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- Die Protagonistin Mutter Courage aus Bertolt Brechts Drama Mutter Courage und ihre Kinder ist eine kleine Händlerin, die im Dreißigjährigen Krieg versucht, als Marketenderin Geschäfte zu machen und dabei ihre drei Kinder Kattrin, Eilif und Schweizerkas verliert. Die Figur zeigt beispielhaft, auf welche Weise Brecht komplexe Bühnenfiguren dialektisch aus Gegensätzen aufbaut. Dabei ist die „Mutter Courage“ keine positive Heldin. Die Zuschauer sollen ihr Handeln distanziert betrachten und daraus ihre Schlüsse ziehen. Das Interesse an ihr entsteht aber durchaus auch aus Mitgefühl. Die Mutter Courage ist keine eindimensionale Negativfigur, sondern auch leidende Mutter, obwohl Brecht diesen Aspekt durch Textänderungen und Regieanweisungen klein zu halten versucht. Sein Konzept des epischen Theaters will die Zuschauer über den Verstand, nicht durch Identifikation und Mitleiden mit positiven Helden erreichen. Die Courage wird „vorgeführt“, sie lernt nichts aus ihren Fehlern und soll dadurch Lernprozesse anstoßen. Die Mutter Courage steht in der Tradition Brechtscher Frauenfiguren, die mit ihren Prinzipien an der Realität scheitern und dadurch soziale Missstände aufdecken sollen. So wie Shen Te aus Brechts Der gute Mensch von Sezuan an ihren Tugenden scheitert, verliert die Courage ihre Kinder, weil sie naiv hofft, als kleine Händlerin ihr Geschäft mit dem Krieg machen zu können, ohne einen hohen Preis dafür zahlen zu müssen. Ein weiterer Aspekt ihrer Persönlichkeit ist ihre rebellische Haltung gegen die Mächtigen, gegen Religion und Ideologie. Die Courage ist aber auch eine Frau, die ihre sexuelle Selbstbestimmung durchzusetzen versteht. Ihre Kinder stammen von drei verschiedenen Männern und wurden von wieder anderen Männern großgezogen. Weiterhin repräsentiert die Courage die soziale Schicht des Kleinbürgertums, das zwar unter den Beutezügen der Mächtigen leidet, sich aber dennoch an ihnen orientiert und die unteren Schichten, im Stück die Bauern und Soldaten, verachtet. Zuletzt repräsentiert die Courage durch ihre skrupellosen Geschäfte den Kapitalismus selbst, aus Sicht des vom Marxismus geprägten Bertolt Brecht eine Form des Kampfes aller gegen alle, auch außerhalb offener Kriege. Durch die umfangreiche Dokumentation der Aufführung des Berliner Ensembles im „Couragemodell“, einer Sammlung von Fotos, Regieanweisungen und Kommentaren, lässt sich nachvollziehen, wie Brecht die Vielschichtigkeit der Bühnenfigur konkret umsetzte. (de)
- Die Protagonistin Mutter Courage aus Bertolt Brechts Drama Mutter Courage und ihre Kinder ist eine kleine Händlerin, die im Dreißigjährigen Krieg versucht, als Marketenderin Geschäfte zu machen und dabei ihre drei Kinder Kattrin, Eilif und Schweizerkas verliert. Die Figur zeigt beispielhaft, auf welche Weise Brecht komplexe Bühnenfiguren dialektisch aus Gegensätzen aufbaut. Dabei ist die „Mutter Courage“ keine positive Heldin. Die Zuschauer sollen ihr Handeln distanziert betrachten und daraus ihre Schlüsse ziehen. Das Interesse an ihr entsteht aber durchaus auch aus Mitgefühl. Die Mutter Courage ist keine eindimensionale Negativfigur, sondern auch leidende Mutter, obwohl Brecht diesen Aspekt durch Textänderungen und Regieanweisungen klein zu halten versucht. Sein Konzept des epischen Theaters will die Zuschauer über den Verstand, nicht durch Identifikation und Mitleiden mit positiven Helden erreichen. Die Courage wird „vorgeführt“, sie lernt nichts aus ihren Fehlern und soll dadurch Lernprozesse anstoßen. Die Mutter Courage steht in der Tradition Brechtscher Frauenfiguren, die mit ihren Prinzipien an der Realität scheitern und dadurch soziale Missstände aufdecken sollen. So wie Shen Te aus Brechts Der gute Mensch von Sezuan an ihren Tugenden scheitert, verliert die Courage ihre Kinder, weil sie naiv hofft, als kleine Händlerin ihr Geschäft mit dem Krieg machen zu können, ohne einen hohen Preis dafür zahlen zu müssen. Ein weiterer Aspekt ihrer Persönlichkeit ist ihre rebellische Haltung gegen die Mächtigen, gegen Religion und Ideologie. Die Courage ist aber auch eine Frau, die ihre sexuelle Selbstbestimmung durchzusetzen versteht. Ihre Kinder stammen von drei verschiedenen Männern und wurden von wieder anderen Männern großgezogen. Weiterhin repräsentiert die Courage die soziale Schicht des Kleinbürgertums, das zwar unter den Beutezügen der Mächtigen leidet, sich aber dennoch an ihnen orientiert und die unteren Schichten, im Stück die Bauern und Soldaten, verachtet. Zuletzt repräsentiert die Courage durch ihre skrupellosen Geschäfte den Kapitalismus selbst, aus Sicht des vom Marxismus geprägten Bertolt Brecht eine Form des Kampfes aller gegen alle, auch außerhalb offener Kriege. Durch die umfangreiche Dokumentation der Aufführung des Berliner Ensembles im „Couragemodell“, einer Sammlung von Fotos, Regieanweisungen und Kommentaren, lässt sich nachvollziehen, wie Brecht die Vielschichtigkeit der Bühnenfigur konkret umsetzte. (de)
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- Die Protagonistin Mutter Courage aus Bertolt Brechts Drama Mutter Courage und ihre Kinder ist eine kleine Händlerin, die im Dreißigjährigen Krieg versucht, als Marketenderin Geschäfte zu machen und dabei ihre drei Kinder Kattrin, Eilif und Schweizerkas verliert. Die Figur zeigt beispielhaft, auf welche Weise Brecht komplexe Bühnenfiguren dialektisch aus Gegensätzen aufbaut. (de)
- Die Protagonistin Mutter Courage aus Bertolt Brechts Drama Mutter Courage und ihre Kinder ist eine kleine Händlerin, die im Dreißigjährigen Krieg versucht, als Marketenderin Geschäfte zu machen und dabei ihre drei Kinder Kattrin, Eilif und Schweizerkas verliert. Die Figur zeigt beispielhaft, auf welche Weise Brecht komplexe Bühnenfiguren dialektisch aus Gegensätzen aufbaut. (de)
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