Meister Oelze ist ein 1892 von Johannes Schlaf verfasstes Drama in drei Aufzügen, das als Musterwerk des konsequenten Naturalismus gilt. Der deutsche Dramatiker, Erzähler und Übersetzer Johannes Schlaf schuf zusammen mit Arno Holz viele literarische Arbeiten des Naturalismus. Dieser „konsequente Naturalismus“ findet sich auch in Meister Oelze wieder. Das Werk galt einst als das „umstrittenste Werk des Naturalismus“ und gilt noch heute als der „Gipfel des konsequent naturalistischen Dramas“.

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  • Meister Oelze ist ein 1892 von Johannes Schlaf verfasstes Drama in drei Aufzügen, das als Musterwerk des konsequenten Naturalismus gilt. Der deutsche Dramatiker, Erzähler und Übersetzer Johannes Schlaf schuf zusammen mit Arno Holz viele literarische Arbeiten des Naturalismus. Dieser „konsequente Naturalismus“ findet sich auch in Meister Oelze wieder. Das Werk galt einst als das „umstrittenste Werk des Naturalismus“ und gilt noch heute als der „Gipfel des konsequent naturalistischen Dramas“. Im Meister Oelze machte Schlaf von dem bis dahin unbekannten Sekundenstil Gebrauch, womit er versuchte, seinen Werken mehr Wirklichkeitsnähe und Echtheit zu verleihen. Hierbei war eines seiner Hauptziele die exakte Wiedergabe der Wirklichkeit. Zudem kommen kaum auktoriale Erzählweise, sondern vorwiegend personale Erzählweise und Dialoge vor. Großen Wert legte Schlaf auf die exakte Darstellung der Dialoge mit allen Wörtern, Wortfetzen, Pausen, Dialekt, etc. Es kommt zu einer annähernd zeitdeckenden Erzählung (Erzählzeit entspricht erzählter Zeit) bis hin zum Zeitlupeneffekt (Erzählzeit länger als erzählte Zeit). Schlaf selbst bezeugt die Bedeutung, die Maurice Maeterlincks und dessen frühere Theaterstücke, insbesondere sein Einakter Intérieur, für ihn besessen haben und über den er 1906 selbst eine Arbeit veröffentlicht hatte. Er stellt neben der Familie Selicke auch Meister Oelze in einen direkten Zusammenhang mit Maeterlincks Dramen, obwohl Maeterlinck nie der naturalistischen Schule angehörte. Nach einigen Privataufführungen fand am Ostersonntag 1900 die erste öffentliche Aufführung des schon 1892 im Druck erschienenen Werks in Magdeburg statt, stieß jedoch beim Publikum auf wenig Resonanz. Eine 1892 geplante Aufführung am Münchner Theater am Gärtnerplatz durch die Reicher'sche Gastspielgesellschaft wurde durch administrativen Einspruch verhindert. Samuel Lublinski stellte Meister Oelze als „zweiten Gipfel neben die ‚Weber‘“, und er macht Brahm den Vorwurf, dass dieser dem Werk den Weg zu Bühne versperre. „Überhaupt ist es der spezifische Skandal des letzten Jahrzehntes der deutschen Literatur, dass die Theaterdirektoren die „Familie Selicke“ und dem „Meister Oelze“ von der Bühne fernhielten, anstatt, wie es ihre Pflicht gewesen wäre, Publikum und Schauspieler mit unermüdlicher Geduld zu diesem Werk zu erziehen.“ (de)
  • Meister Oelze ist ein 1892 von Johannes Schlaf verfasstes Drama in drei Aufzügen, das als Musterwerk des konsequenten Naturalismus gilt. Der deutsche Dramatiker, Erzähler und Übersetzer Johannes Schlaf schuf zusammen mit Arno Holz viele literarische Arbeiten des Naturalismus. Dieser „konsequente Naturalismus“ findet sich auch in Meister Oelze wieder. Das Werk galt einst als das „umstrittenste Werk des Naturalismus“ und gilt noch heute als der „Gipfel des konsequent naturalistischen Dramas“. Im Meister Oelze machte Schlaf von dem bis dahin unbekannten Sekundenstil Gebrauch, womit er versuchte, seinen Werken mehr Wirklichkeitsnähe und Echtheit zu verleihen. Hierbei war eines seiner Hauptziele die exakte Wiedergabe der Wirklichkeit. Zudem kommen kaum auktoriale Erzählweise, sondern vorwiegend personale Erzählweise und Dialoge vor. Großen Wert legte Schlaf auf die exakte Darstellung der Dialoge mit allen Wörtern, Wortfetzen, Pausen, Dialekt, etc. Es kommt zu einer annähernd zeitdeckenden Erzählung (Erzählzeit entspricht erzählter Zeit) bis hin zum Zeitlupeneffekt (Erzählzeit länger als erzählte Zeit). Schlaf selbst bezeugt die Bedeutung, die Maurice Maeterlincks und dessen frühere Theaterstücke, insbesondere sein Einakter Intérieur, für ihn besessen haben und über den er 1906 selbst eine Arbeit veröffentlicht hatte. Er stellt neben der Familie Selicke auch Meister Oelze in einen direkten Zusammenhang mit Maeterlincks Dramen, obwohl Maeterlinck nie der naturalistischen Schule angehörte. Nach einigen Privataufführungen fand am Ostersonntag 1900 die erste öffentliche Aufführung des schon 1892 im Druck erschienenen Werks in Magdeburg statt, stieß jedoch beim Publikum auf wenig Resonanz. Eine 1892 geplante Aufführung am Münchner Theater am Gärtnerplatz durch die Reicher'sche Gastspielgesellschaft wurde durch administrativen Einspruch verhindert. Samuel Lublinski stellte Meister Oelze als „zweiten Gipfel neben die ‚Weber‘“, und er macht Brahm den Vorwurf, dass dieser dem Werk den Weg zu Bühne versperre. „Überhaupt ist es der spezifische Skandal des letzten Jahrzehntes der deutschen Literatur, dass die Theaterdirektoren die „Familie Selicke“ und dem „Meister Oelze“ von der Bühne fernhielten, anstatt, wie es ihre Pflicht gewesen wäre, Publikum und Schauspieler mit unermüdlicher Geduld zu diesem Werk zu erziehen.“ (de)
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  • Meister Oelze ist ein 1892 von Johannes Schlaf verfasstes Drama in drei Aufzügen, das als Musterwerk des konsequenten Naturalismus gilt. Der deutsche Dramatiker, Erzähler und Übersetzer Johannes Schlaf schuf zusammen mit Arno Holz viele literarische Arbeiten des Naturalismus. Dieser „konsequente Naturalismus“ findet sich auch in Meister Oelze wieder. Das Werk galt einst als das „umstrittenste Werk des Naturalismus“ und gilt noch heute als der „Gipfel des konsequent naturalistischen Dramas“. (de)
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