Metafiktion (gr. μετά meta ‚nach‘, ‚danach‘ und lat. fictio ‚Gestaltung‘, ‚Erdichtung‘) ist eine Art der Fiktion in der Literatur, bei der ein Werk seinen eigenen fiktionalen Charakter bewusst thematisiert. Metafiktional sind selbstreflexive Aussagen und Elemente vor allem von Erzählungen, die nicht auf Inhaltliches als scheinbare Wirklichkeit zielen, sondern dem Leser oder Rezipienten die Textualität oder Fiktionalität des Werkes im Sinne von „Künstlichkeit“, „Gemachtheit“ oder „Erfundenheit“ und damit verbundene Phänomene bewusst machen.

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  • Metafiktion (gr. μετά meta ‚nach‘, ‚danach‘ und lat. fictio ‚Gestaltung‘, ‚Erdichtung‘) ist eine Art der Fiktion in der Literatur, bei der ein Werk seinen eigenen fiktionalen Charakter bewusst thematisiert. Metafiktional sind selbstreflexive Aussagen und Elemente vor allem von Erzählungen, die nicht auf Inhaltliches als scheinbare Wirklichkeit zielen, sondern dem Leser oder Rezipienten die Textualität oder Fiktionalität des Werkes im Sinne von „Künstlichkeit“, „Gemachtheit“ oder „Erfundenheit“ und damit verbundene Phänomene bewusst machen. Der seit R. Scholes (1970) geläufige Terminus der Metafiktion hat weitgehend die älteren und zugleich engeren Begriffe der „self-conscious narration“ und der „Fiktionsironie“ ersetzt. Er wird zumeist auf fiktionales Erzählen beschränkt, gelegentlich jedoch auch im Zusammenhang mit dem Drama (vgl. J. Schlueter 1979) verwendet. Metatextuelle Phänomene in nicht-fiktionalem Erzählen werden teilweise auch als Vorkommen von „Metanarration“ bezeichnet, sofern G. Genettes Begrifflichkeit des „Metanarrativen“ und „Metadiégetischen“ (1972) nicht ausschließlich auf „embedded stories“ bezogen wird. Dementsprechend steht Metafiktionalität im Gegensatz zu literarischen Werken, die versuchen, den Leser die Fiktionalität des Werkes vergessen zu machen. Metafiktion lässt sich also als Literatur begreifen, die von Literatur handelt. Sie beinhaltet gewöhnlich Ironie und ist selbstreflektierend. In gewisser Hinsicht kann sie mit epischem Theater verglichen werden; dieses lässt das Publikum nicht vergessen, dass es ein Theaterstück sieht, wie Metafiktion den Leser nicht vergessen lässt, dass er ein fiktives Werk liest. Der Begriff geht auf den amerikanischen Schriftsteller William H. Gass zurück, der ihn in seinem Aufsatz Philosophy and the Form of Fiction das erste Mal erwähnte. (de)
  • Metafiktion (gr. μετά meta ‚nach‘, ‚danach‘ und lat. fictio ‚Gestaltung‘, ‚Erdichtung‘) ist eine Art der Fiktion in der Literatur, bei der ein Werk seinen eigenen fiktionalen Charakter bewusst thematisiert. Metafiktional sind selbstreflexive Aussagen und Elemente vor allem von Erzählungen, die nicht auf Inhaltliches als scheinbare Wirklichkeit zielen, sondern dem Leser oder Rezipienten die Textualität oder Fiktionalität des Werkes im Sinne von „Künstlichkeit“, „Gemachtheit“ oder „Erfundenheit“ und damit verbundene Phänomene bewusst machen. Der seit R. Scholes (1970) geläufige Terminus der Metafiktion hat weitgehend die älteren und zugleich engeren Begriffe der „self-conscious narration“ und der „Fiktionsironie“ ersetzt. Er wird zumeist auf fiktionales Erzählen beschränkt, gelegentlich jedoch auch im Zusammenhang mit dem Drama (vgl. J. Schlueter 1979) verwendet. Metatextuelle Phänomene in nicht-fiktionalem Erzählen werden teilweise auch als Vorkommen von „Metanarration“ bezeichnet, sofern G. Genettes Begrifflichkeit des „Metanarrativen“ und „Metadiégetischen“ (1972) nicht ausschließlich auf „embedded stories“ bezogen wird. Dementsprechend steht Metafiktionalität im Gegensatz zu literarischen Werken, die versuchen, den Leser die Fiktionalität des Werkes vergessen zu machen. Metafiktion lässt sich also als Literatur begreifen, die von Literatur handelt. Sie beinhaltet gewöhnlich Ironie und ist selbstreflektierend. In gewisser Hinsicht kann sie mit epischem Theater verglichen werden; dieses lässt das Publikum nicht vergessen, dass es ein Theaterstück sieht, wie Metafiktion den Leser nicht vergessen lässt, dass er ein fiktives Werk liest. Der Begriff geht auf den amerikanischen Schriftsteller William H. Gass zurück, der ihn in seinem Aufsatz Philosophy and the Form of Fiction das erste Mal erwähnte. (de)
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  • Metafiktion (gr. μετά meta ‚nach‘, ‚danach‘ und lat. fictio ‚Gestaltung‘, ‚Erdichtung‘) ist eine Art der Fiktion in der Literatur, bei der ein Werk seinen eigenen fiktionalen Charakter bewusst thematisiert. Metafiktional sind selbstreflexive Aussagen und Elemente vor allem von Erzählungen, die nicht auf Inhaltliches als scheinbare Wirklichkeit zielen, sondern dem Leser oder Rezipienten die Textualität oder Fiktionalität des Werkes im Sinne von „Künstlichkeit“, „Gemachtheit“ oder „Erfundenheit“ und damit verbundene Phänomene bewusst machen. (de)
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  • Metafiktion (de)
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