Die neolithischen Gräber der Ostschweiz bestehen vor allem aus Bestattungen in Höhlen und unter Abris (Schweizersbild). Die älteste neolithische Bestattung der Schweiz entdeckte "Fritz Sartorius-Preiswerk" im Jahre 1910 in der Höhle Birseck-Ermitage bei Arlesheim. Das beigabenlose Grab enthielt die „Hockerbestattung“ eines 30- bis 40-jährigen Mannes „in Rückenlage“. Die an den Füßen gefundene Steinschicht wurde als Rest einer Grabeinfassung gedeutet. Das Grab und seine Datierung zwischen 5400 und 5000 v. Chr. passt zu Befunden in bandkeramischen Gräberfeldern Mitteleuropas.

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  • Die neolithischen Gräber der Ostschweiz bestehen vor allem aus Bestattungen in Höhlen und unter Abris (Schweizersbild). Die älteste neolithische Bestattung der Schweiz entdeckte "Fritz Sartorius-Preiswerk" im Jahre 1910 in der Höhle Birseck-Ermitage bei Arlesheim. Das beigabenlose Grab enthielt die „Hockerbestattung“ eines 30- bis 40-jährigen Mannes „in Rückenlage“. Die an den Füßen gefundene Steinschicht wurde als Rest einer Grabeinfassung gedeutet. Das Grab und seine Datierung zwischen 5400 und 5000 v. Chr. passt zu Befunden in bandkeramischen Gräberfeldern Mitteleuropas. Mehrheitlich wurden im Neolithikum Einzel- oder Doppelbestattungen in länglichen Gruben mit unterschiedlichen Steineinfassungen errichtet. Beispiele sind (Opfikon, Kanton Zürich und in der Region Schaffhausen, Herblingen-Dachsenbühl). Im Gegensatz zur Westschweiz lagen die ausgestreckten Toten zumeist auf dem Rücken, seltener auf dem Bauch oder auf der Seite. In der übrigen Schweiz finden sich zeitgleich die Steinkisten vom Typ Chamblandes. Die östlichsten dieser Kisten finden sich in Erlenbach am Zürichsee. Aus ihrer geringen Größe ist zu schließen, dass sie Knochenlager oder Hockerbestattungen enthielten. Ihre Datierung in die Pfyner Kultur (3900–3500 v. Chr.) wurde aufgrund des beigegebenen Steinbeils vorgenommen. Das Ensemble am Zürichsee ist ein Hinweis darauf, dass Kisten des Westschweizer Typs auch an der Grenze des Cortaillod, zu dem das Zentralschweizer Gebiet wenige Jahrhunderte zuvor noch gehörte, gebaut wurden, was primär durch die Materialverfügbarkeit bestimmt wurde. Die jüngeren Steinkisten von Rapperswil SG im Kanton St. Gallen und Opfikon zeigen ähnliche Grenzbereichsphänomene. (de)
  • Die neolithischen Gräber der Ostschweiz bestehen vor allem aus Bestattungen in Höhlen und unter Abris (Schweizersbild). Die älteste neolithische Bestattung der Schweiz entdeckte "Fritz Sartorius-Preiswerk" im Jahre 1910 in der Höhle Birseck-Ermitage bei Arlesheim. Das beigabenlose Grab enthielt die „Hockerbestattung“ eines 30- bis 40-jährigen Mannes „in Rückenlage“. Die an den Füßen gefundene Steinschicht wurde als Rest einer Grabeinfassung gedeutet. Das Grab und seine Datierung zwischen 5400 und 5000 v. Chr. passt zu Befunden in bandkeramischen Gräberfeldern Mitteleuropas. Mehrheitlich wurden im Neolithikum Einzel- oder Doppelbestattungen in länglichen Gruben mit unterschiedlichen Steineinfassungen errichtet. Beispiele sind (Opfikon, Kanton Zürich und in der Region Schaffhausen, Herblingen-Dachsenbühl). Im Gegensatz zur Westschweiz lagen die ausgestreckten Toten zumeist auf dem Rücken, seltener auf dem Bauch oder auf der Seite. In der übrigen Schweiz finden sich zeitgleich die Steinkisten vom Typ Chamblandes. Die östlichsten dieser Kisten finden sich in Erlenbach am Zürichsee. Aus ihrer geringen Größe ist zu schließen, dass sie Knochenlager oder Hockerbestattungen enthielten. Ihre Datierung in die Pfyner Kultur (3900–3500 v. Chr.) wurde aufgrund des beigegebenen Steinbeils vorgenommen. Das Ensemble am Zürichsee ist ein Hinweis darauf, dass Kisten des Westschweizer Typs auch an der Grenze des Cortaillod, zu dem das Zentralschweizer Gebiet wenige Jahrhunderte zuvor noch gehörte, gebaut wurden, was primär durch die Materialverfügbarkeit bestimmt wurde. Die jüngeren Steinkisten von Rapperswil SG im Kanton St. Gallen und Opfikon zeigen ähnliche Grenzbereichsphänomene. (de)
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  • Die neolithischen Gräber der Ostschweiz bestehen vor allem aus Bestattungen in Höhlen und unter Abris (Schweizersbild). Die älteste neolithische Bestattung der Schweiz entdeckte "Fritz Sartorius-Preiswerk" im Jahre 1910 in der Höhle Birseck-Ermitage bei Arlesheim. Das beigabenlose Grab enthielt die „Hockerbestattung“ eines 30- bis 40-jährigen Mannes „in Rückenlage“. Die an den Füßen gefundene Steinschicht wurde als Rest einer Grabeinfassung gedeutet. Das Grab und seine Datierung zwischen 5400 und 5000 v. Chr. passt zu Befunden in bandkeramischen Gräberfeldern Mitteleuropas. (de)
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  • Neolithische Gräber der Ostschweiz (de)
  • Neolithische Gräber der Ostschweiz (de)
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