Mykola Vitaljowytsch Lysenko (ukrainisch Мико́ла Віта́лійович Ли́сенко, * 10. Märzjul./ 22. März 1842greg. in Hrynky bei Krementschuk, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 24. Oktoberjul./ 6. November 1912greg. in Kiew) war ein ukrainischer Komponist, Pianist und Dirigent. Seine Oper Taras Bulba nach Nikolai Wassiljewitsch Gogol mit ukrainischem Libretto von Mychajlo Staryzkyj gefiel Pjotr Iljitsch Tschaikowski, der die Oper in Moskau aufführen wollte: Lysenko stellte jedoch die Bedingung, dass die Aufführung in ukrainischer Sprache erfolgt.

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  • Mykola Vitaljowytsch Lysenko (ukrainisch Мико́ла Віта́лійович Ли́сенко, * 10. Märzjul./ 22. März 1842greg. in Hrynky bei Krementschuk, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 24. Oktoberjul./ 6. November 1912greg. in Kiew) war ein ukrainischer Komponist, Pianist und Dirigent. Er wuchs in einer Familie mit ukrainischem Selbstverständnis auf. Während des Begräbnisses des Dichters Taras Schewtschenko 1861 trug er seinen Sarg. Lysenko studierte an der Charkiwer Universität Biologie, gleichzeitig nahm er privaten Musikunterricht. Das Biologie-Studium setzte er an der Kiewer Universität fort und beendete es 1865. Als Stipendiat der Russischen Musikgesellschaft studierte er 1867 bis 1869 Musik am Konservatorium Leipzig. Er sammelte und bearbeitete ukrainische Volksmusik. Seine nationale Gesinnung und die Weigerung, Werke in russischer Sprache zu komponieren, wurde von der Russischen Kaiserlichen Musikgesellschaft kritisiert. Der Emser Erlass von 1876, der die Verbreitung von literarischem Schrifttum in ukrainischer Sprache unter Verbot und Strafe stellte, zwang Lysenko, seine Werke im Ausland zu veröffentlichen. In der Mitte der 1870er Jahre kam Lysenko nach Sankt Petersburg, um bei Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow zu studieren. Seine offen deklarierte Anhänglichkeit zur ukrainischen Kultur brachte ihm oft Schikanen. Er unterstützte die Russische Revolution von 1905 und kam 1907 ins Gefängnis. 1908 wurde er zum Vorsitzenden des Ukrainischen Klubs in Kiew gewählt. Er starb 1912 in Kiew und ist dort auf dem Baikowe-Friedhof beerdigt. Seine Oper Taras Bulba nach Nikolai Wassiljewitsch Gogol mit ukrainischem Libretto von Mychajlo Staryzkyj gefiel Pjotr Iljitsch Tschaikowski, der die Oper in Moskau aufführen wollte: Lysenko stellte jedoch die Bedingung, dass die Aufführung in ukrainischer Sprache erfolgt. Seine Oper Natalka-Poltawka entstand zum Libretto nach einer Erzählung von Iwan Kotljarewskyj. Insgesamt komponierte Lysenko neun Opern und drei Kinderopern (alle drei Libretto von Dniprowa Tschajka), sowie viele Lieder zu den Texten ukrainischer Dichter. Lysenko beschäftigte sich wissenschaftlich mit der Volksmusik von ukrainischen Wandermusikanten, wie Ostap Weresaj, Pawlo Bratytsia und Opanas Slastion, sowie mit ukrainischen Musikinstrumenten. (de)
  • Mykola Vitaljowytsch Lysenko (ukrainisch Мико́ла Віта́лійович Ли́сенко, * 10. Märzjul./ 22. März 1842greg. in Hrynky bei Krementschuk, Gouvernement Poltawa, Russisches Kaiserreich; † 24. Oktoberjul./ 6. November 1912greg. in Kiew) war ein ukrainischer Komponist, Pianist und Dirigent. Er wuchs in einer Familie mit ukrainischem Selbstverständnis auf. Während des Begräbnisses des Dichters Taras Schewtschenko 1861 trug er seinen Sarg. Lysenko studierte an der Charkiwer Universität Biologie, gleichzeitig nahm er privaten Musikunterricht. Das Biologie-Studium setzte er an der Kiewer Universität fort und beendete es 1865. Als Stipendiat der Russischen Musikgesellschaft studierte er 1867 bis 1869 Musik am Konservatorium Leipzig. Er sammelte und bearbeitete ukrainische Volksmusik. Seine nationale Gesinnung und die Weigerung, Werke in russischer Sprache zu komponieren, wurde von der Russischen Kaiserlichen Musikgesellschaft kritisiert. Der Emser Erlass von 1876, der die Verbreitung von literarischem Schrifttum in ukrainischer Sprache unter Verbot und Strafe stellte, zwang Lysenko, seine Werke im Ausland zu veröffentlichen. In der Mitte der 1870er Jahre kam Lysenko nach Sankt Petersburg, um bei Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow zu studieren. Seine offen deklarierte Anhänglichkeit zur ukrainischen Kultur brachte ihm oft Schikanen. Er unterstützte die Russische Revolution von 1905 und kam 1907 ins Gefängnis. 1908 wurde er zum Vorsitzenden des Ukrainischen Klubs in Kiew gewählt. Er starb 1912 in Kiew und ist dort auf dem Baikowe-Friedhof beerdigt. Seine Oper Taras Bulba nach Nikolai Wassiljewitsch Gogol mit ukrainischem Libretto von Mychajlo Staryzkyj gefiel Pjotr Iljitsch Tschaikowski, der die Oper in Moskau aufführen wollte: Lysenko stellte jedoch die Bedingung, dass die Aufführung in ukrainischer Sprache erfolgt. Seine Oper Natalka-Poltawka entstand zum Libretto nach einer Erzählung von Iwan Kotljarewskyj. Insgesamt komponierte Lysenko neun Opern und drei Kinderopern (alle drei Libretto von Dniprowa Tschajka), sowie viele Lieder zu den Texten ukrainischer Dichter. Lysenko beschäftigte sich wissenschaftlich mit der Volksmusik von ukrainischen Wandermusikanten, wie Ostap Weresaj, Pawlo Bratytsia und Opanas Slastion, sowie mit ukrainischen Musikinstrumenten. (de)
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  • Lysenko, Mykola Vitaljowitsch (vollständiger Name); Лисенко, Микола Віталійович (vollständiger Name, ukrainisch) (de)
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