Mary Toft, gelegentliche Schreibweise auch Tofts, geborene Denyer (* getauft am 21. Februar 1703 in Godalming; † Januar 1763, begraben am 13. Januar 1763 in Godalming), war eine Dienstmagd aus Godalming, Surrey, England. Sie erlangte 1726 Berühmtheit, weil sie angeblich Kaninchen zur Welt gebracht hatte. Dies löste eine ausgedehnte wissenschaftliche und öffentliche Kontroverse und ein enormes Interesse der Bevölkerung, sowie der im 18. Jahrhundert noch jungen Zeitungslandschaft und der periodischen Presse aus.

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  • Mary Toft, gelegentliche Schreibweise auch Tofts, geborene Denyer (* getauft am 21. Februar 1703 in Godalming; † Januar 1763, begraben am 13. Januar 1763 in Godalming), war eine Dienstmagd aus Godalming, Surrey, England. Sie erlangte 1726 Berühmtheit, weil sie angeblich Kaninchen zur Welt gebracht hatte. Dies löste eine ausgedehnte wissenschaftliche und öffentliche Kontroverse und ein enormes Interesse der Bevölkerung, sowie der im 18. Jahrhundert noch jungen Zeitungslandschaft und der periodischen Presse aus. Obwohl unter Berücksichtigung des damaligen Wissensstands vergleichsweise schnell aufgeklärt, ruinierte die Betrugsaffäre doch die Karriere mehrerer prominenter Gelehrter. Sie sahen sich wegen ihrer Leichtgläubigkeit öffentlichem Hohn und Spott ausgesetzt. Das Geschehen war wochenlang Tagesgespräch im ganzen Land und Gegenstand unzähliger Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, Karikaturen und Pamphlete. Toft und ihre Kaninchen waren nicht nur wegen der Vielzahl über ihren Fall veröffentlichter wissenschaftlicher Texte in das öffentliche Interesse gerückt, sondern die mediale Begleitung und die Fülle literarischer und künstlerischer Arbeiten, die von der Begebenheit inspiriert wurde. Die Affäre wurde viele Male persifliert, nicht zuletzt durch den Gesellschaftskritiker William Hogarth, dessen Kupferstiche Georg Christoph Lichtenberg kommentierte. Ob Gedicht, Theaterstück oder Zeichnung, es gab kaum eine Kunstrichtung, die die Hasenzüchterin oder „Hasenfrau“ – wie der Volksmund sie nannte – nicht zum Thema gehabt hätte. „Nie wurde die Ärzteschaft in den Augen der Öffentlichkeit so lächerlich gemacht wie anlässlich dieser Affäre“, heißt es in einem Fachartikel des Londoner Gynäkologen S. A. Seligman aus dem Jahr 1961. Selbst bis in die jüngste Zeit ist der Fall immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher, wenn auch nicht medizinischer oder gynäkologischer Abhandlungen, und war 2005 der BBC eine Reportage wert, die mit den Worten begann: “There were several notable events in England in 1726: George Frideric Handel became a British subject, Jonathan Swift published Gulliver’s Travels, and Mary Toft gave birth to at least 17 ‘preternatural’ rabbits.” „Im England des Jahres 1726 gab es mehrere bemerkenswerte Ereignisse: Georg Friedrich Händel wurde britischer Staatsbürger, Jonathan Swift veröffentlichte Gullivers Reisen, und Mary Toft gebar mindestens 17 ‚übernatürliche‘ Kaninchen.“ – BBC, Dezember 2005.: Dmitri Gheorgheni: Mary Toft - The Woman Who Gave Birth to Rabbits. (de)
  • Mary Toft, gelegentliche Schreibweise auch Tofts, geborene Denyer (* getauft am 21. Februar 1703 in Godalming; † Januar 1763, begraben am 13. Januar 1763 in Godalming), war eine Dienstmagd aus Godalming, Surrey, England. Sie erlangte 1726 Berühmtheit, weil sie angeblich Kaninchen zur Welt gebracht hatte. Dies löste eine ausgedehnte wissenschaftliche und öffentliche Kontroverse und ein enormes Interesse der Bevölkerung, sowie der im 18. Jahrhundert noch jungen Zeitungslandschaft und der periodischen Presse aus. Obwohl unter Berücksichtigung des damaligen Wissensstands vergleichsweise schnell aufgeklärt, ruinierte die Betrugsaffäre doch die Karriere mehrerer prominenter Gelehrter. Sie sahen sich wegen ihrer Leichtgläubigkeit öffentlichem Hohn und Spott ausgesetzt. Das Geschehen war wochenlang Tagesgespräch im ganzen Land und Gegenstand unzähliger Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, Karikaturen und Pamphlete. Toft und ihre Kaninchen waren nicht nur wegen der Vielzahl über ihren Fall veröffentlichter wissenschaftlicher Texte in das öffentliche Interesse gerückt, sondern die mediale Begleitung und die Fülle literarischer und künstlerischer Arbeiten, die von der Begebenheit inspiriert wurde. Die Affäre wurde viele Male persifliert, nicht zuletzt durch den Gesellschaftskritiker William Hogarth, dessen Kupferstiche Georg Christoph Lichtenberg kommentierte. Ob Gedicht, Theaterstück oder Zeichnung, es gab kaum eine Kunstrichtung, die die Hasenzüchterin oder „Hasenfrau“ – wie der Volksmund sie nannte – nicht zum Thema gehabt hätte. „Nie wurde die Ärzteschaft in den Augen der Öffentlichkeit so lächerlich gemacht wie anlässlich dieser Affäre“, heißt es in einem Fachartikel des Londoner Gynäkologen S. A. Seligman aus dem Jahr 1961. Selbst bis in die jüngste Zeit ist der Fall immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher, wenn auch nicht medizinischer oder gynäkologischer Abhandlungen, und war 2005 der BBC eine Reportage wert, die mit den Worten begann: “There were several notable events in England in 1726: George Frideric Handel became a British subject, Jonathan Swift published Gulliver’s Travels, and Mary Toft gave birth to at least 17 ‘preternatural’ rabbits.” „Im England des Jahres 1726 gab es mehrere bemerkenswerte Ereignisse: Georg Friedrich Händel wurde britischer Staatsbürger, Jonathan Swift veröffentlichte Gullivers Reisen, und Mary Toft gebar mindestens 17 ‚übernatürliche‘ Kaninchen.“ – BBC, Dezember 2005.: Dmitri Gheorgheni: Mary Toft - The Woman Who Gave Birth to Rabbits. (de)
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  • Dmitri Gheorgheni: Mary Toft - The Woman Who Gave Birth to Rabbits.
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  • From Guildford comes a strange but well-attested Piece of News. That a poor Woman who lives at Godalmin, near that Town, was about a Month past delivered by Mr John Howard, an Eminent Surgeon and Man-Midwife, of a creature resembling a Rabbit but whose Heart and Lungs grew without [outside] its Belly, about 14 Days since she was delivered by the same Person, of a perfect Rabbit: and in a few Days after of 4 more; and on Friday, Saturday, Sunday, the 4th, 5th, and 6th instant, of one in each day: in all nine, they died all in bringing into the World. The woman hath made Oath, that two Months ago, being working in a Field with other Women, they put up a Rabbit, who running from them, they pursued it, but to no Purpose: This created in her such a Longing to it, that she was taken ill and miscarried, and from that Time she hath not been able to avoid thinking of Rabbits. People after all, differ much in their Opinion about this Matter, some looking upon them as great Curiosities, fit to be presented to the Royal Society, etc. others are angry at the Account, and say, that if it be a Fact, a Veil should be drawn over it, as an Imperfection in human Nature.
  • There were several notable events in England in 1726: George Frideric Handel became a British subject, Jonathan Swift published Gulliver’s Travels, and Mary Toft gave birth to at least 17 ‘preternatural’ rabbits.
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  • Mary Toft, gelegentliche Schreibweise auch Tofts, geborene Denyer (* getauft am 21. Februar 1703 in Godalming; † Januar 1763, begraben am 13. Januar 1763 in Godalming), war eine Dienstmagd aus Godalming, Surrey, England. Sie erlangte 1726 Berühmtheit, weil sie angeblich Kaninchen zur Welt gebracht hatte. Dies löste eine ausgedehnte wissenschaftliche und öffentliche Kontroverse und ein enormes Interesse der Bevölkerung, sowie der im 18. Jahrhundert noch jungen Zeitungslandschaft und der periodischen Presse aus. (de)
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