Merda d’artista (deutsch Künstlerscheiße) ist ein bekanntes Projekt des italienischen Konzeptkünstlers Piero Manzoni. Im Jahre 1961 füllte Manzoni jeweils 30 g seiner eigenen Fäkalien in 90 Dosen und verschloss diese geruchsfest. Die Dosen wurden einzeln von 001 bis 090 durchnummeriert und mehrsprachig mit merda d’artista oder auch Künstlerscheiße beschriftet. Die Dosen verkaufte der Künstler schließlich zum damals aktuellen Goldpreis für 30 g (ca. 37 Dollar).

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  • Merda d’artista (deutsch Künstlerscheiße) ist ein bekanntes Projekt des italienischen Konzeptkünstlers Piero Manzoni. Im Jahre 1961 füllte Manzoni jeweils 30 g seiner eigenen Fäkalien in 90 Dosen und verschloss diese geruchsfest. Die Dosen wurden einzeln von 001 bis 090 durchnummeriert und mehrsprachig mit merda d’artista oder auch Künstlerscheiße beschriftet. Die Dosen verkaufte der Künstler schließlich zum damals aktuellen Goldpreis für 30 g (ca. 37 Dollar). Manzonis Werk ist beeinflusst von Ideen der Ready-mades Marcel Duchamps. Die Aktion erntete erwartungsgemäß viel Aufsehen und wurde berühmt, für die einen aufgrund des radikalen Bruchs mit der künstlerischen Tradition, für die anderen als offensichtliches Zeichen der Degeneration und Dekadenz der modernen Kunst. Die Dosen wurden alle verkauft und sind in verschiedenen Sammlungen auf der ganzen Welt verstreut. Sie haben heute einen deutlich höheren Wert als den von Manzoni angesetzten, eine Dose erzielte im Jahr 2008 bei Sotheby’s einen Auktionspreis von 97.250 englischen Pfund (ca. 132.000 Euro). Ein Durchleuchten der Dose, zur Bestimmung des Inhalts, ist so gut wie ausgeschlossen, da diese aus Metall besteht, eine Öffnung würde das Werk zerstören und könnte zudem den Inhalt beschädigen. Dies stellt einen Verlust des Wertes, der Geltung und dessen Bedeutung dar. Bernhard Bazile, einer der Eigentümer dieser Ikone der Kunst, konnte dennoch nicht widerstehen und öffnete 1989 seine Dose. Diese gilt seither wiederum als eigenes Kunstwerk, Boîteouverte de Piero Manzoni. Mitte der 1990er musste ein dänisches Museum in Randers einem Besitzer für seine Leihgabe nach einem Rechtsstreit 250.000 dänische Kronen zahlen, weil diese das Kunstobjekt bei zu hohen Temperaturen lagerte und dieses dadurch beschädigt wurde. Interessant sind die Interpretationen, dass „das Werk aus seinem tiefsten Inneren kommt“ und „dass man als Künstler sogar aus Scheiße Gold machen kann“ oder, dass Manzonis Vater, ein Dosenfabrikant, ihn einst mit den Worten: „Deine Arbeit ist Scheiße!“ verspottete, was ihn wohl zu dieser Arbeit als Reaktion inspiriert haben könnte. (de)
  • Merda d’artista (deutsch Künstlerscheiße) ist ein bekanntes Projekt des italienischen Konzeptkünstlers Piero Manzoni. Im Jahre 1961 füllte Manzoni jeweils 30 g seiner eigenen Fäkalien in 90 Dosen und verschloss diese geruchsfest. Die Dosen wurden einzeln von 001 bis 090 durchnummeriert und mehrsprachig mit merda d’artista oder auch Künstlerscheiße beschriftet. Die Dosen verkaufte der Künstler schließlich zum damals aktuellen Goldpreis für 30 g (ca. 37 Dollar). Manzonis Werk ist beeinflusst von Ideen der Ready-mades Marcel Duchamps. Die Aktion erntete erwartungsgemäß viel Aufsehen und wurde berühmt, für die einen aufgrund des radikalen Bruchs mit der künstlerischen Tradition, für die anderen als offensichtliches Zeichen der Degeneration und Dekadenz der modernen Kunst. Die Dosen wurden alle verkauft und sind in verschiedenen Sammlungen auf der ganzen Welt verstreut. Sie haben heute einen deutlich höheren Wert als den von Manzoni angesetzten, eine Dose erzielte im Jahr 2008 bei Sotheby’s einen Auktionspreis von 97.250 englischen Pfund (ca. 132.000 Euro). Ein Durchleuchten der Dose, zur Bestimmung des Inhalts, ist so gut wie ausgeschlossen, da diese aus Metall besteht, eine Öffnung würde das Werk zerstören und könnte zudem den Inhalt beschädigen. Dies stellt einen Verlust des Wertes, der Geltung und dessen Bedeutung dar. Bernhard Bazile, einer der Eigentümer dieser Ikone der Kunst, konnte dennoch nicht widerstehen und öffnete 1989 seine Dose. Diese gilt seither wiederum als eigenes Kunstwerk, Boîteouverte de Piero Manzoni. Mitte der 1990er musste ein dänisches Museum in Randers einem Besitzer für seine Leihgabe nach einem Rechtsstreit 250.000 dänische Kronen zahlen, weil diese das Kunstobjekt bei zu hohen Temperaturen lagerte und dieses dadurch beschädigt wurde. Interessant sind die Interpretationen, dass „das Werk aus seinem tiefsten Inneren kommt“ und „dass man als Künstler sogar aus Scheiße Gold machen kann“ oder, dass Manzonis Vater, ein Dosenfabrikant, ihn einst mit den Worten: „Deine Arbeit ist Scheiße!“ verspottete, was ihn wohl zu dieser Arbeit als Reaktion inspiriert haben könnte. (de)
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  • Merda d’artista (deutsch Künstlerscheiße) ist ein bekanntes Projekt des italienischen Konzeptkünstlers Piero Manzoni. Im Jahre 1961 füllte Manzoni jeweils 30 g seiner eigenen Fäkalien in 90 Dosen und verschloss diese geruchsfest. Die Dosen wurden einzeln von 001 bis 090 durchnummeriert und mehrsprachig mit merda d’artista oder auch Künstlerscheiße beschriftet. Die Dosen verkaufte der Künstler schließlich zum damals aktuellen Goldpreis für 30 g (ca. 37 Dollar). (de)
  • Merda d’artista (deutsch Künstlerscheiße) ist ein bekanntes Projekt des italienischen Konzeptkünstlers Piero Manzoni. Im Jahre 1961 füllte Manzoni jeweils 30 g seiner eigenen Fäkalien in 90 Dosen und verschloss diese geruchsfest. Die Dosen wurden einzeln von 001 bis 090 durchnummeriert und mehrsprachig mit merda d’artista oder auch Künstlerscheiße beschriftet. Die Dosen verkaufte der Künstler schließlich zum damals aktuellen Goldpreis für 30 g (ca. 37 Dollar). (de)
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