Musiksoziologie ist die Anwendung und Entwicklung soziologischer Theorien und Methoden zur Erforschung des sozialen Gehalts, der gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen, der Rezeption und sozialen Wirkungen musikalischer Phänomene. Musiksoziologie versteht sich als eine Soziologie, die im Dialog mit anderen Disziplinen (z. B. Musikwissenschaft und Musikpädagogik) forscht und Theorien entwickelt.

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  • Musiksoziologie ist die Anwendung und Entwicklung soziologischer Theorien und Methoden zur Erforschung des sozialen Gehalts, der gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen, der Rezeption und sozialen Wirkungen musikalischer Phänomene. Musiksoziologie versteht sich als eine Soziologie, die im Dialog mit anderen Disziplinen (z. B. Musikwissenschaft und Musikpädagogik) forscht und Theorien entwickelt. Der empirischen Musiksoziologie in der Tradition Alphons Silbermanns geht es nicht um die Musik selbst, während sein Kontrahent Theodor W. Adorno gerade den sozialen Gehalt der Musik ins Zentrum seiner Musiksoziologie stellt. Eine weitere Richtung der Musiksoziologie sieht sich als ein fester Bestandteil der Systematischen Musikwissenschaft neben Forschungszweigen wie der Musikpsychologie, der Musikästhetik und der Musikethnologie. Untersucht werden in der Musiksoziologie das Bezugsfeld von Musik und Gesellschaft. Schwerpunkte betreffen dabei insbesondere die Struktur und Funktion der für den Musikbetrieb relevanten Institutionen (zum Beispiel Oper, Konzert, Massenmedien) und die Funktionen oder die symbolischen Bedeutungen von Musik in unterschiedlichen Sozialgruppen, Zeiten und Gesellschaftsformen. Darüber hinaus werden die Schichten- und Geschlechtszugehörigkeit, Arbeitsverhältnisse und Organisationsformen von Musikern (einschließlich Komponisten) oder Musikvermittlern (Kritiker, Agenten und Funktionäre), sowie die soziale Zusammensetzung, Verhaltensweisen und der Geschmack des Publikums untersucht. Auf die Erforschung des sozialen Gehalt von Musik haben vornehmlich Max Weber und Theodor W. Adorno Wert gelegt. Die Empirische Musiksoziologie will Aussagen über die Wirklichkeit des sozialen Umgangs mit Musik machen. Diese Aussagen sind widerlegbar zu formulieren. Anders einige Musiksoziologen, die sich der Musikwissenschaft verbunden sehen. Sie möchten mit der Musiksoziologie eine differenzierte Darstellung durch eine greifbare soziologische Dechiffrierung von Musik leisten. Konkret gegen diese Sicht steht die Betrachtung der Empirischen Musiksoziologie. Sie will die Dechiffrierung des musikalischen Codes nicht auf musikimmanente Bestandteile zurückführen. Sie versucht unterschiedlichen Gebrauch im Umgang mit Symbolen mit der sozialen Bedeutung des Symbolsystems innerhalb eines sozialen Gefüges zu erklären. Musiksoziologie ist im Vergleich zu anderen Wissenschaften ein recht junges Arbeitsgebiet, weshalb bis jetzt noch keine umfassend akzeptierte Definition ihrer Zugänge und Methoden besteht. Dieser Sicht steht die Arbeitsweise der Empirischen Musiksoziologie entgegen. Sie stellt ihre Forschungssystematik im Hinblick auf die Theoriebildung auf die methodologischen Grundlagen der Empirischen Soziologischen Forschung. Dabei verwendet sie bisher bekannte Verfahren und entwickelt an ihren Fragestellungen Methoden, die wiederum anderen empirischen Forschungsvorhaben mit anderer Fragestellung offenstehen. Für Musikwissenschaftler kann die Musiksoziologie sowohl als eigenständiger Forschungsansatz betrieben werden, als auch mit anderen Disziplinen zusammenarbeiten, und Anregungen zum Beispiel aus der allgemeinen Soziologie, aus der Kybernetik oder aus der Verhaltensforschung aufnehmen, wodurch sie in die Nähe einer systematischen Wissenschaft rückt. Empirische Soziologie dagegen will nicht rücken, sie ist eine Systematische Wissenschaft in dem sie nicht rückt und allein spekuliert, sondern Hypothesen an der Wirklichkeit prüft. Dabei wird die Hoffnung, dass die Kybernetik einen theoretischen Fortschritt mit erklärungskräftigen, widerlegbaren Aussagen bringt, als nicht berechtigt angesehen. (de)
  • Musiksoziologie ist die Anwendung und Entwicklung soziologischer Theorien und Methoden zur Erforschung des sozialen Gehalts, der gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen, der Rezeption und sozialen Wirkungen musikalischer Phänomene. Musiksoziologie versteht sich als eine Soziologie, die im Dialog mit anderen Disziplinen (z. B. Musikwissenschaft und Musikpädagogik) forscht und Theorien entwickelt. Der empirischen Musiksoziologie in der Tradition Alphons Silbermanns geht es nicht um die Musik selbst, während sein Kontrahent Theodor W. Adorno gerade den sozialen Gehalt der Musik ins Zentrum seiner Musiksoziologie stellt. Eine weitere Richtung der Musiksoziologie sieht sich als ein fester Bestandteil der Systematischen Musikwissenschaft neben Forschungszweigen wie der Musikpsychologie, der Musikästhetik und der Musikethnologie. Untersucht werden in der Musiksoziologie das Bezugsfeld von Musik und Gesellschaft. Schwerpunkte betreffen dabei insbesondere die Struktur und Funktion der für den Musikbetrieb relevanten Institutionen (zum Beispiel Oper, Konzert, Massenmedien) und die Funktionen oder die symbolischen Bedeutungen von Musik in unterschiedlichen Sozialgruppen, Zeiten und Gesellschaftsformen. Darüber hinaus werden die Schichten- und Geschlechtszugehörigkeit, Arbeitsverhältnisse und Organisationsformen von Musikern (einschließlich Komponisten) oder Musikvermittlern (Kritiker, Agenten und Funktionäre), sowie die soziale Zusammensetzung, Verhaltensweisen und der Geschmack des Publikums untersucht. Auf die Erforschung des sozialen Gehalt von Musik haben vornehmlich Max Weber und Theodor W. Adorno Wert gelegt. Die Empirische Musiksoziologie will Aussagen über die Wirklichkeit des sozialen Umgangs mit Musik machen. Diese Aussagen sind widerlegbar zu formulieren. Anders einige Musiksoziologen, die sich der Musikwissenschaft verbunden sehen. Sie möchten mit der Musiksoziologie eine differenzierte Darstellung durch eine greifbare soziologische Dechiffrierung von Musik leisten. Konkret gegen diese Sicht steht die Betrachtung der Empirischen Musiksoziologie. Sie will die Dechiffrierung des musikalischen Codes nicht auf musikimmanente Bestandteile zurückführen. Sie versucht unterschiedlichen Gebrauch im Umgang mit Symbolen mit der sozialen Bedeutung des Symbolsystems innerhalb eines sozialen Gefüges zu erklären. Musiksoziologie ist im Vergleich zu anderen Wissenschaften ein recht junges Arbeitsgebiet, weshalb bis jetzt noch keine umfassend akzeptierte Definition ihrer Zugänge und Methoden besteht. Dieser Sicht steht die Arbeitsweise der Empirischen Musiksoziologie entgegen. Sie stellt ihre Forschungssystematik im Hinblick auf die Theoriebildung auf die methodologischen Grundlagen der Empirischen Soziologischen Forschung. Dabei verwendet sie bisher bekannte Verfahren und entwickelt an ihren Fragestellungen Methoden, die wiederum anderen empirischen Forschungsvorhaben mit anderer Fragestellung offenstehen. Für Musikwissenschaftler kann die Musiksoziologie sowohl als eigenständiger Forschungsansatz betrieben werden, als auch mit anderen Disziplinen zusammenarbeiten, und Anregungen zum Beispiel aus der allgemeinen Soziologie, aus der Kybernetik oder aus der Verhaltensforschung aufnehmen, wodurch sie in die Nähe einer systematischen Wissenschaft rückt. Empirische Soziologie dagegen will nicht rücken, sie ist eine Systematische Wissenschaft in dem sie nicht rückt und allein spekuliert, sondern Hypothesen an der Wirklichkeit prüft. Dabei wird die Hoffnung, dass die Kybernetik einen theoretischen Fortschritt mit erklärungskräftigen, widerlegbaren Aussagen bringt, als nicht berechtigt angesehen. (de)
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  • Musiksoziologie ist die Anwendung und Entwicklung soziologischer Theorien und Methoden zur Erforschung des sozialen Gehalts, der gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen, der Rezeption und sozialen Wirkungen musikalischer Phänomene. Musiksoziologie versteht sich als eine Soziologie, die im Dialog mit anderen Disziplinen (z. B. Musikwissenschaft und Musikpädagogik) forscht und Theorien entwickelt. (de)
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