Die Musikwissenschaftliche Tagung der Deutschen Gesellschaft für Musikwissenschaft fand anlässlich der Reichsmusiktage vom 26. bis 28. Mai 1938 in Düsseldorf statt. Bei der Eröffnung dieser größten Musiktagung des nationalsozialistischen Deutschlands behauptete Propagandaminister Joseph Goebbels, dass Musik die ruhmreichste Kunst des deutschen Erbes sei. Es war zugleich die erste für die Öffentlichkeit sichtbare musikwissenschaftliche Tagung im NS-Staat.

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  • Die Musikwissenschaftliche Tagung der Deutschen Gesellschaft für Musikwissenschaft fand anlässlich der Reichsmusiktage vom 26. bis 28. Mai 1938 in Düsseldorf statt. Bei der Eröffnung dieser größten Musiktagung des nationalsozialistischen Deutschlands behauptete Propagandaminister Joseph Goebbels, dass Musik die ruhmreichste Kunst des deutschen Erbes sei. Es war zugleich die erste für die Öffentlichkeit sichtbare musikwissenschaftliche Tagung im NS-Staat. Die Musikwissenschaftler anerkannten mit ihr die kulturpolitischen NS-Themen, insbesondere „Musik und Rasse“, „Musik und Volk“ und „Vorherrschaft der deutschen Musik“, die fürderhin – neben dem Dienst an den alten Meistern – auf ihrer Agenda standen. Das zentrale Thema „Musik und Rasse“ war vermutlich von Goebbels vorgeschlagen und von Friedrich Blume in einer Festrede ausgearbeitet worden. Mit der parallel stattfindenden Ausstellung Entartete Musik war die Tagung nicht direkt verknüpft. Ein Motiv der – nach dem Exodus der jüdischen und sonst unliebsamen Wissenschaftler – führenden Köpfe der Musikwissenschaft, quasi öffentlich ein Glaubensbekenntnis abzulegen, lag in dem Versuch, durch Affirmation dem steigenden politischen Druck zu entgehen, größere Förderung ihrer Forschungsprojekte zu erlangen und ihre Stellung in den Institutionen abzusichern. Für nicht wenige bot sie auch die Gelegenheit ihren antisemitischen und antimodernen Ressentiments Ausdruck zu verleihen. (de)
  • Die Musikwissenschaftliche Tagung der Deutschen Gesellschaft für Musikwissenschaft fand anlässlich der Reichsmusiktage vom 26. bis 28. Mai 1938 in Düsseldorf statt. Bei der Eröffnung dieser größten Musiktagung des nationalsozialistischen Deutschlands behauptete Propagandaminister Joseph Goebbels, dass Musik die ruhmreichste Kunst des deutschen Erbes sei. Es war zugleich die erste für die Öffentlichkeit sichtbare musikwissenschaftliche Tagung im NS-Staat. Die Musikwissenschaftler anerkannten mit ihr die kulturpolitischen NS-Themen, insbesondere „Musik und Rasse“, „Musik und Volk“ und „Vorherrschaft der deutschen Musik“, die fürderhin – neben dem Dienst an den alten Meistern – auf ihrer Agenda standen. Das zentrale Thema „Musik und Rasse“ war vermutlich von Goebbels vorgeschlagen und von Friedrich Blume in einer Festrede ausgearbeitet worden. Mit der parallel stattfindenden Ausstellung Entartete Musik war die Tagung nicht direkt verknüpft. Ein Motiv der – nach dem Exodus der jüdischen und sonst unliebsamen Wissenschaftler – führenden Köpfe der Musikwissenschaft, quasi öffentlich ein Glaubensbekenntnis abzulegen, lag in dem Versuch, durch Affirmation dem steigenden politischen Druck zu entgehen, größere Förderung ihrer Forschungsprojekte zu erlangen und ihre Stellung in den Institutionen abzusichern. Für nicht wenige bot sie auch die Gelegenheit ihren antisemitischen und antimodernen Ressentiments Ausdruck zu verleihen. (de)
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  • Musikwissenschaftliche Tagung 1938 (de)
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