Nazarius war ein spätantiker Redner, der Ende des 3./Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. lebte. Nazarius stammte wahrscheinlich aus Gallien. Ausonius zufolge war er Professor für Rhetorik in Burdigala und scheint großes Ansehen genossen zu haben, wenigstens legt dies eine Äußerung in der Chronik des Hieronymus nahe. Nazarius hatte wohl eine Tochter namens Eunomia, die Christin war, er selbst war jedoch wahrscheinlich Heide. Ansonsten ist kaum etwas über seine Person bekannt.

Property Value
dbo:abstract
  • Nazarius war ein spätantiker Redner, der Ende des 3./Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. lebte. Nazarius stammte wahrscheinlich aus Gallien. Ausonius zufolge war er Professor für Rhetorik in Burdigala und scheint großes Ansehen genossen zu haben, wenigstens legt dies eine Äußerung in der Chronik des Hieronymus nahe. Nazarius hatte wohl eine Tochter namens Eunomia, die Christin war, er selbst war jedoch wahrscheinlich Heide. Ansonsten ist kaum etwas über seine Person bekannt. Im Jahr 321 hielt Nazarius, wahrscheinlich in Rom, zwei Panegyrici zu Ehren des 15. Regierungsjubiläums Kaiser Konstantins I. bzw. des fünfjährigen Regierungsjubiläums des Caesars (Unterkaisers) Crispus. Ungewiss ist allerdings, ob die Reden wirklich in Rom und auch in Anwesenheit Konstantins oder Crispus’ gehalten wurden. Von diesen Reden ist eine, die zu Ehren Konstantins, in den sogenannten Panegyrici Latini überliefert (Nr. 4 nach Mynors Zählung). Thema ist dasselbe wie das des unbekannten Panegyrikers von 313 (Nr. 12 nach Mynors Zählung): der Sieg Konstantins über seinen Rivalen Maxentius im Jahr 312. Die Rede selbst ist eine wichtige Quelle und bietet eine Fülle von Informationen zum Feldzug, aber auch zu anderen Themenkomplexen. Nazarius’ Stil ist recht blumig und zum Teil sehr verschachtelt, eines seiner Vorbilder ist wohl Marcus Tullius Cicero. Die militärischen Fähigkeiten des Kaisers und seines Sohnes werden gelobt, während der Feldzug gegen Maxentius so beschrieben wird, dass Konstantin zum Angriff gezwungen wurde und unter Anleitung seines „göttlichen“ verstorbenen Vaters Constantius I. den Sieg davontrug. Dies stellt eine offensichtliche Anlehnung an die „christliche Siegesvision“ dar, wie sie bei Laktanz und Eusebius von Caesarea überliefert ist. Das Friedensreich Konstantins wird gelobt, bezeichnenderweise geht Nazarius aber nicht auf die gegenwärtige politische Lage ein: Aufgrund der angespannten Situation wird deshalb auch nicht Licinius, der im Osten des Imperiums herrschte, erwähnt. (de)
  • Nazarius war ein spätantiker Redner, der Ende des 3./Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. lebte. Nazarius stammte wahrscheinlich aus Gallien. Ausonius zufolge war er Professor für Rhetorik in Burdigala und scheint großes Ansehen genossen zu haben, wenigstens legt dies eine Äußerung in der Chronik des Hieronymus nahe. Nazarius hatte wohl eine Tochter namens Eunomia, die Christin war, er selbst war jedoch wahrscheinlich Heide. Ansonsten ist kaum etwas über seine Person bekannt. Im Jahr 321 hielt Nazarius, wahrscheinlich in Rom, zwei Panegyrici zu Ehren des 15. Regierungsjubiläums Kaiser Konstantins I. bzw. des fünfjährigen Regierungsjubiläums des Caesars (Unterkaisers) Crispus. Ungewiss ist allerdings, ob die Reden wirklich in Rom und auch in Anwesenheit Konstantins oder Crispus’ gehalten wurden. Von diesen Reden ist eine, die zu Ehren Konstantins, in den sogenannten Panegyrici Latini überliefert (Nr. 4 nach Mynors Zählung). Thema ist dasselbe wie das des unbekannten Panegyrikers von 313 (Nr. 12 nach Mynors Zählung): der Sieg Konstantins über seinen Rivalen Maxentius im Jahr 312. Die Rede selbst ist eine wichtige Quelle und bietet eine Fülle von Informationen zum Feldzug, aber auch zu anderen Themenkomplexen. Nazarius’ Stil ist recht blumig und zum Teil sehr verschachtelt, eines seiner Vorbilder ist wohl Marcus Tullius Cicero. Die militärischen Fähigkeiten des Kaisers und seines Sohnes werden gelobt, während der Feldzug gegen Maxentius so beschrieben wird, dass Konstantin zum Angriff gezwungen wurde und unter Anleitung seines „göttlichen“ verstorbenen Vaters Constantius I. den Sieg davontrug. Dies stellt eine offensichtliche Anlehnung an die „christliche Siegesvision“ dar, wie sie bei Laktanz und Eusebius von Caesarea überliefert ist. Das Friedensreich Konstantins wird gelobt, bezeichnenderweise geht Nazarius aber nicht auf die gegenwärtige politische Lage ein: Aufgrund der angespannten Situation wird deshalb auch nicht Licinius, der im Osten des Imperiums herrschte, erwähnt. (de)
dbo:birthDate
  • 0003-01-01 (xsd:date)
dbo:deathDate
  • 0004-01-01 (xsd:date)
dbo:individualisedGnd
  • 10240013X
dbo:viafId
  • 54537249
dbo:wikiPageID
  • 2641124 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 155095954 (xsd:integer)
prop-de:geburtsdatum
  • 3 (xsd:integer)
prop-de:kurzbeschreibung
  • spätantiker Redner
prop-de:sterbedatum
  • 4 (xsd:integer)
prop-de:typ
  • p
dc:description
  • spätantiker Redner
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Nazarius war ein spätantiker Redner, der Ende des 3./Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. lebte. Nazarius stammte wahrscheinlich aus Gallien. Ausonius zufolge war er Professor für Rhetorik in Burdigala und scheint großes Ansehen genossen zu haben, wenigstens legt dies eine Äußerung in der Chronik des Hieronymus nahe. Nazarius hatte wohl eine Tochter namens Eunomia, die Christin war, er selbst war jedoch wahrscheinlich Heide. Ansonsten ist kaum etwas über seine Person bekannt. (de)
  • Nazarius war ein spätantiker Redner, der Ende des 3./Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr. lebte. Nazarius stammte wahrscheinlich aus Gallien. Ausonius zufolge war er Professor für Rhetorik in Burdigala und scheint großes Ansehen genossen zu haben, wenigstens legt dies eine Äußerung in der Chronik des Hieronymus nahe. Nazarius hatte wohl eine Tochter namens Eunomia, die Christin war, er selbst war jedoch wahrscheinlich Heide. Ansonsten ist kaum etwas über seine Person bekannt. (de)
rdfs:label
  • Nazarius (Redner) (de)
  • Nazarius (Redner) (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:isPrimaryTopicOf
foaf:name
  • Nazarius (de)
  • Nazarius
is dbo:wikiPageDisambiguates of
is foaf:primaryTopic of