Eine monoklonale Gammopathie ist eine Veränderung der Proteine des Blutplasmas, die mit einer krankhaften Vermehrung eines einzelnen Immunglobulins einhergeht. Sie entstehen bei der Proliferation (Reifung) eines spezifischen Klons von malignen (bösartigen) oder hyperstimulierten Plasmazellen. Der Name beruht auf der Tatsache, dass die Immunglobuline bei der elektrophoretischen Aufteilung der Plasmaproteine (Serumelektrophorese) in der sogenannten γ-Fraktion zu finden sind. Das pathologische Immunglobulin gehört einer der Immunglobinklassen an, am häufigsten ist eine monoklonale Gammopathie vom IgG-, IgA-, IgM- oder IgD-Subtyp.

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  • Eine monoklonale Gammopathie ist eine Veränderung der Proteine des Blutplasmas, die mit einer krankhaften Vermehrung eines einzelnen Immunglobulins einhergeht. Sie entstehen bei der Proliferation (Reifung) eines spezifischen Klons von malignen (bösartigen) oder hyperstimulierten Plasmazellen. Der Name beruht auf der Tatsache, dass die Immunglobuline bei der elektrophoretischen Aufteilung der Plasmaproteine (Serumelektrophorese) in der sogenannten γ-Fraktion zu finden sind. Das pathologische Immunglobulin gehört einer der Immunglobinklassen an, am häufigsten ist eine monoklonale Gammopathie vom IgG-, IgA-, IgM- oder IgD-Subtyp. Ursache ist eine Vermehrung eines einzelnen Klons von Antikörper-bildenden Plasmazellen bzw. deren Vorläufern. Aus diesem Grund werden die monoklonalen Gammopathien auch (insbesondere in der englischsprachigen Literatur) als Plasmazell-Dyskrasien (Dyskrasie: nach Hippokrates falsche Zusammensetzung der Körpersäfte) bezeichnet. Der Verdacht auf eine monoklonale Gammopathie ergibt sich aus einer auffälligen Serumelektrophorese mit der typischen Spitze (sogenannter M-Gradient), der definitive Nachweis erfordert eine Immunelektrophorese oder eine Immunfixation. Das pathologische Immunglobulin lässt sich teilweise auch im Urin nachweisen, in manchen Fällen findet sich kein komplettes Immunglobulinmolekül, sondern nur freie κ- oder λ-Leichtketten. Man spricht dann von einer Bence-Jones-Proteinurie. Die häufigsten monoklonalen Plasmazellerkrankungen sind: * Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) * Schwelendes Multiples Myelom (SMM, smoldering multiple myeloma) * Multiples Myelom * Morbus Waldenström (auch: Waldenströms Makroglobulinämie). * Leichtkettenamyloidose (AL-Typ) * Leichtketten-Ablagerungs-Krankheit (light chain deposition disease) MGUS und SMM sind Störungen, bei denen weder Symptome noch Endorganschäden nachweisbar sind.Beim multiplen Myelom sind Endorganschäden nachweisbar, meist Blutarmut (Anämie), Erhöhung des Calciumspiegels (Hypercalcämie), Störungen der Nierenfunktion und umschriebene Auflösungen des Knochengewebes (Osteolysen).Die AL-Amyloidose kann alle Organsysteme befallen, am häufigsten betroffen sind Herz (restriktive Kardiomyopathie), Niere (Nephrotisches Syndrom, Niereninsuffizienz), Leber, Verdauungstrakt und Peripheres Nervensystem.Die Makroglobulinämie Waldenström geht einher mit einer vermehrten Bildung von monoklonalem Immunglobulin M und kann zu Hyperviskositätssyndrom, Anämie, Schwellung von Lymphknoten (Lymphadenopathie) und Vergrößerung von Leber und Milz (Hepatosplenomegalie) führen.Die Leichtketten-Ablagerungs-Krankheit befällt in erster Linie die Nieren und führt innerhalb weniger Jahre zum terminalen dialysepflichtigen Nierenversagen. (de)
  • Eine monoklonale Gammopathie ist eine Veränderung der Proteine des Blutplasmas, die mit einer krankhaften Vermehrung eines einzelnen Immunglobulins einhergeht. Sie entstehen bei der Proliferation (Reifung) eines spezifischen Klons von malignen (bösartigen) oder hyperstimulierten Plasmazellen. Der Name beruht auf der Tatsache, dass die Immunglobuline bei der elektrophoretischen Aufteilung der Plasmaproteine (Serumelektrophorese) in der sogenannten γ-Fraktion zu finden sind. Das pathologische Immunglobulin gehört einer der Immunglobinklassen an, am häufigsten ist eine monoklonale Gammopathie vom IgG-, IgA-, IgM- oder IgD-Subtyp. Ursache ist eine Vermehrung eines einzelnen Klons von Antikörper-bildenden Plasmazellen bzw. deren Vorläufern. Aus diesem Grund werden die monoklonalen Gammopathien auch (insbesondere in der englischsprachigen Literatur) als Plasmazell-Dyskrasien (Dyskrasie: nach Hippokrates falsche Zusammensetzung der Körpersäfte) bezeichnet. Der Verdacht auf eine monoklonale Gammopathie ergibt sich aus einer auffälligen Serumelektrophorese mit der typischen Spitze (sogenannter M-Gradient), der definitive Nachweis erfordert eine Immunelektrophorese oder eine Immunfixation. Das pathologische Immunglobulin lässt sich teilweise auch im Urin nachweisen, in manchen Fällen findet sich kein komplettes Immunglobulinmolekül, sondern nur freie κ- oder λ-Leichtketten. Man spricht dann von einer Bence-Jones-Proteinurie. Die häufigsten monoklonalen Plasmazellerkrankungen sind: * Monoklonale Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) * Schwelendes Multiples Myelom (SMM, smoldering multiple myeloma) * Multiples Myelom * Morbus Waldenström (auch: Waldenströms Makroglobulinämie). * Leichtkettenamyloidose (AL-Typ) * Leichtketten-Ablagerungs-Krankheit (light chain deposition disease) MGUS und SMM sind Störungen, bei denen weder Symptome noch Endorganschäden nachweisbar sind.Beim multiplen Myelom sind Endorganschäden nachweisbar, meist Blutarmut (Anämie), Erhöhung des Calciumspiegels (Hypercalcämie), Störungen der Nierenfunktion und umschriebene Auflösungen des Knochengewebes (Osteolysen).Die AL-Amyloidose kann alle Organsysteme befallen, am häufigsten betroffen sind Herz (restriktive Kardiomyopathie), Niere (Nephrotisches Syndrom, Niereninsuffizienz), Leber, Verdauungstrakt und Peripheres Nervensystem.Die Makroglobulinämie Waldenström geht einher mit einer vermehrten Bildung von monoklonalem Immunglobulin M und kann zu Hyperviskositätssyndrom, Anämie, Schwellung von Lymphknoten (Lymphadenopathie) und Vergrößerung von Leber und Milz (Hepatosplenomegalie) führen.Die Leichtketten-Ablagerungs-Krankheit befällt in erster Linie die Nieren und führt innerhalb weniger Jahre zum terminalen dialysepflichtigen Nierenversagen. (de)
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  • Eine monoklonale Gammopathie ist eine Veränderung der Proteine des Blutplasmas, die mit einer krankhaften Vermehrung eines einzelnen Immunglobulins einhergeht. Sie entstehen bei der Proliferation (Reifung) eines spezifischen Klons von malignen (bösartigen) oder hyperstimulierten Plasmazellen. Der Name beruht auf der Tatsache, dass die Immunglobuline bei der elektrophoretischen Aufteilung der Plasmaproteine (Serumelektrophorese) in der sogenannten γ-Fraktion zu finden sind. Das pathologische Immunglobulin gehört einer der Immunglobinklassen an, am häufigsten ist eine monoklonale Gammopathie vom IgG-, IgA-, IgM- oder IgD-Subtyp. (de)
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