Nationalkonservatismus oder auch Nationalkonservativismus ist ein politischer Begriff zur Beschreibung einer vor allem in Europa verbreiteten Variante des Konservatismus, welche nationale Empfindungen sowie die kulturelle und ethnische Identität betont. In der deutschen Parteienlandschaft werden Die Republikaner sowie die 2013 gegründete Alternative für Deutschland von Politikwissenschaftlern als nationalkonservativ eingeordnet.

Property Value
dbo:abstract
  • Nationalkonservatismus oder auch Nationalkonservativismus ist ein politischer Begriff zur Beschreibung einer vor allem in Europa verbreiteten Variante des Konservatismus, welche nationale Empfindungen sowie die kulturelle und ethnische Identität betont. Nationalkonservativen gemeinsam ist eine skeptische bis ablehnende Haltung gegenüber der Zuwanderung und der europäischen Integration, sowie eine Tendenz zum Wertkonservatismus und traditionellen Moralvorstellungen. Sie verstehen den Konservatismus als Korrektiv zu Modernismus und Fortschrittsgläubigkeit und stellen die Gemeinschaft vor das Individuum. Nicht selten geht der Nationalkonservatismus auch Verbindungen zu konservativen religiösen Strömungen ein. Ökonomisch werden hingegen sowohl sozial-marktwirtschaftliche als auch laissez-faire Ansichten vertreten. Dem heutigen Nationalkonservatismus ist ebenso zu eigen, dass er die direkte Demokratie als „Hort gegen die internationale Verflechtung“ preist und so die populistische Stimmungslage zwischen dem „einfachem Volk“ und der „classe politique“ einfängt. Übergänge zum Rechtspopulismus können insofern fließend sein. Für den Nationalkonservatismus hat sich in der Literatur in synonymer Verwendung teilweise auch der Begriff „Rechtskonservatismus“ eingebürgert, jedoch wird der Nationalkonservatismus abweichend davon auch als besonderer Unterfall des Rechtskonservatismus definiert. In dem Fall sollen rechtskonservative Parteien insofern sie eher „nationale Belange“ in den Mittelpunkt stellen, als „nationalkonservativ“ bezeichnet werden. Die Verwendung des Begriffs in den Sozialwissenschaften ist widersprüchlich: Während in der Geschichtswissenschaft der Begriff verwendet wird, um völkisch orientierte Parteien wie die DNVP zu charakterisieren und eine ähnliche Verwendung für antidemokratische Vorstellungen auch in der politikwissenschaftlichen Diskussion um die Neue Rechte aufzeigbar ist, wird andererseits in neuerer Literatur der Parteienforschung der Begriff benutzt, um gerade nicht völkisch oder antidemokratisch orientierte Parteien des rechten konservativen Spektrums zu charakterisieren und von Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus abzugrenzen. In der deutschen Parteienlandschaft werden Die Republikaner sowie die 2013 gegründete Alternative für Deutschland von Politikwissenschaftlern als nationalkonservativ eingeordnet. (de)
  • Nationalkonservatismus oder auch Nationalkonservativismus ist ein politischer Begriff zur Beschreibung einer vor allem in Europa verbreiteten Variante des Konservatismus, welche nationale Empfindungen sowie die kulturelle und ethnische Identität betont. Nationalkonservativen gemeinsam ist eine skeptische bis ablehnende Haltung gegenüber der Zuwanderung und der europäischen Integration, sowie eine Tendenz zum Wertkonservatismus und traditionellen Moralvorstellungen. Sie verstehen den Konservatismus als Korrektiv zu Modernismus und Fortschrittsgläubigkeit und stellen die Gemeinschaft vor das Individuum. Nicht selten geht der Nationalkonservatismus auch Verbindungen zu konservativen religiösen Strömungen ein. Ökonomisch werden hingegen sowohl sozial-marktwirtschaftliche als auch laissez-faire Ansichten vertreten. Dem heutigen Nationalkonservatismus ist ebenso zu eigen, dass er die direkte Demokratie als „Hort gegen die internationale Verflechtung“ preist und so die populistische Stimmungslage zwischen dem „einfachem Volk“ und der „classe politique“ einfängt. Übergänge zum Rechtspopulismus können insofern fließend sein. Für den Nationalkonservatismus hat sich in der Literatur in synonymer Verwendung teilweise auch der Begriff „Rechtskonservatismus“ eingebürgert, jedoch wird der Nationalkonservatismus abweichend davon auch als besonderer Unterfall des Rechtskonservatismus definiert. In dem Fall sollen rechtskonservative Parteien insofern sie eher „nationale Belange“ in den Mittelpunkt stellen, als „nationalkonservativ“ bezeichnet werden. Die Verwendung des Begriffs in den Sozialwissenschaften ist widersprüchlich: Während in der Geschichtswissenschaft der Begriff verwendet wird, um völkisch orientierte Parteien wie die DNVP zu charakterisieren und eine ähnliche Verwendung für antidemokratische Vorstellungen auch in der politikwissenschaftlichen Diskussion um die Neue Rechte aufzeigbar ist, wird andererseits in neuerer Literatur der Parteienforschung der Begriff benutzt, um gerade nicht völkisch oder antidemokratisch orientierte Parteien des rechten konservativen Spektrums zu charakterisieren und von Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus abzugrenzen. In der deutschen Parteienlandschaft werden Die Republikaner sowie die 2013 gegründete Alternative für Deutschland von Politikwissenschaftlern als nationalkonservativ eingeordnet. (de)
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageID
  • 975796 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 157548628 (xsd:integer)
prop-de:autor
  • Thomas Assheuer
prop-de:titel
  • Was heißt hier deutsch? Der Nationalkonservativismus definiert seine „Leitkultur“
prop-de:url
  • http://www.zeit.de/1998/30/199830.assheuer_schoenb.xml
prop-de:werk
  • Die Zeit
prop-de:zugriff
  • 2011-09-22 (xsd:date)
dct:subject
rdfs:comment
  • Nationalkonservatismus oder auch Nationalkonservativismus ist ein politischer Begriff zur Beschreibung einer vor allem in Europa verbreiteten Variante des Konservatismus, welche nationale Empfindungen sowie die kulturelle und ethnische Identität betont. In der deutschen Parteienlandschaft werden Die Republikaner sowie die 2013 gegründete Alternative für Deutschland von Politikwissenschaftlern als nationalkonservativ eingeordnet. (de)
  • Nationalkonservatismus oder auch Nationalkonservativismus ist ein politischer Begriff zur Beschreibung einer vor allem in Europa verbreiteten Variante des Konservatismus, welche nationale Empfindungen sowie die kulturelle und ethnische Identität betont. In der deutschen Parteienlandschaft werden Die Republikaner sowie die 2013 gegründete Alternative für Deutschland von Politikwissenschaftlern als nationalkonservativ eingeordnet. (de)
rdfs:label
  • Nationalkonservatismus (de)
  • Nationalkonservatismus (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:wikiPageRedirects of
is prop-de:ausrichtung of
is prop-de:ideologie of
is foaf:primaryTopic of