungsreichen und eher wissenschaftlich-nüchternen Passagen, prägt Wortneuschöpfungen, um dem Publikum die eigene Sprachfertigkeit zu versichern und schmückt dabei vor allem die Tierbeschreibungen reichlich aus. Unter seinen nicht mehr erhaltenen Gedichten befanden sich auch Metamorphosen (Heteroioumena), die Ovid in sein Werk einfließen ließ. Auch in der Sammlung von Verwandlungssagen des Antoninus Liberalis sind einige enthalten. Es sind mindestens zwei, vielleicht drei Dichter mit dem Namen Nikandros, die im Zeitraum zwischen 270 und 135 v. Chr. lebten, zu unterscheiden. Der ältere war vielleicht der Großvater oder Onkel des jüngeren. (de)
  • Nikandros (griechisch Νίκανδρος Níkandros, lateinisch Nicander, deutsch Nikander; * 197? v. Chr. in Kolophon, Ionien; † 130? v. Chr. in Pergamon?) war ein griechischer Arzt, Grammatiker und Dichter. Er lebte unter dem König Attalos II. und am Hofe Attalos’ III. Von seinen zahlreichen Werken sind nur zwei vollständige Gedichte sowie Fragmente von Schriften über den pflanzlichen Landbau (Georgika), über die Bienenzucht (Melissurgika) und über die Schlangenkunde (Ophiaka) erhalten. Vollständig überliefert sind die Lehrgedichte: * Theriaka (958 Verse über Bisse und Stiche giftiger Tiere, z. B. Schlangen und Skorpione sowie deren Behandlung), und * Alexipharmaka (630 Verse über mit dem Mund aufgenommene Gifte pflanzlicher, tierischer und mineralischer Herkunft sowie Krankheitsbild und Gegenmittel). Die beiden Versdichtungen beruhen auf den Schriften des Giftforschers Apollodoros von Alexandria und stehen in der poetischen Tradition von Hesiod. Ihrerseits nahmen sie offenbar Einfluss auf Aemilius Macer sowie Lukan und Quintus von Smyrna. In beiden Gedichten tritt die Lehrabsicht deutlich hinter formalistischer Ästhetik und rhetorischer Sprachkunst zurück. Kontrastreich wechselt Nikander zwischen spannungsreichen und eher wissenschaftlich-nüchternen Passagen, prägt Wortneuschöpfungen, um dem Publikum die eigene Sprachfertigkeit zu versichern und schmückt dabei vor allem die Tierbeschreibungen reichlich aus. Unter seinen nicht mehr erhaltenen Gedichten befanden sich auch Metamorphosen (Heteroioumena), die Ovid in sein Werk einfließen ließ. Auch in der Sammlung von Verwandlungssagen des Antoninus Liberalis sind einige enthalten. Es sind mindestens zwei, vielleicht drei Dichter mit dem Namen Nikandros, die im Zeitraum zwischen 270 und 135 v. Chr. lebten, zu unterscheiden. Der ältere war vielleicht der Großvater oder Onkel des jüngeren. (de)
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  • Nikandros (griechisch Νίκανδρος Níkandros, lateinisch Nicander, deutsch Nikander; * 197? v. Chr. in Kolophon, Ionien; † 130? v. Chr. in Pergamon?) war ein griechischer Arzt, Grammatiker und Dichter. Er lebte unter dem König Attalos II. und am Hofe Attalos’ III. Von seinen zahlreichen Werken sind nur zwei vollständige Gedichte sowie Fragmente von Schriften über den pflanzlichen Landbau (Georgika), über die Bienenzucht (Melissurgika) und über die Schlangenkunde (Ophiaka) erhalten. Vollständig überliefert sind die Lehrgedichte: (de)
  • Nikandros (griechisch Νίκανδρος Níkandros, lateinisch Nicander, deutsch Nikander; * 197? v. Chr. in Kolophon, Ionien; † 130? v. Chr. in Pergamon?) war ein griechischer Arzt, Grammatiker und Dichter. Er lebte unter dem König Attalos II. und am Hofe Attalos’ III. Von seinen zahlreichen Werken sind nur zwei vollständige Gedichte sowie Fragmente von Schriften über den pflanzlichen Landbau (Georgika), über die Bienenzucht (Melissurgika) und über die Schlangenkunde (Ophiaka) erhalten. Vollständig überliefert sind die Lehrgedichte: (de)
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