Der Mechanismus von Antikythera ist ein antikes, mit einer späteren Astronomischen Uhr vergleichbares Gerät. Mit Hilfe vieler Zahnräder und Zifferblätter konnten von ihm wesentlich mehr astronomisch-kalendarische Zusammenhänge angezeigt werden, als es bei entsprechenden Uhren, die es im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab, möglich war. Der Fund des Mechanismus von Antikythera war insofern überraschend, als ein technisch so anspruchsvolles Gerät wie dieses und die in ihm enthaltene Technik und Herstellungsweise bisher aus der Zeit der Antike nicht bekannt war.

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  • Der Mechanismus von Antikythera ist ein antikes, mit einer späteren Astronomischen Uhr vergleichbares Gerät. Mit Hilfe vieler Zahnräder und Zifferblätter konnten von ihm wesentlich mehr astronomisch-kalendarische Zusammenhänge angezeigt werden, als es bei entsprechenden Uhren, die es im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab, möglich war. Der Mechanismus wurde im Jahr 1900 von Schwammtauchern zusammen mit anderen Funden in einem Schiffswrack vor der griechischen Insel Antikythera, zwischen der Peloponnes und Kreta, entdeckt. An Bord befindliche Münzen aus Pergamon konnten auf die Jahre zwischen 86 und 67 v. Chr. datiert werden, Münzen aus Ephesus auf die Jahre zwischen 70 und 62 v. Chr. Daher dürfte das Schiff zwischen 70 und 60 v. Chr. gesunken sein; der Fund stammt somit aus dem späten Hellenismus. Das Gerät ist unvollständig erhalten und daher nicht mehr funktionsfähig. Die 82 erhaltenen Fragmente befinden sich heute im Archäologischen Nationalmuseum in Athen; die drei größten Teile sind in der Abteilung für Bronzegegenstände öffentlich ausgestellt. Der Fund des Mechanismus von Antikythera war insofern überraschend, als ein technisch so anspruchsvolles Gerät wie dieses und die in ihm enthaltene Technik und Herstellungsweise bisher aus der Zeit der Antike nicht bekannt war. Die umfangreiche, zum Teil noch andauernde Rekonstruktion des Mechanismus ergab, dass er als Modell für die von der Erde aus beobachtbaren Bewegungen von Sonne und Mond mit Hilfe von Anzeigen auf runden Skalen diente. Die mehrheitlich als Kalender skalierten Anzeigen wurden mit einer Einstellhilfe synchron verändert. Es gab drei große und drei kleine Anzeigen, von denen folgende vier die wichtigsten waren: * ein Sonnenkalender mit Tagesskala und Monatsskala (Ägyptische Monatsnamen) und Babylonischen Tierkreiszeichen (der zusätzlich zum Sonnenzeiger wahrscheinliche Mondzeiger kann Indiz dafür sein, dass diese Anzeige ursprünglich noch fünf Planeten-Zeiger hatte und somit sowohl Kalender als auch Planetarium war), * ein gebundener Mondkalender mit Monatsskala (Korinthische Monatsnamen), * ein Finsterniskalender mit Monatsskala zur Anzeige von vergangenen und künftigen Sonnen- und Mondfinsternissen und * ein kleiner Olympiade-Kalender mit Jahresskala im Olympiade genannten vierjährigen Zeitraum (beschriftet mit den Orten der an ihnen periodisch stattfindenden Panhellenischen Spiele). Auf zwei weiteren kleinen Skalen wurden größere Zeitabschnitte im Mond- beziehungsweise im Finsterniskalender angezeigt. (de)
  • Der Mechanismus von Antikythera ist ein antikes, mit einer späteren Astronomischen Uhr vergleichbares Gerät. Mit Hilfe vieler Zahnräder und Zifferblätter konnten von ihm wesentlich mehr astronomisch-kalendarische Zusammenhänge angezeigt werden, als es bei entsprechenden Uhren, die es im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab, möglich war. Der Mechanismus wurde im Jahr 1900 von Schwammtauchern zusammen mit anderen Funden in einem Schiffswrack vor der griechischen Insel Antikythera, zwischen der Peloponnes und Kreta, entdeckt. An Bord befindliche Münzen aus Pergamon konnten auf die Jahre zwischen 86 und 67 v. Chr. datiert werden, Münzen aus Ephesus auf die Jahre zwischen 70 und 62 v. Chr. Daher dürfte das Schiff zwischen 70 und 60 v. Chr. gesunken sein; der Fund stammt somit aus dem späten Hellenismus. Das Gerät ist unvollständig erhalten und daher nicht mehr funktionsfähig. Die 82 erhaltenen Fragmente befinden sich heute im Archäologischen Nationalmuseum in Athen; die drei größten Teile sind in der Abteilung für Bronzegegenstände öffentlich ausgestellt. Der Fund des Mechanismus von Antikythera war insofern überraschend, als ein technisch so anspruchsvolles Gerät wie dieses und die in ihm enthaltene Technik und Herstellungsweise bisher aus der Zeit der Antike nicht bekannt war. Die umfangreiche, zum Teil noch andauernde Rekonstruktion des Mechanismus ergab, dass er als Modell für die von der Erde aus beobachtbaren Bewegungen von Sonne und Mond mit Hilfe von Anzeigen auf runden Skalen diente. Die mehrheitlich als Kalender skalierten Anzeigen wurden mit einer Einstellhilfe synchron verändert. Es gab drei große und drei kleine Anzeigen, von denen folgende vier die wichtigsten waren: * ein Sonnenkalender mit Tagesskala und Monatsskala (Ägyptische Monatsnamen) und Babylonischen Tierkreiszeichen (der zusätzlich zum Sonnenzeiger wahrscheinliche Mondzeiger kann Indiz dafür sein, dass diese Anzeige ursprünglich noch fünf Planeten-Zeiger hatte und somit sowohl Kalender als auch Planetarium war), * ein gebundener Mondkalender mit Monatsskala (Korinthische Monatsnamen), * ein Finsterniskalender mit Monatsskala zur Anzeige von vergangenen und künftigen Sonnen- und Mondfinsternissen und * ein kleiner Olympiade-Kalender mit Jahresskala im Olympiade genannten vierjährigen Zeitraum (beschriftet mit den Orten der an ihnen periodisch stattfindenden Panhellenischen Spiele). Auf zwei weiteren kleinen Skalen wurden größere Zeitabschnitte im Mond- beziehungsweise im Finsterniskalender angezeigt. (de)
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  • 978-960-386-031-0
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  • The Antikythera Shipwreck: The ship, the treasures, the mechanism. National Archaeological Museum, April 2012 – April 2013. (de)
  • Die Entschlüsselung des Himmels: Der erste Computer – ein 2000 Jahre altes Rätsel wird gelöst (de)
  • Die Entschlüsselung eines antiken Computers (de)
  • Die Geschichte der Astronomie (de)
  • The Antikythera Mechanism reconsidered (de)
  • Decoding the ancient Greek astronomical calculator known as the Antikythera Mechanism (de)
  • Decoding the Heavens – Solving the mystery of the world’s first computer (de)
  • Calendars with Olympiad display and eclipse prediction on the Antikythera Mechanism (de)
  • The Antikythera Shipwreck: The ship, the treasures, the mechanism. National Archaeological Museum, April 2012 – April 2013. (de)
  • Die Entschlüsselung des Himmels: Der erste Computer – ein 2000 Jahre altes Rätsel wird gelöst (de)
  • Die Entschlüsselung eines antiken Computers (de)
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  • The Antikythera Mechanism reconsidered (de)
  • Decoding the ancient Greek astronomical calculator known as the Antikythera Mechanism (de)
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  • Jo Marchant
  • M. T. Wright
  • National Archaeological Museum of Athens
  • Spinellis, D.
  • Tony Freeth
  • T. Freeth, Y. Bitsakis, X. Moussas, J. H. Seiradakis, A. Tselikas, H. Mangou, M. Zafeiropoulou, R. Hadland, D. Bate, A. Ramsey, M. Allen, A. Crawley, P. Hockley, T. Malzbender, D. Gelb, W. Ambrisco, M. G. Edmunds
  • Tony Freeth, Alexander Jones, John M. Steele, Yanis Bitsakis
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  • Antikythera - Himmelsmechanik vom Feinsten
  • Antikythera Mechanism
  • The Antikythera Mechanism Research Projects
  • The Antikythera Mechanism on Squeak EToys
  • High resolution images of the mechanism’s fragments
  • Description of the National Archaeological Museum of Athens
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  • Der Mechanismus von Antikythera ist ein antikes, mit einer späteren Astronomischen Uhr vergleichbares Gerät. Mit Hilfe vieler Zahnräder und Zifferblätter konnten von ihm wesentlich mehr astronomisch-kalendarische Zusammenhänge angezeigt werden, als es bei entsprechenden Uhren, die es im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab, möglich war. Der Fund des Mechanismus von Antikythera war insofern überraschend, als ein technisch so anspruchsvolles Gerät wie dieses und die in ihm enthaltene Technik und Herstellungsweise bisher aus der Zeit der Antike nicht bekannt war. (de)
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