Der masoretische Text (von hebräisch מסורה masora: „Überlieferung“; abgekürzt M bzw. 𝕸, MT oder MasT) ist eine hebräische Textversion des Tanach, der hebräischen Bibel. Er ist Ergebnis der streng geregelten Bearbeitung älterer Bibel-Handschriften ungefähr in den Jahren 700 bis 1000 durch die Masoreten (Punktatoren, Nakdanim). Diese jüdischen Schriftgelehrten vokalisierten den seit Beginn des 2. Jahrhunderts fixierten Konsonantentext, markierten Varianten, andere Lesarten, Parallelstellen und vermutete Fehler mit besonderen Zeichen, die man als die Masora (Schreibweise auch Massora) zusammenfasst und die als textkritischer Kommentar verstanden werden können.

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  • Der masoretische Text (von hebräisch מסורה masora: „Überlieferung“; abgekürzt M bzw. 𝕸, MT oder MasT) ist eine hebräische Textversion des Tanach, der hebräischen Bibel. Er ist Ergebnis der streng geregelten Bearbeitung älterer Bibel-Handschriften ungefähr in den Jahren 700 bis 1000 durch die Masoreten (Punktatoren, Nakdanim). Diese jüdischen Schriftgelehrten vokalisierten den seit Beginn des 2. Jahrhunderts fixierten Konsonantentext, markierten Varianten, andere Lesarten, Parallelstellen und vermutete Fehler mit besonderen Zeichen, die man als die Masora (Schreibweise auch Massora) zusammenfasst und die als textkritischer Kommentar verstanden werden können. Von den verschiedenen Masorasystemen setzte sich bis zum 11. Jahrhundert das der Familie Ben-Ascher aus Tiberias durch. Von ihr stammt der Aleppo-Codex aus dem Jahr 895, der bis zu seiner Beschädigung 1947 die älteste vollständig erhaltene Handschrift des Tanach war. Die älteste, heute noch vollständig erhaltene Handschrift des masoretischen Texts ist der Codex Leningradensis aus dem Jahr 1008. Diese beiden Codices liegen allen heutigen wissenschaftlichen Bibelausgaben zugrunde. Der tiberisch-masoretische Text galt seit der Renaissance als biblischer Urtext. Diese Annahme wurde durch Funde von bis zu 1100 Jahre älteren Bibelhandschriften unter den Schriftrollen vom Toten Meer und anderswo teilweise entkräftet. Zugleich aber bestätigten diese Funde, dass der masoretische Text für die meisten Bücher des Tanach auf früher jüdischer Bibelüberlieferung beruht und diese erstaunlich genau bewahrt. (de)
  • Der masoretische Text (von hebräisch מסורה masora: „Überlieferung“; abgekürzt M bzw. 𝕸, MT oder MasT) ist eine hebräische Textversion des Tanach, der hebräischen Bibel. Er ist Ergebnis der streng geregelten Bearbeitung älterer Bibel-Handschriften ungefähr in den Jahren 700 bis 1000 durch die Masoreten (Punktatoren, Nakdanim). Diese jüdischen Schriftgelehrten vokalisierten den seit Beginn des 2. Jahrhunderts fixierten Konsonantentext, markierten Varianten, andere Lesarten, Parallelstellen und vermutete Fehler mit besonderen Zeichen, die man als die Masora (Schreibweise auch Massora) zusammenfasst und die als textkritischer Kommentar verstanden werden können. Von den verschiedenen Masorasystemen setzte sich bis zum 11. Jahrhundert das der Familie Ben-Ascher aus Tiberias durch. Von ihr stammt der Aleppo-Codex aus dem Jahr 895, der bis zu seiner Beschädigung 1947 die älteste vollständig erhaltene Handschrift des Tanach war. Die älteste, heute noch vollständig erhaltene Handschrift des masoretischen Texts ist der Codex Leningradensis aus dem Jahr 1008. Diese beiden Codices liegen allen heutigen wissenschaftlichen Bibelausgaben zugrunde. Der tiberisch-masoretische Text galt seit der Renaissance als biblischer Urtext. Diese Annahme wurde durch Funde von bis zu 1100 Jahre älteren Bibelhandschriften unter den Schriftrollen vom Toten Meer und anderswo teilweise entkräftet. Zugleich aber bestätigten diese Funde, dass der masoretische Text für die meisten Bücher des Tanach auf früher jüdischer Bibelüberlieferung beruht und diese erstaunlich genau bewahrt. (de)
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  • Der masoretische Text (von hebräisch מסורה masora: „Überlieferung“; abgekürzt M bzw. 𝕸, MT oder MasT) ist eine hebräische Textversion des Tanach, der hebräischen Bibel. Er ist Ergebnis der streng geregelten Bearbeitung älterer Bibel-Handschriften ungefähr in den Jahren 700 bis 1000 durch die Masoreten (Punktatoren, Nakdanim). Diese jüdischen Schriftgelehrten vokalisierten den seit Beginn des 2. Jahrhunderts fixierten Konsonantentext, markierten Varianten, andere Lesarten, Parallelstellen und vermutete Fehler mit besonderen Zeichen, die man als die Masora (Schreibweise auch Massora) zusammenfasst und die als textkritischer Kommentar verstanden werden können. (de)
  • Der masoretische Text (von hebräisch מסורה masora: „Überlieferung“; abgekürzt M bzw. 𝕸, MT oder MasT) ist eine hebräische Textversion des Tanach, der hebräischen Bibel. Er ist Ergebnis der streng geregelten Bearbeitung älterer Bibel-Handschriften ungefähr in den Jahren 700 bis 1000 durch die Masoreten (Punktatoren, Nakdanim). Diese jüdischen Schriftgelehrten vokalisierten den seit Beginn des 2. Jahrhunderts fixierten Konsonantentext, markierten Varianten, andere Lesarten, Parallelstellen und vermutete Fehler mit besonderen Zeichen, die man als die Masora (Schreibweise auch Massora) zusammenfasst und die als textkritischer Kommentar verstanden werden können. (de)
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  • Masoretischer Text (de)
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