Als eine Mumie bezeichnet man die Überreste von tierischen oder menschlichen Körpern, die durch physikalische oder chemische Gegebenheiten vor natürlichen, gemeinhin unter dem Begriff Verwesung zusammengefassten Prozessen des Zerfalls geschützt und in ihrer allgemeinen Form erhalten sind. Eine Mumie kann vom Menschen durch besondere Verfahren künstlich hergestellt werden (Mumifizierung) oder quasi „von selbst“ durch natürlich ablaufende Prozesse entstehen (Mumifikation), das Endergebnis wird in beiden Fällen als „mumifiziert“ bezeichnet.

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  • Als eine Mumie bezeichnet man die Überreste von tierischen oder menschlichen Körpern, die durch physikalische oder chemische Gegebenheiten vor natürlichen, gemeinhin unter dem Begriff Verwesung zusammengefassten Prozessen des Zerfalls geschützt und in ihrer allgemeinen Form erhalten sind. Eine Mumie kann vom Menschen durch besondere Verfahren künstlich hergestellt werden (Mumifizierung) oder quasi „von selbst“ durch natürlich ablaufende Prozesse entstehen (Mumifikation), das Endergebnis wird in beiden Fällen als „mumifiziert“ bezeichnet. Die Bezeichnung „Mumie“ leitet sich vom persischen Wort mumia ab (neupers. موم‎ / mūm), was „Bitumen, Erdpech“ bedeutet. Im Alten Ägypten wurde der Begriff Mumia namensgebend, da bei den altägyptischen Mumien zumeist die schwärzlich-harzigen Substanzen verwendet wurden; Bitumen fand erst in griechisch-römischer Zeit Anwendung. Damit eine Mumie entstehen kann, muss bei einer Leiche insbesondere die durch Autolyse, Bakterien und Insekten hervorgerufene Zerstörung des Weichgewebes wirkungsvoll unterbunden werden. Arides Klima oder kontinuierlich mit Luft durchströmte Landschaftselemente (z. B. Höhlen) und Bauwerke sind aufgrund der dort herrschenden hohen Verdunstungsraten einer Mumifizierung förderlich. Eine Mumie kann sich aber auch bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt von Wasser bilden. Bei Moorleichen, die ebenfalls als Mumien bezeichnet werden, findet die Weichteilkonservierung im sauren Milieu eines Hochmoores durch Sauerstoffabschluss und die Wirkung von Humin- und Gerbsäuren statt, wobei sich die mineralischen Anteile der Knochen oft auflösen. Bei der künstlichen Mumifizierung haben sich darüber hinaus das Entfernen der Eingeweide sowie verschiedene Balsamierungstechniken bewährt. Archäologisch ist die Definition von Mumie schwierig, da ursprünglich nur ägyptische Leichen als Mumien bezeichnet wurden. Für einige andere Einzelfunde (z. B. Paracas-Kultur oder aus der Thule-Kultur) hat sich der Begriff „Mumie“ etabliert. Der Begriff „Mumie“ ist für die archäologische Wissenschaft nicht verbindlich definiert. Meist wird der Begriff in Deutschland vermieden, da er zu sehr mit ägyptischen Funden in Verbindung gebracht wird. (de)
  • Als eine Mumie bezeichnet man die Überreste von tierischen oder menschlichen Körpern, die durch physikalische oder chemische Gegebenheiten vor natürlichen, gemeinhin unter dem Begriff Verwesung zusammengefassten Prozessen des Zerfalls geschützt und in ihrer allgemeinen Form erhalten sind. Eine Mumie kann vom Menschen durch besondere Verfahren künstlich hergestellt werden (Mumifizierung) oder quasi „von selbst“ durch natürlich ablaufende Prozesse entstehen (Mumifikation), das Endergebnis wird in beiden Fällen als „mumifiziert“ bezeichnet. Die Bezeichnung „Mumie“ leitet sich vom persischen Wort mumia ab (neupers. موم‎ / mūm), was „Bitumen, Erdpech“ bedeutet. Im Alten Ägypten wurde der Begriff Mumia namensgebend, da bei den altägyptischen Mumien zumeist die schwärzlich-harzigen Substanzen verwendet wurden; Bitumen fand erst in griechisch-römischer Zeit Anwendung. Damit eine Mumie entstehen kann, muss bei einer Leiche insbesondere die durch Autolyse, Bakterien und Insekten hervorgerufene Zerstörung des Weichgewebes wirkungsvoll unterbunden werden. Arides Klima oder kontinuierlich mit Luft durchströmte Landschaftselemente (z. B. Höhlen) und Bauwerke sind aufgrund der dort herrschenden hohen Verdunstungsraten einer Mumifizierung förderlich. Eine Mumie kann sich aber auch bei Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt von Wasser bilden. Bei Moorleichen, die ebenfalls als Mumien bezeichnet werden, findet die Weichteilkonservierung im sauren Milieu eines Hochmoores durch Sauerstoffabschluss und die Wirkung von Humin- und Gerbsäuren statt, wobei sich die mineralischen Anteile der Knochen oft auflösen. Bei der künstlichen Mumifizierung haben sich darüber hinaus das Entfernen der Eingeweide sowie verschiedene Balsamierungstechniken bewährt. Archäologisch ist die Definition von Mumie schwierig, da ursprünglich nur ägyptische Leichen als Mumien bezeichnet wurden. Für einige andere Einzelfunde (z. B. Paracas-Kultur oder aus der Thule-Kultur) hat sich der Begriff „Mumie“ etabliert. Der Begriff „Mumie“ ist für die archäologische Wissenschaft nicht verbindlich definiert. Meist wird der Begriff in Deutschland vermieden, da er zu sehr mit ägyptischen Funden in Verbindung gebracht wird. (de)
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  • Als eine Mumie bezeichnet man die Überreste von tierischen oder menschlichen Körpern, die durch physikalische oder chemische Gegebenheiten vor natürlichen, gemeinhin unter dem Begriff Verwesung zusammengefassten Prozessen des Zerfalls geschützt und in ihrer allgemeinen Form erhalten sind. Eine Mumie kann vom Menschen durch besondere Verfahren künstlich hergestellt werden (Mumifizierung) oder quasi „von selbst“ durch natürlich ablaufende Prozesse entstehen (Mumifikation), das Endergebnis wird in beiden Fällen als „mumifiziert“ bezeichnet. (de)
  • Als eine Mumie bezeichnet man die Überreste von tierischen oder menschlichen Körpern, die durch physikalische oder chemische Gegebenheiten vor natürlichen, gemeinhin unter dem Begriff Verwesung zusammengefassten Prozessen des Zerfalls geschützt und in ihrer allgemeinen Form erhalten sind. Eine Mumie kann vom Menschen durch besondere Verfahren künstlich hergestellt werden (Mumifizierung) oder quasi „von selbst“ durch natürlich ablaufende Prozesse entstehen (Mumifikation), das Endergebnis wird in beiden Fällen als „mumifiziert“ bezeichnet. (de)
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  • Mumie (de)
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