Maximilian war der Sohn des Reichsgrafen Franz Anton von Waldburg (* 1714; † 1790) und der Gräfin Maria Anna Sophia (* 1728; † 1782). 1803 wurde Maximilian im Rahmen der Erhebung des Gesamthauses Waldburg in den Reichsfürstenstand zum ersten Fürsten von Waldburg zu Zeil und Trauchburg. Das Gesamthaus Waldburg hatte für das Verfahren der Standeserhöhung 90.000 Gulden bezahlt. Von der Investition erhoffte sich das Haus, einer drohenden Mediatisierung entgehen zu können. Trotzdem erfolgte 1806 die Mediatisierung und Maximilian wurde zum Standesherrn im Königreich Württemberg. In diese Rolle begab er sich nur sehr widerwillig, da er sich zeitlebens dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und speziell dem Hause Habsburg verpflichtet fühlte. Das Fürstenhaus gehörte nicht zu den Säkularisat

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  • Maximilian war der Sohn des Reichsgrafen Franz Anton von Waldburg (* 1714; † 1790) und der Gräfin Maria Anna Sophia (* 1728; † 1782). 1803 wurde Maximilian im Rahmen der Erhebung des Gesamthauses Waldburg in den Reichsfürstenstand zum ersten Fürsten von Waldburg zu Zeil und Trauchburg. Das Gesamthaus Waldburg hatte für das Verfahren der Standeserhöhung 90.000 Gulden bezahlt. Von der Investition erhoffte sich das Haus, einer drohenden Mediatisierung entgehen zu können. Trotzdem erfolgte 1806 die Mediatisierung und Maximilian wurde zum Standesherrn im Königreich Württemberg. In diese Rolle begab er sich nur sehr widerwillig, da er sich zeitlebens dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und speziell dem Hause Habsburg verpflichtet fühlte. Das Fürstenhaus gehörte nicht zu den Säkularisationsgewinnlern. Die Aussicht auf den Erwerb der Stadt und Abtei Isny erfüllte sich nicht. Das politische und gesellschaftliche Klima im protestantischen Altwürttemberg mit seiner pietistischen und bürgerlichen Ehrbarkeit empfand der barocke katholische Fürst als abstoßend. Sein Verhältnis zum autokratisch regierenden König Friedrich I. blieb stets distanziert. Er bezeichnete ihn aufgrund seiner Leibesfülle als Stuttgarter dicker Herodes und nannte die neue Landeshauptstadt ein Purgatorium der Standesherren. 1808 wurde Maximilian die Würde eines württembergischen Erb-Reichs-Hofmeisters zuteil, die er im Vergleich zu seinem tradierten Amt als Reichserbtruchsess wenig attraktiv empfand. Auf dem Wiener Kongress konnte Maximilian für sich und die anderen mediatisierten Standesherren keine Rückkehr zu den territorialen Gegebenheiten des Jahres 1805 erreichen. Von 1815 bis 1817 war er Mitglied in den württembergischen Ständeversammlungen und vom 5. März bis zum 4. Juni 1817 deren Präsident. Im Fürstenhaus wurde immer noch über die alte Reichsschuld diskutiert. Graf Maximilian Willibald von Waldburg-Wolfegg hatte im Dreißigjährigen Krieg mit seinem Heer für die katholisch-kaiserlichen Truppen erfolgreich die Städte Lindau und Konstanz gegen die anrückenden protestantischen Schweden verteidigt, was ihn das Schloss in Wolfegg kostete. Dafür hatte ihm der Kaiser 70.000 fl. Belohnung zugesagt, aber nur 9200 fl. wurden ausgezahlt. (de)
  • Maximilian war der Sohn des Reichsgrafen Franz Anton von Waldburg (* 1714; † 1790) und der Gräfin Maria Anna Sophia (* 1728; † 1782). 1803 wurde Maximilian im Rahmen der Erhebung des Gesamthauses Waldburg in den Reichsfürstenstand zum ersten Fürsten von Waldburg zu Zeil und Trauchburg. Das Gesamthaus Waldburg hatte für das Verfahren der Standeserhöhung 90.000 Gulden bezahlt. Von der Investition erhoffte sich das Haus, einer drohenden Mediatisierung entgehen zu können. Trotzdem erfolgte 1806 die Mediatisierung und Maximilian wurde zum Standesherrn im Königreich Württemberg. In diese Rolle begab er sich nur sehr widerwillig, da er sich zeitlebens dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und speziell dem Hause Habsburg verpflichtet fühlte. Das Fürstenhaus gehörte nicht zu den Säkularisationsgewinnlern. Die Aussicht auf den Erwerb der Stadt und Abtei Isny erfüllte sich nicht. Das politische und gesellschaftliche Klima im protestantischen Altwürttemberg mit seiner pietistischen und bürgerlichen Ehrbarkeit empfand der barocke katholische Fürst als abstoßend. Sein Verhältnis zum autokratisch regierenden König Friedrich I. blieb stets distanziert. Er bezeichnete ihn aufgrund seiner Leibesfülle als Stuttgarter dicker Herodes und nannte die neue Landeshauptstadt ein Purgatorium der Standesherren. 1808 wurde Maximilian die Würde eines württembergischen Erb-Reichs-Hofmeisters zuteil, die er im Vergleich zu seinem tradierten Amt als Reichserbtruchsess wenig attraktiv empfand. Auf dem Wiener Kongress konnte Maximilian für sich und die anderen mediatisierten Standesherren keine Rückkehr zu den territorialen Gegebenheiten des Jahres 1805 erreichen. Von 1815 bis 1817 war er Mitglied in den württembergischen Ständeversammlungen und vom 5. März bis zum 4. Juni 1817 deren Präsident. Im Fürstenhaus wurde immer noch über die alte Reichsschuld diskutiert. Graf Maximilian Willibald von Waldburg-Wolfegg hatte im Dreißigjährigen Krieg mit seinem Heer für die katholisch-kaiserlichen Truppen erfolgreich die Städte Lindau und Konstanz gegen die anrückenden protestantischen Schweden verteidigt, was ihn das Schloss in Wolfegg kostete. Dafür hatte ihm der Kaiser 70.000 fl. Belohnung zugesagt, aber nur 9200 fl. wurden ausgezahlt. (de)
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  • Maximilian war der Sohn des Reichsgrafen Franz Anton von Waldburg (* 1714; † 1790) und der Gräfin Maria Anna Sophia (* 1728; † 1782). 1803 wurde Maximilian im Rahmen der Erhebung des Gesamthauses Waldburg in den Reichsfürstenstand zum ersten Fürsten von Waldburg zu Zeil und Trauchburg. Das Gesamthaus Waldburg hatte für das Verfahren der Standeserhöhung 90.000 Gulden bezahlt. Von der Investition erhoffte sich das Haus, einer drohenden Mediatisierung entgehen zu können. Trotzdem erfolgte 1806 die Mediatisierung und Maximilian wurde zum Standesherrn im Königreich Württemberg. In diese Rolle begab er sich nur sehr widerwillig, da er sich zeitlebens dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und speziell dem Hause Habsburg verpflichtet fühlte. Das Fürstenhaus gehörte nicht zu den Säkularisat (de)
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  • Waldburg zu Zeil und Trauchburg, Maximilian Wunibald Fürst von (de)
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  • Waldburg-Zeil
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