Als Moiety ([ˈmɔɪ̯ətɪ]; f., Mehrzahl Moieties; englisch „die Hälfte“; von französisch moitié, lateinisch medietas „Mitte, Hälfte“) oder Erblinie bezeichnet die Ethnologie (Völkerkunde) jeweils eine der beiden Großgruppen, in die sich Ethnien mit einer Dualorganisation aufteilen, also jede der zwei Hälften eines Dorfes, Stammes oder Volkes. Mitglieder einer Gesellschaft mit einem solchen Zweigruppen-System gehören einer von zwei Moieties an, die sich zumeist in kleinere Abstammungsgruppen untergliedern (Lineages oder Clans); die Mitgliedschaft in einer Moiety-Gemeinschaft ist erblich und unveränderbar.

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  • Als Moiety ([ˈmɔɪ̯ətɪ]; f., Mehrzahl Moieties; englisch „die Hälfte“; von französisch moitié, lateinisch medietas „Mitte, Hälfte“) oder Erblinie bezeichnet die Ethnologie (Völkerkunde) jeweils eine der beiden Großgruppen, in die sich Ethnien mit einer Dualorganisation aufteilen, also jede der zwei Hälften eines Dorfes, Stammes oder Volkes. Mitglieder einer Gesellschaft mit einem solchen Zweigruppen-System gehören einer von zwei Moieties an, die sich zumeist in kleinere Abstammungsgruppen untergliedern (Lineages oder Clans); die Mitgliedschaft in einer Moiety-Gemeinschaft ist erblich und unveränderbar. Eheschließungen sind bei den meisten dieser Völker nicht innerhalb, sondern nur zwischen den beiden Moieties erlaubt (Exogamie: außerhalb der eigenen Gruppe), nach der Heirat gehört jeder Partner weiterhin seiner eigenen Moiety an. Oft ist die Sicherstellung der Außenheiraten die Hauptaufgabe einer Moiety-Gemeinschaft. In den meisten Dualsystemen gründen sich die zwei Moieties auf einlinige Abstammungsregeln und Blutsverwandtschaft, alle Mitglieder leiten ihre Abstammung von einer gemeinsamen Stammmutter oder einem Stammvater her, die ganze Gesellschaft führt sich also getrennt auf zwei (sagenhafte) Gründer zurück. Oft haben Moieties als „Familienabzeichen“ ein eigenes Totemtier oder Symbol. Moieties werden in der Ethnosoziologie mit Lineages, Clans und Phratrien (Clan-Verbänden) übergeordnet als „einlinige Abstammungsgruppen“ zusammengefasst (unilineal descent groups). (de)
  • Als Moiety ([ˈmɔɪ̯ətɪ]; f., Mehrzahl Moieties; englisch „die Hälfte“; von französisch moitié, lateinisch medietas „Mitte, Hälfte“) oder Erblinie bezeichnet die Ethnologie (Völkerkunde) jeweils eine der beiden Großgruppen, in die sich Ethnien mit einer Dualorganisation aufteilen, also jede der zwei Hälften eines Dorfes, Stammes oder Volkes. Mitglieder einer Gesellschaft mit einem solchen Zweigruppen-System gehören einer von zwei Moieties an, die sich zumeist in kleinere Abstammungsgruppen untergliedern (Lineages oder Clans); die Mitgliedschaft in einer Moiety-Gemeinschaft ist erblich und unveränderbar. Eheschließungen sind bei den meisten dieser Völker nicht innerhalb, sondern nur zwischen den beiden Moieties erlaubt (Exogamie: außerhalb der eigenen Gruppe), nach der Heirat gehört jeder Partner weiterhin seiner eigenen Moiety an. Oft ist die Sicherstellung der Außenheiraten die Hauptaufgabe einer Moiety-Gemeinschaft. In den meisten Dualsystemen gründen sich die zwei Moieties auf einlinige Abstammungsregeln und Blutsverwandtschaft, alle Mitglieder leiten ihre Abstammung von einer gemeinsamen Stammmutter oder einem Stammvater her, die ganze Gesellschaft führt sich also getrennt auf zwei (sagenhafte) Gründer zurück. Oft haben Moieties als „Familienabzeichen“ ein eigenes Totemtier oder Symbol. Moieties werden in der Ethnosoziologie mit Lineages, Clans und Phratrien (Clan-Verbänden) übergeordnet als „einlinige Abstammungsgruppen“ zusammengefasst (unilineal descent groups). (de)
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  • Als Moiety ([ˈmɔɪ̯ətɪ]; f., Mehrzahl Moieties; englisch „die Hälfte“; von französisch moitié, lateinisch medietas „Mitte, Hälfte“) oder Erblinie bezeichnet die Ethnologie (Völkerkunde) jeweils eine der beiden Großgruppen, in die sich Ethnien mit einer Dualorganisation aufteilen, also jede der zwei Hälften eines Dorfes, Stammes oder Volkes. Mitglieder einer Gesellschaft mit einem solchen Zweigruppen-System gehören einer von zwei Moieties an, die sich zumeist in kleinere Abstammungsgruppen untergliedern (Lineages oder Clans); die Mitgliedschaft in einer Moiety-Gemeinschaft ist erblich und unveränderbar. (de)
  • Als Moiety ([ˈmɔɪ̯ətɪ]; f., Mehrzahl Moieties; englisch „die Hälfte“; von französisch moitié, lateinisch medietas „Mitte, Hälfte“) oder Erblinie bezeichnet die Ethnologie (Völkerkunde) jeweils eine der beiden Großgruppen, in die sich Ethnien mit einer Dualorganisation aufteilen, also jede der zwei Hälften eines Dorfes, Stammes oder Volkes. Mitglieder einer Gesellschaft mit einem solchen Zweigruppen-System gehören einer von zwei Moieties an, die sich zumeist in kleinere Abstammungsgruppen untergliedern (Lineages oder Clans); die Mitgliedschaft in einer Moiety-Gemeinschaft ist erblich und unveränderbar. (de)
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