Die Niederländische Ostindien-Kompanie (niederländisch Vereenigde Oostindische Compagnie; Vereenigde Geoctroyeerde Oostindische Compagnie, abgekürzt VOC oder kurz Compagnie) war eine Ostindien-Kompanie, zu der sich am 20. März 1602 niederländische Kaufmannskompanien zusammenschlossen, um die Konkurrenz untereinander auszuschalten. Die VOC erhielt vom niederländischen Staat Hoheitsrechte in Kriegsführung, Festungsbau und Landerwerb sowie Handelsmonopole. Sie war eine der größten Handelsunternehmungen des 17. und 18. Jahrhunderts.

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  • Die Niederländische Ostindien-Kompanie (niederländisch Vereenigde Oostindische Compagnie; Vereenigde Geoctroyeerde Oostindische Compagnie, abgekürzt VOC oder kurz Compagnie) war eine Ostindien-Kompanie, zu der sich am 20. März 1602 niederländische Kaufmannskompanien zusammenschlossen, um die Konkurrenz untereinander auszuschalten. Die VOC erhielt vom niederländischen Staat Hoheitsrechte in Kriegsführung, Festungsbau und Landerwerb sowie Handelsmonopole. Sie war eine der größten Handelsunternehmungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Die VOC hatte ihren Hauptsitz in Amsterdam und Middelburg. Das Hauptquartier der Handelsschifffahrt befand sich in Batavia, der heutigen indonesischen Hauptstadt Jakarta auf Java. Weitere Niederlassungen wurden auf anderen Inseln Indonesiens gegründet. Ein Handelsposten lag auch auf Deshima, einer künstlichen Insel vor der Küste der japanischen Stadt Nagasaki und weitere in Persien, Bengalen, heute Teil von Bangladesch und Indien, Ceylon, Formosa, Kapstadt und Südindien. Die wirtschaftliche Stärke der VOC beruhte vor allem auf der Kontrolle der Gewürzroute von Hinterindien nach Europa. Das in sechs Kammern (Kamers) strukturierte Unternehmen war das erste, das Aktien ausgab. Nach dem Vierten Englisch-Niederländischen Krieg von 1780 bis 1784 kam die Kompanie in finanzielle Schwierigkeiten und wurde 1798 liquidiert. Während zweier Jahrhunderte des in vielen Bereichen monopolisierten Handels hatte die VOC zirka 4700 Schiffe unter Segel, auf denen insgesamt zirka eine Million Menschen befördert wurden. Dabei entfällt auf das erste Jahrhundert zirka ein Drittel, auf das zweite entfallen zwei Drittel von beiden Zahlenangaben. Der Handelswert der nach Europa transportierten Waren betrug im ersten Jahrhundert bis 1700 577 Millionen Gulden und im zweiten bis 1795 1,6 Milliarden Gulden. Der Wert alleine nach dem heutigen Goldpreis eines Gulden (4g = 133.--EUR) betrug also 211 Milliarden EURO. Das ist fast der aktuelle Wert von 317,7 Mrd € im Jahre 2009. Die Konkurrentin der VOC, die 1600 in London gegründete Englische Ostindien-Kompanie, später Britische Ostindien-Kompanie, konnte sich nicht gegen die VOC durchsetzen. Lediglich gegen Ende des 17. Jahrhunderts fand sich eine kurze Phase, während derer die EIC/BEIC zu einer ernstzunehmenden Konkurrentin erstarkt war. (de)
  • Die Niederländische Ostindien-Kompanie (niederländisch Vereenigde Oostindische Compagnie; Vereenigde Geoctroyeerde Oostindische Compagnie, abgekürzt VOC oder kurz Compagnie) war eine Ostindien-Kompanie, zu der sich am 20. März 1602 niederländische Kaufmannskompanien zusammenschlossen, um die Konkurrenz untereinander auszuschalten. Die VOC erhielt vom niederländischen Staat Hoheitsrechte in Kriegsführung, Festungsbau und Landerwerb sowie Handelsmonopole. Sie war eine der größten Handelsunternehmungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Die VOC hatte ihren Hauptsitz in Amsterdam und Middelburg. Das Hauptquartier der Handelsschifffahrt befand sich in Batavia, der heutigen indonesischen Hauptstadt Jakarta auf Java. Weitere Niederlassungen wurden auf anderen Inseln Indonesiens gegründet. Ein Handelsposten lag auch auf Deshima, einer künstlichen Insel vor der Küste der japanischen Stadt Nagasaki und weitere in Persien, Bengalen, heute Teil von Bangladesch und Indien, Ceylon, Formosa, Kapstadt und Südindien. Die wirtschaftliche Stärke der VOC beruhte vor allem auf der Kontrolle der Gewürzroute von Hinterindien nach Europa. Das in sechs Kammern (Kamers) strukturierte Unternehmen war das erste, das Aktien ausgab. Nach dem Vierten Englisch-Niederländischen Krieg von 1780 bis 1784 kam die Kompanie in finanzielle Schwierigkeiten und wurde 1798 liquidiert. Während zweier Jahrhunderte des in vielen Bereichen monopolisierten Handels hatte die VOC zirka 4700 Schiffe unter Segel, auf denen insgesamt zirka eine Million Menschen befördert wurden. Dabei entfällt auf das erste Jahrhundert zirka ein Drittel, auf das zweite entfallen zwei Drittel von beiden Zahlenangaben. Der Handelswert der nach Europa transportierten Waren betrug im ersten Jahrhundert bis 1700 577 Millionen Gulden und im zweiten bis 1795 1,6 Milliarden Gulden. Der Wert alleine nach dem heutigen Goldpreis eines Gulden (4g = 133.--EUR) betrug also 211 Milliarden EURO. Das ist fast der aktuelle Wert von 317,7 Mrd € im Jahre 2009. Die Konkurrentin der VOC, die 1600 in London gegründete Englische Ostindien-Kompanie, später Britische Ostindien-Kompanie, konnte sich nicht gegen die VOC durchsetzen. Lediglich gegen Ende des 17. Jahrhunderts fand sich eine kurze Phase, während derer die EIC/BEIC zu einer ernstzunehmenden Konkurrentin erstarkt war. (de)
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  • Die Niederländische Ostindien-Kompanie (niederländisch Vereenigde Oostindische Compagnie; Vereenigde Geoctroyeerde Oostindische Compagnie, abgekürzt VOC oder kurz Compagnie) war eine Ostindien-Kompanie, zu der sich am 20. März 1602 niederländische Kaufmannskompanien zusammenschlossen, um die Konkurrenz untereinander auszuschalten. Die VOC erhielt vom niederländischen Staat Hoheitsrechte in Kriegsführung, Festungsbau und Landerwerb sowie Handelsmonopole. Sie war eine der größten Handelsunternehmungen des 17. und 18. Jahrhunderts. (de)
  • Die Niederländische Ostindien-Kompanie (niederländisch Vereenigde Oostindische Compagnie; Vereenigde Geoctroyeerde Oostindische Compagnie, abgekürzt VOC oder kurz Compagnie) war eine Ostindien-Kompanie, zu der sich am 20. März 1602 niederländische Kaufmannskompanien zusammenschlossen, um die Konkurrenz untereinander auszuschalten. Die VOC erhielt vom niederländischen Staat Hoheitsrechte in Kriegsführung, Festungsbau und Landerwerb sowie Handelsmonopole. Sie war eine der größten Handelsunternehmungen des 17. und 18. Jahrhunderts. (de)
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  • Niederländische Ostindien-Kompanie (de)
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