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- Der Mordfall Seewen gilt als grösstes ungeklärtes Verbrechen der neueren Schweizer Kriminalgeschichte. Er ereignete sich in Seewen im Kanton Solothurn. Am 5. Juni 1976, dem Samstag vor Pfingsten, wurden in einem hölzernen Wochenend-Haus Waldeggli im Bannwald etwas abseits des Dorfes Seewen im solothurnischen Schwarzbubenland unerkannt fünf Menschen ermordet. Die Tat wurde von der Tochter der Hausbesitzer am folgenden Pfingstsonntag, dem 6. Juni 1976, entdeckt. Der oder die Täter hatten das Hausbesitzerehepaar, die 80-jährige Schwester des Hausbesitzers sowie deren beide Söhne getötet. Die Tatopfer wiesen Schüsse in die Stirn und in die Brust auf. Am gleichen Tag fand die Polizei zwischen Münchenstein und Muttenz das Fluchtauto, ein grüner Opel Ascona des getöteten Ehepaars. Der oder die Täter konnten in der Folge trotz intensiver Bemühungen nicht ermittelt werden. 20 Jahre lang blieben die 13 Patronenhülsen am Tatort, die von einer Winchester stammten, der einzige sichere Hinweis. 1996 fand man in einem Wohnhaus in Olten (Kt. Solothurn) anlässlich eines Umbaus hinter der Küchenkombination in einer Wohnung die Tatwaffe, eine abgesägte Winchester Replica, einen abgelaufenen Pass auf den Namen Carl Doser und weitere Dokumente. Deren Identifikation ergab, dass sie Carl Doser aus Basel gehörten, der zur Tatzeit 29 Jahre alt war und 1977 die Schweiz verlassen hatte. Er war als rechtmässiger Besitzer einer Winchester bereits 1976 verhört worden und war einer von 30, die über den Verbleib ihrer Waffe keine zureichende Auskunft geben konnten. Die Wohnung selbst gehörte Dosers Mutter. Gerüchten zufolge hatte sich Doser nach Afrika abgesetzt. Eine Spur tauchte 1998 in Kanada auf: Zwei Schweizer Touristen wollten ihn in kanadischen Nationalparks gesehen haben; diese Zeugenberichte führten allerdings zu keinen Resultaten. Das Kapitalverbrechen gilt nach wie vor als ungeklärt. Die Polizei hat die aktiven Ermittlungen eingestellt; seit 2006 – 30 Jahre nach der Tat – sind die Morde verjährt. Der Vierfachmord von Rupperswil vor Weihnachten 2015, bei welchem der Täter in ein Haus eindrang und vier Menschen tötete, erinnerte an den Mordfall Seewen. Der mutmassliche Täter wurde nach fünf Monate dauernden Ermittlungsarbeiten im Mai 2016 gefasst. (de)
- Der Mordfall Seewen gilt als grösstes ungeklärtes Verbrechen der neueren Schweizer Kriminalgeschichte. Er ereignete sich in Seewen im Kanton Solothurn. Am 5. Juni 1976, dem Samstag vor Pfingsten, wurden in einem hölzernen Wochenend-Haus Waldeggli im Bannwald etwas abseits des Dorfes Seewen im solothurnischen Schwarzbubenland unerkannt fünf Menschen ermordet. Die Tat wurde von der Tochter der Hausbesitzer am folgenden Pfingstsonntag, dem 6. Juni 1976, entdeckt. Der oder die Täter hatten das Hausbesitzerehepaar, die 80-jährige Schwester des Hausbesitzers sowie deren beide Söhne getötet. Die Tatopfer wiesen Schüsse in die Stirn und in die Brust auf. Am gleichen Tag fand die Polizei zwischen Münchenstein und Muttenz das Fluchtauto, ein grüner Opel Ascona des getöteten Ehepaars. Der oder die Täter konnten in der Folge trotz intensiver Bemühungen nicht ermittelt werden. 20 Jahre lang blieben die 13 Patronenhülsen am Tatort, die von einer Winchester stammten, der einzige sichere Hinweis. 1996 fand man in einem Wohnhaus in Olten (Kt. Solothurn) anlässlich eines Umbaus hinter der Küchenkombination in einer Wohnung die Tatwaffe, eine abgesägte Winchester Replica, einen abgelaufenen Pass auf den Namen Carl Doser und weitere Dokumente. Deren Identifikation ergab, dass sie Carl Doser aus Basel gehörten, der zur Tatzeit 29 Jahre alt war und 1977 die Schweiz verlassen hatte. Er war als rechtmässiger Besitzer einer Winchester bereits 1976 verhört worden und war einer von 30, die über den Verbleib ihrer Waffe keine zureichende Auskunft geben konnten. Die Wohnung selbst gehörte Dosers Mutter. Gerüchten zufolge hatte sich Doser nach Afrika abgesetzt. Eine Spur tauchte 1998 in Kanada auf: Zwei Schweizer Touristen wollten ihn in kanadischen Nationalparks gesehen haben; diese Zeugenberichte führten allerdings zu keinen Resultaten. Das Kapitalverbrechen gilt nach wie vor als ungeklärt. Die Polizei hat die aktiven Ermittlungen eingestellt; seit 2006 – 30 Jahre nach der Tat – sind die Morde verjährt. Der Vierfachmord von Rupperswil vor Weihnachten 2015, bei welchem der Täter in ein Haus eindrang und vier Menschen tötete, erinnerte an den Mordfall Seewen. Der mutmassliche Täter wurde nach fünf Monate dauernden Ermittlungsarbeiten im Mai 2016 gefasst. (de)
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