Michael Borgolte (* 16. Mai 1948 in Braunschweig) ist ein deutscher Mittelalterhistoriker. Michael Borgolte legte im Juni 1967 das Abitur in Braunschweig ab. Er studierte seit dem Sommersemester 1969 Geschichte, Germanistik und Philosophie in Münster, wo er im November 1973 das Erste Staatsexamen ablegte. Bei Karl Schmid wurde er 1975 mit einer Untersuchung über den Gesandtenaustausch der Karolinger mit den Abbasiden und mit den Patriarchen von Jerusalem zum Dr. phil. promoviert. Von 1975 bis 1984 war er wissenschaftlicher Assistent von Johanne Autenrieth am Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dort erfolgte 1981 die Habilitation mit einer personen- und verfassungsgeschichtlichen Arbeit zu den Grafen Alemanniens in merowingischer u

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  • Michael Borgolte (* 16. Mai 1948 in Braunschweig) ist ein deutscher Mittelalterhistoriker. Michael Borgolte legte im Juni 1967 das Abitur in Braunschweig ab. Er studierte seit dem Sommersemester 1969 Geschichte, Germanistik und Philosophie in Münster, wo er im November 1973 das Erste Staatsexamen ablegte. Bei Karl Schmid wurde er 1975 mit einer Untersuchung über den Gesandtenaustausch der Karolinger mit den Abbasiden und mit den Patriarchen von Jerusalem zum Dr. phil. promoviert. Von 1975 bis 1984 war er wissenschaftlicher Assistent von Johanne Autenrieth am Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dort erfolgte 1981 die Habilitation mit einer personen- und verfassungsgeschichtlichen Arbeit zu den Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Anschließend hatte Borgolte im Wintersemester 1981/82 die Vertretung einer Professur für Historische Hilfswissenschaften und Bayerische Landesgeschichte an der Universität Bamberg inne. Im Sommersemester 1984 übernahm er eine Gastdozentur an der Universität Basel. Borgolte war 1984/85 und erneut 1990/91 Vertretungsprofessor für Mittelalterliche Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im November 1987 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im Rahmen eines Heisenbergstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Jahr 1984 entstanden die beiden Monographien Petrusnachfolge und Kaiserimitation. Die Grablegen der Päpste, ihre Genese und Traditionsbildung (1989) und Die mittelalterliche Kirche (1992). Im Jahre 1991 erfolgte im Rahmen der Neustrukturierung der Universität nach der Wende und Wiedervereinigung Borgoltes Berufung auf den Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 1997 betreut Borgolte ein Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum mittelalterlichen Stiftungswesen. 2011 erhielt er den mit 2,5 Millionen Euro auf fünf Jahre dotierten europäischen Forschungspreis (ERC Advanced Grant 2011) für sein Projekt FOUNDMED. Foundations in medieval societies. Cross-cultural comparisons. Damit versucht Borgolte über das gesamte Mittelalter (etwa 500 bis 1500 n. Chr.) die verschiedenen Stiftungskulturen vergleichend zu erforschen. Das Forschungsprogramm läuft vom Juni 2012 bis Ende Mai 2017. Die Ergebnisse dieser Forschungen gehen in eine Enzyklopädie ein. Der erste Band dazu konnte im Sommer 2014 erscheinen. Außerdem ist Borgolte einer der Initiatoren und auch einer der beiden Sprecher des DFG-Schwerpunktprogrammes 1173 „Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter“, dessen Ziel es ist, „das europäische Mittelalter von seinen geografischen Rändern und seinen kulturellen Differenzen her zu erforschen und zu beschreiben“. Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft wurde das Schwerpunktprogramm von 2005 bis 2011 gefördert. Eine 1997 erfolgte Berufung auf den Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters an der Universität Erlangen-Nürnberg lehnte Borgolte ab. Danach initiierte er die Gründung eines Instituts für vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter und wurde 1998 deren Leiter. Im Jahr 2013 gründete er gemeinsam mit seiner Frau die „Michael-und-Claudia-Borgolte-Stiftung zur Förderung der Geschichtswissenschaften“. Alle zwei Jahre schreibt die Stiftung den mit 3000 Euro dotierten Otto-Hintze-Nachwuchspreis für Postdocs und Habilitanden aus. Borgolte legte zwischen 1975 und 2014 mehr als 500 Veröffentlichungen vor, darunter 12 selbständige Schriften, 25 Herausgeberschaften und mehr als 170 Aufsätze. Forschungsschwerpunkte Borgoltes sind die mittelalterliche Kirchengeschichte, die Geschichte der deutschen Mittelalterforschung nach 1945 und die vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter. Für seine Forschungen wurden Borgolte zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen. Er ist seit 2005 ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, seit 2006 ordentliches Mitglied der Monumenta Germaniae Historica (MGH) sowie Mitglied der Zentraldirektion der MGH, seit 2008 Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte und seit 2013 ordentliches Mitglied der Academia Europaea. Borgolte ist seit 2007 Mitherausgeber der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Als akademischer Lehrer betreute Borgolte 16 Dissertationen und vier Habilitationen. Zu den akademischen Schülern Borgoltes zählten u.a. Dirk Alvermann, Wolfgang Eric Wagner, Wolfgang Huschner, Frank Rexroth, Jan Rüdiger und Benjamin Scheller. Im Jahr 2008 wurde ihm eine Festschrift zum 60. Geburtstag gewidmet. Im Mai 2013 fand zum 65. Geburtstag Borgoltes ein internationales Colloquium statt. Die Beiträge wurden 2014 veröffentlicht. Eine Auswahl von Borgoltes verschiedenen europa- und globalhistorischen Studien wurde 2014 in einem Band zugänglich gemacht. (de)
  • Michael Borgolte (* 16. Mai 1948 in Braunschweig) ist ein deutscher Mittelalterhistoriker. Michael Borgolte legte im Juni 1967 das Abitur in Braunschweig ab. Er studierte seit dem Sommersemester 1969 Geschichte, Germanistik und Philosophie in Münster, wo er im November 1973 das Erste Staatsexamen ablegte. Bei Karl Schmid wurde er 1975 mit einer Untersuchung über den Gesandtenaustausch der Karolinger mit den Abbasiden und mit den Patriarchen von Jerusalem zum Dr. phil. promoviert. Von 1975 bis 1984 war er wissenschaftlicher Assistent von Johanne Autenrieth am Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dort erfolgte 1981 die Habilitation mit einer personen- und verfassungsgeschichtlichen Arbeit zu den Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit. Anschließend hatte Borgolte im Wintersemester 1981/82 die Vertretung einer Professur für Historische Hilfswissenschaften und Bayerische Landesgeschichte an der Universität Bamberg inne. Im Sommersemester 1984 übernahm er eine Gastdozentur an der Universität Basel. Borgolte war 1984/85 und erneut 1990/91 Vertretungsprofessor für Mittelalterliche Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im November 1987 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im Rahmen eines Heisenbergstipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Jahr 1984 entstanden die beiden Monographien Petrusnachfolge und Kaiserimitation. Die Grablegen der Päpste, ihre Genese und Traditionsbildung (1989) und Die mittelalterliche Kirche (1992). Im Jahre 1991 erfolgte im Rahmen der Neustrukturierung der Universität nach der Wende und Wiedervereinigung Borgoltes Berufung auf den Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 1997 betreut Borgolte ein Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft zum mittelalterlichen Stiftungswesen. 2011 erhielt er den mit 2,5 Millionen Euro auf fünf Jahre dotierten europäischen Forschungspreis (ERC Advanced Grant 2011) für sein Projekt FOUNDMED. Foundations in medieval societies. Cross-cultural comparisons. Damit versucht Borgolte über das gesamte Mittelalter (etwa 500 bis 1500 n. Chr.) die verschiedenen Stiftungskulturen vergleichend zu erforschen. Das Forschungsprogramm läuft vom Juni 2012 bis Ende Mai 2017. Die Ergebnisse dieser Forschungen gehen in eine Enzyklopädie ein. Der erste Band dazu konnte im Sommer 2014 erscheinen. Außerdem ist Borgolte einer der Initiatoren und auch einer der beiden Sprecher des DFG-Schwerpunktprogrammes 1173 „Integration und Desintegration der Kulturen im europäischen Mittelalter“, dessen Ziel es ist, „das europäische Mittelalter von seinen geografischen Rändern und seinen kulturellen Differenzen her zu erforschen und zu beschreiben“. Von der Deutschen Forschungsgemeinschaft wurde das Schwerpunktprogramm von 2005 bis 2011 gefördert. Eine 1997 erfolgte Berufung auf den Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters an der Universität Erlangen-Nürnberg lehnte Borgolte ab. Danach initiierte er die Gründung eines Instituts für vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter und wurde 1998 deren Leiter. Im Jahr 2013 gründete er gemeinsam mit seiner Frau die „Michael-und-Claudia-Borgolte-Stiftung zur Förderung der Geschichtswissenschaften“. Alle zwei Jahre schreibt die Stiftung den mit 3000 Euro dotierten Otto-Hintze-Nachwuchspreis für Postdocs und Habilitanden aus. Borgolte legte zwischen 1975 und 2014 mehr als 500 Veröffentlichungen vor, darunter 12 selbständige Schriften, 25 Herausgeberschaften und mehr als 170 Aufsätze. Forschungsschwerpunkte Borgoltes sind die mittelalterliche Kirchengeschichte, die Geschichte der deutschen Mittelalterforschung nach 1945 und die vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter. Für seine Forschungen wurden Borgolte zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen und Mitgliedschaften zugesprochen. Er ist seit 2005 ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, seit 2006 ordentliches Mitglied der Monumenta Germaniae Historica (MGH) sowie Mitglied der Zentraldirektion der MGH, seit 2008 Mitglied des Konstanzer Arbeitskreises für mittelalterliche Geschichte und seit 2013 ordentliches Mitglied der Academia Europaea. Borgolte ist seit 2007 Mitherausgeber der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Als akademischer Lehrer betreute Borgolte 16 Dissertationen und vier Habilitationen. Zu den akademischen Schülern Borgoltes zählten u.a. Dirk Alvermann, Wolfgang Eric Wagner, Wolfgang Huschner, Frank Rexroth, Jan Rüdiger und Benjamin Scheller. Im Jahr 2008 wurde ihm eine Festschrift zum 60. Geburtstag gewidmet. Im Mai 2013 fand zum 65. Geburtstag Borgoltes ein internationales Colloquium statt. Die Beiträge wurden 2014 veröffentlicht. Eine Auswahl von Borgoltes verschiedenen europa- und globalhistorischen Studien wurde 2014 in einem Band zugänglich gemacht. (de)
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  • Michael Borgolte (* 16. Mai 1948 in Braunschweig) ist ein deutscher Mittelalterhistoriker. Michael Borgolte legte im Juni 1967 das Abitur in Braunschweig ab. Er studierte seit dem Sommersemester 1969 Geschichte, Germanistik und Philosophie in Münster, wo er im November 1973 das Erste Staatsexamen ablegte. Bei Karl Schmid wurde er 1975 mit einer Untersuchung über den Gesandtenaustausch der Karolinger mit den Abbasiden und mit den Patriarchen von Jerusalem zum Dr. phil. promoviert. Von 1975 bis 1984 war er wissenschaftlicher Assistent von Johanne Autenrieth am Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dort erfolgte 1981 die Habilitation mit einer personen- und verfassungsgeschichtlichen Arbeit zu den Grafen Alemanniens in merowingischer u (de)
  • Michael Borgolte (* 16. Mai 1948 in Braunschweig) ist ein deutscher Mittelalterhistoriker. Michael Borgolte legte im Juni 1967 das Abitur in Braunschweig ab. Er studierte seit dem Sommersemester 1969 Geschichte, Germanistik und Philosophie in Münster, wo er im November 1973 das Erste Staatsexamen ablegte. Bei Karl Schmid wurde er 1975 mit einer Untersuchung über den Gesandtenaustausch der Karolinger mit den Abbasiden und mit den Patriarchen von Jerusalem zum Dr. phil. promoviert. Von 1975 bis 1984 war er wissenschaftlicher Assistent von Johanne Autenrieth am Seminar für Lateinische Philologie des Mittelalters an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dort erfolgte 1981 die Habilitation mit einer personen- und verfassungsgeschichtlichen Arbeit zu den Grafen Alemanniens in merowingischer u (de)
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