Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), auch Staatssicherheitsdienst, bekannter unter dem Kurzwort Stasi war in der DDR das innenpolitische Unterdrückungs- und Überwachungsinstrument der SED zum Zweck des eigenen Machterhalts: Es handelte sich vor allem um die Geheimpolizei der DDR, die ohne parlamentarische und verwaltungsjuristische Kontrolle Verhaftungen vornahm, teils unter Folter Geständnisse erzwang und theatralisch inszenierte Schauprozesse einschließlich deren Urteile vorbereitete. Das MfS war aber auch der Nachrichtendienst der DDR. Formal war es innerhalb des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik ein Ministerium der bewaffneten Organe.

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  • Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), auch Staatssicherheitsdienst, bekannter unter dem Kurzwort Stasi war in der DDR das innenpolitische Unterdrückungs- und Überwachungsinstrument der SED zum Zweck des eigenen Machterhalts: Es handelte sich vor allem um die Geheimpolizei der DDR, die ohne parlamentarische und verwaltungsjuristische Kontrolle Verhaftungen vornahm, teils unter Folter Geständnisse erzwang und theatralisch inszenierte Schauprozesse einschließlich deren Urteile vorbereitete. Das MfS war aber auch der Nachrichtendienst der DDR. Formal war es innerhalb des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik ein Ministerium der bewaffneten Organe. Innenpolitisch setzte das MfS Observation, Einschüchterung, Terror, Mord, und zur Bekämpfung politischen Widerstands die sogenannte Zersetzung gegen Oppositionelle und Regimekritiker („feindlich-negative Personen“) als Mittel ein. Als gefährlichste Gruppe galten dabei die „verfestigt feindlich-negativen Personen“, die in 17 Stasi-Untersuchungshaftanstalten besonders streng bewacht wurden, um öffentlichkeitswirksame Aktionen zu verhindern. Für die Auslandsspionage, Desinformation und verdeckte Einwirkung im westlichen Ausland, besonders der damaligen Bundesrepublik Deutschland war nur die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), eine von etwa zwanzig Hauptverwaltungen des MfS, zuständig. Das MfS wurde am 8. Februar 1950 gegründet und bis 1952 direkt vom sowjetischen Ministerium für Staatssicherheit geführt. Der Stasi-Apparat war ein weitverzweigtes, personalstarkes Instrument repressiver Gewalt und unterhielt bis 1989 etwa 91.000 hauptamtliche Mitarbeiter mit militärischen Dienstgraden und rund 200.000 Inoffizielle Mitarbeiter (IM) ohne Dienstverhältnis, die aus allen Bevölkerungskreisen, teilweise mit Druckmitteln, als Spitzel angeworben wurden. Die hauptamtlichen Mitarbeiter sahen sich selbst als Elite, die in der Tradition der sowjetrussischen Geheimpolizei Tscheka die DDR unerbittlich und mit Hass gegen deren Feinde verteidigen sollte. Das MfS hatte mit dem Wachregiment Feliks Dzierzynski eine eigene militärisch-operative Truppe, die 1990 etwa 11.000 Mann umfasste. Neben dem MfS gab es zwar einen weiteren Nachrichtendienst in der DDR, die Militärische Aufklärung der Nationalen Volksarmee mit Sitz in Berlin-Köpenick. Diese wurde – ebenso wie die Grenztruppen und die restliche NVA – durch die Hauptabteilung I (MfS-Militärabwehr oder Verwaltung 2000) des MfS kontrolliert (Sprachgebrauch: „abgesichert“). In den 1980er Jahren bildete die Stasi wiederholt Terroristen der Rote Armee Fraktion (RAF) im Umgang mit Waffen und Sprengstoffen aus. Bei den Festnahmen seit langem gesuchter RAF-Terroristen in der DDR im Juni 1990 offenbarten sich die engen Verbindungen der Stasi zu international gesuchten Terroristen. (de)
  • Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), auch Staatssicherheitsdienst, bekannter unter dem Kurzwort Stasi war in der DDR das innenpolitische Unterdrückungs- und Überwachungsinstrument der SED zum Zweck des eigenen Machterhalts: Es handelte sich vor allem um die Geheimpolizei der DDR, die ohne parlamentarische und verwaltungsjuristische Kontrolle Verhaftungen vornahm, teils unter Folter Geständnisse erzwang und theatralisch inszenierte Schauprozesse einschließlich deren Urteile vorbereitete. Das MfS war aber auch der Nachrichtendienst der DDR. Formal war es innerhalb des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik ein Ministerium der bewaffneten Organe. Innenpolitisch setzte das MfS Observation, Einschüchterung, Terror, Mord, und zur Bekämpfung politischen Widerstands die sogenannte Zersetzung gegen Oppositionelle und Regimekritiker („feindlich-negative Personen“) als Mittel ein. Als gefährlichste Gruppe galten dabei die „verfestigt feindlich-negativen Personen“, die in 17 Stasi-Untersuchungshaftanstalten besonders streng bewacht wurden, um öffentlichkeitswirksame Aktionen zu verhindern. Für die Auslandsspionage, Desinformation und verdeckte Einwirkung im westlichen Ausland, besonders der damaligen Bundesrepublik Deutschland war nur die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA), eine von etwa zwanzig Hauptverwaltungen des MfS, zuständig. Das MfS wurde am 8. Februar 1950 gegründet und bis 1952 direkt vom sowjetischen Ministerium für Staatssicherheit geführt. Der Stasi-Apparat war ein weitverzweigtes, personalstarkes Instrument repressiver Gewalt und unterhielt bis 1989 etwa 91.000 hauptamtliche Mitarbeiter mit militärischen Dienstgraden und rund 200.000 Inoffizielle Mitarbeiter (IM) ohne Dienstverhältnis, die aus allen Bevölkerungskreisen, teilweise mit Druckmitteln, als Spitzel angeworben wurden. Die hauptamtlichen Mitarbeiter sahen sich selbst als Elite, die in der Tradition der sowjetrussischen Geheimpolizei Tscheka die DDR unerbittlich und mit Hass gegen deren Feinde verteidigen sollte. Das MfS hatte mit dem Wachregiment Feliks Dzierzynski eine eigene militärisch-operative Truppe, die 1990 etwa 11.000 Mann umfasste. Neben dem MfS gab es zwar einen weiteren Nachrichtendienst in der DDR, die Militärische Aufklärung der Nationalen Volksarmee mit Sitz in Berlin-Köpenick. Diese wurde – ebenso wie die Grenztruppen und die restliche NVA – durch die Hauptabteilung I (MfS-Militärabwehr oder Verwaltung 2000) des MfS kontrolliert (Sprachgebrauch: „abgesichert“). In den 1980er Jahren bildete die Stasi wiederholt Terroristen der Rote Armee Fraktion (RAF) im Umgang mit Waffen und Sprengstoffen aus. Bei den Festnahmen seit langem gesuchter RAF-Terroristen in der DDR im Juni 1990 offenbarten sich die engen Verbindungen der Stasi zu international gesuchten Terroristen. (de)
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  • Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS), auch Staatssicherheitsdienst, bekannter unter dem Kurzwort Stasi war in der DDR das innenpolitische Unterdrückungs- und Überwachungsinstrument der SED zum Zweck des eigenen Machterhalts: Es handelte sich vor allem um die Geheimpolizei der DDR, die ohne parlamentarische und verwaltungsjuristische Kontrolle Verhaftungen vornahm, teils unter Folter Geständnisse erzwang und theatralisch inszenierte Schauprozesse einschließlich deren Urteile vorbereitete. Das MfS war aber auch der Nachrichtendienst der DDR. Formal war es innerhalb des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik ein Ministerium der bewaffneten Organe. (de)
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