Mulai Abd ar-Rahman (arabisch مولاي عبد الرحمن, DMG Mūlāy ʿAbd al-Raḥmān) (* 1788; † 1859), Sultan der Alawiden in Marokko ab 1822. Mulai Abd ar-Rahman trat 1822 die Nachfolge seines Onkels Mulai Sulaiman (1798–1822) an. Nach der Befriedung der Bruderschaften und der Marabuts begann er den Ausbau der Reichsverwaltung. Dadurch wurde deren Kontrolle verstärkt auf die Berberstämme im Atlasgebirge und in Südmarokko ausgedehnt. Mehrere Aufstände gegen diese zunehmende Einbindung in den Staat konnten unterdrückt werden. Um sich die Unterstützung der Bevölkerung für seine Politik zu sichern, mussten allerdings die muslimischen Bruderschaften gefördert werden, die großen Einfluss auf die einfache Bevölkerung und die Stämme hatten.

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  • Mulai Abd ar-Rahman (arabisch مولاي عبد الرحمن, DMG Mūlāy ʿAbd al-Raḥmān) (* 1788; † 1859), Sultan der Alawiden in Marokko ab 1822. Mulai Abd ar-Rahman trat 1822 die Nachfolge seines Onkels Mulai Sulaiman (1798–1822) an. Nach der Befriedung der Bruderschaften und der Marabuts begann er den Ausbau der Reichsverwaltung. Dadurch wurde deren Kontrolle verstärkt auf die Berberstämme im Atlasgebirge und in Südmarokko ausgedehnt. Mehrere Aufstände gegen diese zunehmende Einbindung in den Staat konnten unterdrückt werden. Um sich die Unterstützung der Bevölkerung für seine Politik zu sichern, mussten allerdings die muslimischen Bruderschaften gefördert werden, die großen Einfluss auf die einfache Bevölkerung und die Stämme hatten. Während im Inneren die Macht des Sultans ausgebaut werden konnte, erlitt Abd ar-Rahman in der Außenpolitik einige Rückschläge. So wurden 1829 die Atlantikhäfen Larache, Arzila und Tétouan von der österreichischen Flotte bombardiert, da marokkanische Korsaren weiterhin den europäischen Seehandel im Mittelmeer und auf dem Atlantik gefährdeten. 1836 überfielen USA-Kriegsschiffe Marokko auf ähnliche Weise. Erst danach wurde die Piraterie durch Abd ar-Rahman unterbunden. Zu einer weiteren Konfrontation kam es mit Frankreich, das 1830 das benachbarte Algerien besetzt hatte und dort auf den Widerstand von Abd al-Qadir stieß, der von Marokko unterstützt wurde. Als die Spannungen in einem Krieg eskalierten, wurde das marokkanische Heer 1844 an der Isle von den französischen Truppen vernichtend geschlagen. Marokko musste die Hilfe für Abd al-Qadir einstellen und der Festlegung der Grenzen zu Algerien zustimmen. Trotz einiger Rückschläge gelang es Abd ar-Rahman den Einfluss der europäischen Mächte auf das Alawidenreich unter Kontrolle zu halten. Nachfolger wurde sein Sohn Sidi Muhammad IV. (1859–1873). (de)
  • Mulai Abd ar-Rahman (arabisch مولاي عبد الرحمن, DMG Mūlāy ʿAbd al-Raḥmān) (* 1788; † 1859), Sultan der Alawiden in Marokko ab 1822. Mulai Abd ar-Rahman trat 1822 die Nachfolge seines Onkels Mulai Sulaiman (1798–1822) an. Nach der Befriedung der Bruderschaften und der Marabuts begann er den Ausbau der Reichsverwaltung. Dadurch wurde deren Kontrolle verstärkt auf die Berberstämme im Atlasgebirge und in Südmarokko ausgedehnt. Mehrere Aufstände gegen diese zunehmende Einbindung in den Staat konnten unterdrückt werden. Um sich die Unterstützung der Bevölkerung für seine Politik zu sichern, mussten allerdings die muslimischen Bruderschaften gefördert werden, die großen Einfluss auf die einfache Bevölkerung und die Stämme hatten. Während im Inneren die Macht des Sultans ausgebaut werden konnte, erlitt Abd ar-Rahman in der Außenpolitik einige Rückschläge. So wurden 1829 die Atlantikhäfen Larache, Arzila und Tétouan von der österreichischen Flotte bombardiert, da marokkanische Korsaren weiterhin den europäischen Seehandel im Mittelmeer und auf dem Atlantik gefährdeten. 1836 überfielen USA-Kriegsschiffe Marokko auf ähnliche Weise. Erst danach wurde die Piraterie durch Abd ar-Rahman unterbunden. Zu einer weiteren Konfrontation kam es mit Frankreich, das 1830 das benachbarte Algerien besetzt hatte und dort auf den Widerstand von Abd al-Qadir stieß, der von Marokko unterstützt wurde. Als die Spannungen in einem Krieg eskalierten, wurde das marokkanische Heer 1844 an der Isle von den französischen Truppen vernichtend geschlagen. Marokko musste die Hilfe für Abd al-Qadir einstellen und der Festlegung der Grenzen zu Algerien zustimmen. Trotz einiger Rückschläge gelang es Abd ar-Rahman den Einfluss der europäischen Mächte auf das Alawidenreich unter Kontrolle zu halten. Nachfolger wurde sein Sohn Sidi Muhammad IV. (1859–1873). (de)
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  • Mulai Abd ar-Rahman (arabisch مولاي عبد الرحمن, DMG Mūlāy ʿAbd al-Raḥmān) (* 1788; † 1859), Sultan der Alawiden in Marokko ab 1822. Mulai Abd ar-Rahman trat 1822 die Nachfolge seines Onkels Mulai Sulaiman (1798–1822) an. Nach der Befriedung der Bruderschaften und der Marabuts begann er den Ausbau der Reichsverwaltung. Dadurch wurde deren Kontrolle verstärkt auf die Berberstämme im Atlasgebirge und in Südmarokko ausgedehnt. Mehrere Aufstände gegen diese zunehmende Einbindung in den Staat konnten unterdrückt werden. Um sich die Unterstützung der Bevölkerung für seine Politik zu sichern, mussten allerdings die muslimischen Bruderschaften gefördert werden, die großen Einfluss auf die einfache Bevölkerung und die Stämme hatten. (de)
  • Mulai Abd ar-Rahman (arabisch مولاي عبد الرحمن, DMG Mūlāy ʿAbd al-Raḥmān) (* 1788; † 1859), Sultan der Alawiden in Marokko ab 1822. Mulai Abd ar-Rahman trat 1822 die Nachfolge seines Onkels Mulai Sulaiman (1798–1822) an. Nach der Befriedung der Bruderschaften und der Marabuts begann er den Ausbau der Reichsverwaltung. Dadurch wurde deren Kontrolle verstärkt auf die Berberstämme im Atlasgebirge und in Südmarokko ausgedehnt. Mehrere Aufstände gegen diese zunehmende Einbindung in den Staat konnten unterdrückt werden. Um sich die Unterstützung der Bevölkerung für seine Politik zu sichern, mussten allerdings die muslimischen Bruderschaften gefördert werden, die großen Einfluss auf die einfache Bevölkerung und die Stämme hatten. (de)
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