Michael Richard Daniell Foot, kurz M. R. D. Foot, (* 14. Dezember 1919; † 18. Februar 2012) war ein britischer Historiker. Sein Spezialgebiet waren die politische Geschichte Englands im 19. Jahrhundert und der Zweite Weltkrieg, speziell britische verdeckte Operationen wie die der SOE. 2001 wurde er CBE. Nach dem Nachruf im Daily Telegraph ist er einer der wenigen Personen, die in einem von John le Carrés Spionageromanen unter seinem wirklichen Namen erwähnt wurden.

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  • Michael Richard Daniell Foot, kurz M. R. D. Foot, (* 14. Dezember 1919; † 18. Februar 2012) war ein britischer Historiker. Sein Spezialgebiet waren die politische Geschichte Englands im 19. Jahrhundert und der Zweite Weltkrieg, speziell britische verdeckte Operationen wie die der SOE. Foot kam aus einer Familie von Berufssoldaten sowohl in der Armee als auch bei der Royal Navy (er war mit Admiral Jacky Fisher verwandt). Er besuchte das Winchester College und begann sein Studium in Oxford, als der Zweite Weltkrieg ausbrach, in dem er bei den Pionieren (Royal Engineers) und dann als Geheimdienstoffizier bei der SAS war. Im Lauf der Invasion sprang er über Frankreich ab, arbeitete mit der Resistance zusammen und war eine Weile Kriegsgefangener in St. Nazaire. Bei seinem dritten Fluchtversuch wurde er vom Sohn des Bauern, bei dem er sich versteckte, zusammengeschlagen und kam im Gefangenenaustausch verwundet zurück nach England. Ende des Krieges war er Major und erhielt das Croix de Guerre. Nach dem Krieg lehrte er 1953 bis 1959 als Lecturer an der Universität Oxford, ging dann ans Institute of Strategic Studies und war dann Professor für Moderne Geschichte an der University of Manchester. 1973 trat er von der Professur zurück, weil er wie er sagte die Betreuung von Studenten für so interessant wie die Arbeit eines Parkuhren-Kontrolleurs hielt, war bis 1975 Direktor des European Discussion Centre des Außenministeriums und widmete sich danach der Schriftstellerei. Er war offizieller Historiker der SOE und publizierte mehrere Bücher über ihre Operationen. Die Einladung dazu erfolgte 1960 durch das Außenministerium, nachdem man dort über Vorwürfe von Ineffizienz und Gefühllosigkeit gegen die eigenen Agenten in Veröffentlichungen unzufrieden war. 1966 erschien seine Geschichte des SOE, was wie schon zuvor bei anderen Büchern über das Thema zu kontroversen Diskussionen und Klagen ehemaliger Angehöriger des SOE führte. Trotzdem galt seine Darstellung bald als Standardwerk. Er war der Herausgeber der ersten drei (von zehn) Bänden der Tagebücher von William Ewart Gladstone. 2001 wurde er CBE. Nach dem Nachruf im Daily Telegraph ist er einer der wenigen Personen, die in einem von John le Carrés Spionageromanen unter seinem wirklichen Namen erwähnt wurden. Er war sehr entfernt mit dem Politiker Michael Foot verwandt. Er war dreimal verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter aus zweiter Ehe. In erster Ehe war er mit Philippa Foot verheiratet. (de)
  • Michael Richard Daniell Foot, kurz M. R. D. Foot, (* 14. Dezember 1919; † 18. Februar 2012) war ein britischer Historiker. Sein Spezialgebiet waren die politische Geschichte Englands im 19. Jahrhundert und der Zweite Weltkrieg, speziell britische verdeckte Operationen wie die der SOE. Foot kam aus einer Familie von Berufssoldaten sowohl in der Armee als auch bei der Royal Navy (er war mit Admiral Jacky Fisher verwandt). Er besuchte das Winchester College und begann sein Studium in Oxford, als der Zweite Weltkrieg ausbrach, in dem er bei den Pionieren (Royal Engineers) und dann als Geheimdienstoffizier bei der SAS war. Im Lauf der Invasion sprang er über Frankreich ab, arbeitete mit der Resistance zusammen und war eine Weile Kriegsgefangener in St. Nazaire. Bei seinem dritten Fluchtversuch wurde er vom Sohn des Bauern, bei dem er sich versteckte, zusammengeschlagen und kam im Gefangenenaustausch verwundet zurück nach England. Ende des Krieges war er Major und erhielt das Croix de Guerre. Nach dem Krieg lehrte er 1953 bis 1959 als Lecturer an der Universität Oxford, ging dann ans Institute of Strategic Studies und war dann Professor für Moderne Geschichte an der University of Manchester. 1973 trat er von der Professur zurück, weil er wie er sagte die Betreuung von Studenten für so interessant wie die Arbeit eines Parkuhren-Kontrolleurs hielt, war bis 1975 Direktor des European Discussion Centre des Außenministeriums und widmete sich danach der Schriftstellerei. Er war offizieller Historiker der SOE und publizierte mehrere Bücher über ihre Operationen. Die Einladung dazu erfolgte 1960 durch das Außenministerium, nachdem man dort über Vorwürfe von Ineffizienz und Gefühllosigkeit gegen die eigenen Agenten in Veröffentlichungen unzufrieden war. 1966 erschien seine Geschichte des SOE, was wie schon zuvor bei anderen Büchern über das Thema zu kontroversen Diskussionen und Klagen ehemaliger Angehöriger des SOE führte. Trotzdem galt seine Darstellung bald als Standardwerk. Er war der Herausgeber der ersten drei (von zehn) Bänden der Tagebücher von William Ewart Gladstone. 2001 wurde er CBE. Nach dem Nachruf im Daily Telegraph ist er einer der wenigen Personen, die in einem von John le Carrés Spionageromanen unter seinem wirklichen Namen erwähnt wurden. Er war sehr entfernt mit dem Politiker Michael Foot verwandt. Er war dreimal verheiratet und hatte einen Sohn und eine Tochter aus zweiter Ehe. In erster Ehe war er mit Philippa Foot verheiratet. (de)
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  • Michael Richard Daniell Foot, kurz M. R. D. Foot, (* 14. Dezember 1919; † 18. Februar 2012) war ein britischer Historiker. Sein Spezialgebiet waren die politische Geschichte Englands im 19. Jahrhundert und der Zweite Weltkrieg, speziell britische verdeckte Operationen wie die der SOE. 2001 wurde er CBE. Nach dem Nachruf im Daily Telegraph ist er einer der wenigen Personen, die in einem von John le Carrés Spionageromanen unter seinem wirklichen Namen erwähnt wurden. (de)
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